Zwischen Donau und Arber
23.8.14 Strom erzeugen, wo er gebraucht wird, Landschaftliche Filetstücke schützen!
Online Kommentar in BBZ zum Bericht über den geplanten Windpark am Wagensonnriegel
Es ist schon eine Tragik, dass ausgerechnet diejenigen, die üblicherweise
Landschaft und Natur schützen, sich besonders für Windanlagen meinen einsetzen
zu müssen, obwohl vielen dabei auch das Herz blutet. Aber sie meinen es tun zu
müssen, weil sie den Atomausstieg
befürworten. Sie meinen - vielleicht zu Recht - es sei halt genau besehen nur
eine Wahl zwischen Pest und Schnupfen... So kommt es zu dem Irrsinn, dass man
die schönste Landschaft meint zerstören lassen zu müssen, weil man nur so
glaubwürdig sein kann und sich nicht das St.Floriansprinzip vorhalten lassen
möchte. Politiker müssen vielleicht so argumentieren, wir Normalbürger müssen
das aber nicht. Wir dürfen sagen, dass es ein Verbrechen an der Landschaft
wäre, die Berge vom Hochgreinet bis zum Wagensonnriegel zu verspargeln. Diese
Landschaft ist zu einmalig schön, als dass man derartiges tun dürfte. Der
Bayerische Wald hat auch so schon unter genug Nachteilen zu leiden, er muss
nicht auch noch das opfern, was sein Kapital ist.
Wer sich den Windatlas von Bayern ansieht, der weiß, dass nur ein paar Stellen
überhaupt zwischen Donau und Landesgrenze leidlichen Windertrag versprechen,
aber es sind halt gerade landschaftliche Filetstücke. Ich bin kein Politiker
und sage, baut die Riesenanlagen möglichst dort, wo der Strom verbraucht wird
und nicht in wertvollen Bergwaldgebieten, die auf Dauer nur vom Tourismus leben
können. Und an uns alle appelliere ich Strom zu sparen, nicht nur im Haushalt,
sondern auch beim Warenkauf. Der meiste Strom wird für die Herstellung völlig überflüssiger
Waren verbraucht, Die Atomkraftwerke in Ohu liegen nicht von ungefähr in der
Nachbarschaft von BMW und von Rüstungsschmieden, die sich in Bayern besonders
wohlfühlen.
weitere Kommentare zum Thema
21.8.14 Nationalpark Bayerischer Wald
Zu den gegenwärtigen Auseinandersetzungen zum Thema Naturzonen und Nationalpark habe ich mich früher schon oft zu Wort gemeldet. Wer Interesse hat dies nachzulesen:
Meine Leserbriefe zum Thema Nationalpark
29.4.14 Leserbriefe sind unverzichtbares demokratisches Instrument
Leserbrief zur Auseinandersetzung um Dr. Bullik und Stadtrat
Karl Stangl im Bayerwaldboten Zwiesel
In einer großen bayerischen Zeitung fand ich unlängst ein
Loblied auf Leserbriefe, es hieß, sie seien ein Gewinn für
Leser und Verlag und
„die Würze für das Gericht“. Alleine weil sie nicht honoriert
würden, seien sie
„hundertprozentiges Produkt ehrlicher Meinung“. Nun ist das
gewiss keine Gewähr
vor irrigen Schlüssen und macht Leserbriefschreiber auch zu
keinen Engeln, aber
Leserbriefe sind unbestreitbar ein nicht unwichtiger Teil der
Pressefreiheit
und somit der Demokratie. Bei uns im Woid wird diese
Wertschätzung immer öfter
von dünnhäutigen und an Lobhudelei gewöhnten Politikern nicht
geteilt. Statt
sich zu freuen, dass Bürger mitdenken und sich den Mund
aufzumachen getrauen,
werden sie verächtlich gemacht, wie gerade wieder einmal Dr.
Bullik von Stadtrat
Karl Stangl. Gewiss ist den Lesern der Internetpranger gegen
mich noch in
Erinnerung, damals ging der Schuß aber glücklicherweise nach
hinten los. Leider
haben Politiker auch noch andere Möglichkeiten einem das Leben
schwer zu
machen. Der schlimmste Effekt dieser „Exempel“ ist aber die
allgemeine
Einschüchterung. Wer getraut sich noch öffentlich Solidarität
zu üben oder gar
anzuklagen? Und das ist für eine Demokratie fatal, aber wohl
auch Zweck der
Übung. Man macht ein paar bekannte Schreiber fertig und der
Rest ist
Schweigen.
10.4.14 Vertreibung der Treuesten?
Leserbrief an BBZ zum Bericht vom 10.4.14 „Dauercamper brechen ihre Zelte
ab“
Fast nicht zu glauben, dass 80 Camperfamilien vertrieben werden,
weil Investoren mit Millionen winken! Aber kann sich Zwiesel das wirklich
leisten, darf sich das überhaupt ein Urlaubsort leisten? Wird sonst nicht um
jeden Urlauber gerungen? Und sich gerade der Treuesten entledigen? Und
diese aufgeblasenen Etikettierungen: „170 luxuröse Chalets“,
„Komfort-Stellplätze“...
Egal, die Stadt Zwiesel oder die neue Kreis GmbH täten gut daran, den vom
Ahornbachl Vertriebenen Alternativen anzubieten und zu retten, was noch zu
retten ist.
Ein @gerhard bläst ins selbe Horn wie "Rüdiger"
hgeiss antwortet darauf:
"Billigtourismus", "die Leute sind das Letzte"...
Schämen Sie sich! Solche Sprüche sind einfach nur überheblich und beleidigend und verstoßen schon gegen die Menschenwürde! Ich kann nur hoffen, dass dies von den Betroffenen keiner liest. Falls doch, kann ich mich als Waldler nur dafür entschuldigen, es hat den Anschein, als würden die Region gerade von einer Art geldgieriger und kurzsichtiger Aliens übernommen... Als nächstes sind wir Einheimischen dran, denn wir passen gewiss auch bald nicht mehr ins "hochpreisige Konzept". Vielleicht würden diese kaltschnäutzigen Kommentatoren anders schreiben, wenn sich sie nicht feige hinter Pseudonymen verbergen könnten.
Die Dauercamper haben den Platz viele Jahre ernährt, nun haben sie ausgedient. Aber Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall. Nicht unwahrscheinlich, dass man nach den derzeitigen Höhenflügen (die bislang ja nur in einigen Köpfen stattfinden) wieder einmal um Normalverdiener buhlen wird.
9.4.14 Emerenz statt Hindenburg
Zum Bericht in der BBZ "Neuer Name für die Gebäudestraße"
Wenn wir gerade dabei sind Straßen umzubenennen, sollte man sich im hundersten Jahr seit Ausbruch des 1. Weltkrieges fragen, ob der Name
"Hindenburg“ für eine Straße noch passt. Dieser Name steht für eine der fatalsten
Personen, die unser Land hervorgebracht hat. Nicht nur, dass er 1933 Steigbügelhalter
für Hitler war und damit die erste deutsche Republik zerstörte, auch seine
Rolle im 1. Weltkrieg, wo er 1916 zusammen mit General Ludendorff Kaiser Wilhelm II. entmachtete und faktisch eine Militärjunta installierte, 1917
den uneingeschränkzen U-Bootkrieg befahl und den Verständigungsfrieden ablehnte,
mit dem das Völkermorden hätte gestoppt werden können. Hindenburg steht für Deutschlands
Unglück, seine politische und militärische Vernageltheit führte zum Versailler Diktat,
dessen ungerechte Lasten zum Aufstieg der Faschisten führte un damit zu allem,
was danach an Massenmorden geschah. Wie will man den Kindern heute erklären,
dass man noch immer einen so furchtbaren Menschen mit einem Straßennamen ehrt?
Für eine bayerische Stadt wie Zwiesel gibt es alternativ auf
jeden Fall viele Persönlichkeiten, auf die wir stolz sein können. Mir würde
eine „Emerenz-Maier-Straße“ gefallen, oder eine „Ludwig-Thoma-Straße“, auch Karl-Valentin
oder der Roider-Jackl würden uns gut anstehen.
Aber eins ist klar, eine Umbenennung müßte von den Anwohnern
gewünscht werden, denn ein Namenswechsel wäre mit einigen Beschwerlichkeiten
verbunden.
4.4.14 Nachruf auf eine schöne Schule
Leserbrief in BBR zum Bericht vom Montag "Bagger und Abrissbirne leisten ganze Arbeit" vom 31. März:
"Es
war eine der schönsten Schulen in Ostbayern, die Christophorusschule in
Schweinhütt. Wie eine Hand mit gespreizten Fingern lag das Gebäude am
Hang und jeder Finger war ein Klassenzimmer, ebenerdig mit Türen nach
außen, besonnt von drei Seiten, mit viel Grün und toller Aussicht.
Ein
Glück, dass die ,Mutter‘ dieser Schule und der gesamten Lebenshilfe
Regen, Ruth Braumandl, den Abbruch nicht mehr zu erleben braucht, es
würde ihr das Herz brechen. Wie stolz war sie auf die bauliche
Konzeption und das menschliche Maß dieses Gebäudes, wie lange hatte sie
dafür gekämpft, wie viele Klinken bei Bittgängen geputzt. Schelmisch hat
sie sich darüber gefreut, dass es ihr gelungen war, die Schule auf
einen Atombunker setzen zu können und so das Kellergeschoss zu sparen
und die Gelder über der Erde wirksam werden zu lassen.
Gewiss
war manches nicht optimal und die vielen Außenwände in eisigen Wintern
ein energetisches Problem. Doch die großen Fensterflächen fingen auch
viel Sonnenwärme ein, was in den Übergangszeiten die Heizkosten senkte.
Doch die Entscheidung für einen Neubau für über 10 Millionen Euro ist
gefallen und so kann dieser Brief auch nur ein Nachruf sein.
Fragen
bleiben aber doch, zumal die Schülerzahlen offenbar zurückgehen, alle
Welt von Inklusion redet und es einige zu groß geratene Schulneubauten
im Kreis gibt."
ähnliches Thema:
30.6.13 Lebenshilfe für wen?
zum Bericht in BBV „Lebenshilfe-Vierseithof wird Wirklichkeit“
In einer Zeit, in der „Inklusion“ in
aller Munde ist, also das Ende der Ausgrenzung von geistig
Behinderten und ihre Eingliederung in die „normale“ Gesellschaft
und ihre Institutionen, betätigt man sich bei der Lebenshilfe
Regen als Geisterfahrer in Gegenrichtung. Man beginnt Behinderte
zu sortieren und will 24 Autisten in einem „Autistenheim“
konzentrieren. Wie kann der Bezirk so etwas nur genehmigen und mit
Steuergeldern finanzieren? Das „Sacherl“ in Bärndorf beweist seit
1996, dass die gemischte Gruppen-Wohnform in einem normalen
Wohnhaus, die humanste Form der Behindertenbetreuung außerhalb der
Familie sein kann. Für die 5,5 Millionen, die das Autistenheim
kosten soll, könnte man mindestens 10 solcher „Sacherl“ bauen und
die personelle Ausstattung verbessern, was für die
Behindertenarbeit viel wichtiger ist als millionenschwere
Großbauten. Was ist dann der Grund, dass
trotzdem ein Großprojekt nach dem anderen gebaut wird? Hat die
"Lebenshilfe für Behinderte" ihre Hilfe auch auf das Bau- und
Bankengewerbe ausgedehnt?
Verhängnisvoll wird die Bauwut durch die Finanzierung des
Eigenanteils, der dem Träger immer bleibt. Spenden reichen dafür
nicht, also kann nur beim Personal eingespart werden, was zu
Unzufriedenheit, Ausgebranntheit, Konkurrenzdenken und Fluktuation
führt, die Leidtragenden sind am Ende immer die Behinderten.
Kommentare zu lokalen Themen der letzten Zeit
8.1.14 Es geht um die existentiellste Sache!
Leserbrief zu der Berichterstattung zur
Schließung der Geburtenstation
Am Morgen war meine Frau noch beim
Gynäkologen und der sagte
ihr, das Baby werde wohl erst in vierzehn Tagen kommen. Doch
nachts begannen
die Wehen und wir fuhren in die etwa 20 Kilometer entfernte
Klinik durch die
Winternacht, damals, 1979 im Allgäu, eine Fahrt, die wir nie
vergessen werden,
denn die Wehen kamen bald alle paar Minuten und wir glaubten
schon das Kind auf
der Straße entbinden zu müssen. Doch was sind 20 Kilometer gegen
die 60
Kilometer, die etwa Eisensteiner nach Deggendorf fahren müssen,
seit nun mehr 8
Tagen und kein Ende in Sicht! Und dazwischen liegen Rusel oder
Marcher Höh und
Houbugl, im Winter ein Albtraum! Erst wurde die Geburtenstation
in Regen
geschlossen, dann in Viechtach und nun in Zwiesel und dann
jammert die Politik
über zurückgehende Bevölkerungszahlen! Es geht hier um die
existenziellste
Sache und wer das nicht begreift, soll sich einen anderen Job
suchen. Und wer
hat Schuld? Gynäkologen, die Geburten zu ihren üblichen
Dienstzeiten planen
wollen? Dass es in Deggendorf schon 30 Prozent
Kaiserschnittgeburten gibt, ist
eine Schande, aber eine, die mit dem Mehrfachen einer
Hebammengeburt abgerechnet
werden kann. Und die Politiker? Scheinen hauptsächlich mit
Transitstraßenplanung, merkwürdigen Events und sich selber
beschäftigt zu sein.
Zwiesel, 30.12.13 Zutiefst ungerecht! - Online-Kommentar zum Bericht darüber im Bayerwaldboten
Den Rentner Robert Lettenmaier zwang man seinen Hühnerstall wegzureissen, obwohl er seit Jahrzehnten stand und niemandenstörte. Andererseits bekommen reiche Investoren, die brutal in großen
Dimensionen ohne Genehmigung in sensibelste Landschaft bauen, einen extra
Bebauungsplan nachgereicht, einstimmig von Bauausschuß und Stadtrat und
unterstützt durch den Landkreis. Diese Ungleichbehandlung ist unerträglich und
ungerecht und es gibt nur eine angemessene Reaktion darauf: den Rücktritt aller
Verantwortlichen!
17.12.13 Ein sauberer Verein
Kommentar zum Bericht im BBR "Ein Verein will das Projekt Umgehungsstraße voranbringen"
Wie lautet der Vereinszweck? Zerstörung des Schwarzachtals? Anlocken
des Fern- und Schwerlastverkehrs? Förderverein, um den Wert der Immobilien von
Vereinsmitgliedern zu steigern? Förderverein zur Verschwendung von
Steuergeldenr durch Bau einer überflüssigen Straße? Bau eines Straßendenkmals
für ehrgeizige und wirtschaftshörige Kommunalpolitiker? Oder Zerstörung der
wenigen landwirtschaftlichen Flächen im hinteren Wald? Der Vereinsvorsitzende
Lehmert hat ja schon einmal in einem Kommentar geäußert, dass er nicht lange
fackeln und die Bauern enteignen würde. Und Landrat Adam und Bürgermeister
Probst in vorderster Front beim Sähen von Zwietracht in der Gemeinde Langdorf?
14.12.13 Powerpoint-
Bürgermeister
Zum Bericht über die Bürgerversammlung in Zwiesel und den Leserbrief von Alfred Günther
„Powerpoint-
Bürgermeister“ gibt es nicht nur in Zwiesel, es hat sich herumgesprochen, dass
man mit Tabellen und Computer-Schnickschnack die Bürger stundenlang einlullen
und müde machen kann, so dass sie am
Ende froh sind, wieder nach Hause gehen zu dürfen. Andere Politiker antworten
nur auf Fragen, die vierzehn Tage zuvor schriftlich eingereicht werden. Wie
wäre es mit Bürgerversammlungen, in denen erst einmal nur die Bürger zu Wort
kommen und die Politiker zuhören müssen? Und „Powerpoint“ auf den Index der in
einer Demokratie verbotenen Werkzeuge kommt?
Den Hochmut, den Ex-Stadtrat Günther heute Bürgermeister
Steininger vorwirft, den haben Kontrahenden auch bei ihm kennengelernt, damals, als er noch ein Amt bekleidete. Und den zynischen Spruch des
Bürgermeisters, Günther solle sich halt selber um das Amt bewerben, den habe
ich mir schon wiederholt von Günther um die Ohren hauen lassen müssen. Doch
davon abgesehen, imponiert mir Herrn Günthers Einsatz für die Stadt durchaus, seine
Leserbriefe zeugen von Sachkenntnis und Betroffenheit und es wäre
gut, wenn es mehr so engagierte Zeitgenossen gäbe, die sich nicht nur um das
Areal zwei Meter um ihren Bauchnabel kümmern.
Bürgermeister Steininger, der eine harte Zeit hinter sich
hat, fehlt zu seinem Amt ein wichtiger Baustein, nämlich das, was man heute
„soziale Kompetenz“ nennt. Gewiss hat er die allermeisten Belastungen der Stadt
geerbt, aber als er sich um das Amt bewarb, waren sie ihm bekannt. Wir hätten
wohl besser einen Bürgermeister bekommen, der sich damit zufrieden gäbe, wie ein Schutzmann den Kreuzungsverkehr zu regeln und weitere Schäden zu
vermeiden. Doch ausgerechnet dafür ist er der Falsche.
14.12.13 Haltepunkt auch in Stephansposching nötig!
Leserbrief an DZ zum Bericht vom 14.12.13 "Ab Sonntag hält die Waldbahn in Grafling-Arzling
"Jahrzehntelang hatten die Poschinger
beiderseits der Donau einen Bahnhof, die einen benötigten die Fähre, um den Zug
zu erreichen, die anderen mußten nur vors Dorf gehen. Heute rauschen die
Nahverkehrszüge einfach durch. Neben zwei Schulbussen existiert praktisch kein
Nahverkehr, der Normalzustand für viele Dörfer im Landkreis. Wenn aber nun schon
einmal die Schienen und die Zugverbindungen vorhanden sind, dann muss man sie
einfach auch nutzen. Die Wiedereröffnung des Haltepunkts in Grafling könnte ein
Vorbild für Stephansposching sein und die anstehenden Kommunalwahlen ein Anlass,
dass man sich der Sache annimmt.
9.12.13 Moral sehr hoch aufgehängt
Kommentar von hjg zum PNP
Bericht vom 9.11.13 „Regener-Landrat-Adam-und-die-SPD-Spitze-sprechen-sich-aus“
Nun steht man kurz davor als SPD im Bund wieder an die Macht zu kommen,
da kann man die Schlüsselposition im Kreis doch nicht aufgeben, nur wegen einer
so unappetitlichen Geschichte... Und überhaupt, diese scheinheiligen
Moralprediger werden sich schon wieder beruhigen! Und die Leute werden uns
schon wieder wählen, denn sie sind vergesslich und wen sollen sie denn sonst
wählen? Überhaupt- wer Moral sucht, der soll in die Kirche gehen und selbst da
ist nicht immer alles koscher. Und dass der Weg das Ziel sein soll, diese
Weisheit von dem magerern indischen Fakir hat doch in unserm Bayernland nichts
zu suchen! Moral hängt man bei uns immer so hoch, dass man bequem darunter
durchgehen kann!
28.11.13 Habt Erbarmen mit Zwiesel!
Leserbrief zum Bericht vom 23.11.13 „Ein Großteil der amtierenden Stadträte will wieder antreten“
Habt Erbarmen! Ihr seht doch, wie es um Zwiesel bestellt ist: Neid,
Missgunst, Gegeneinander - und das geht nun schon so seit vielen Jahren! Zwei
Bürgermeister und viele Stadträte sind krank oder entnervt ausgeschieden, nur
ihr wollt immer wieder antreten! Ich
meine euch, ihr alten Revierverteidiger! Ich will euch nicht namentlich
auflisten, doch ihr wisst gewiss, wen ich meine. Solange ihr im Rathaus den Ton
angebt, wird sich nichts ändern! Euere Verdienste will ich euch nicht
absprechen, ihr habt euch bemüht und gewiss immer das Beste gewollt, aber länger
als zwei, höchstens drei Sitzungsperioden sollte halt niemand ein politisches
Amt innehaben. Ihr findet doch auch andere sinnvolle Beschäftigungen, oder könnt
ihr ohne Macht nicht leben? Trefft euch weiter am Stammtisch und lasst es dort
krachen, oder funkt öfter mal mit einem Leserbrief dazwischen, ihr werdet dann
sehen, es ist gar nicht so leicht die Bürger mit besseren Argumenten zu
überzeugen.
10.11.13 Neuer "Superlandkreis" statt Nostalgie
Online-Kommentar in BBV
Wer die Artikel am 9.11.13 in der PNP gelesen hat, für den wird
Landrat Adams unfreundliche Haltung gegen die Forderung, das "VIT"-Kennzeichen wieder
zuzulassen plötzlich klar, denn er will nicht nur kein nostalgisches Schwelgen
in früheren Landkreisgrenzen fördern, nein, er will sogar eine neue
Gebietsreform mit einem „Superlandkreis“ im Bayerwald, vielleicht vom Pröller
bis zum Dreisessel... Die Folgen wären Krankenhaus- und Schulschließungen, noch
weitere Wege (für die man leistungsfähigere Straßen braucht!), Zentralisierung
statt Dezentralität --- und einen Macher an der Spitze des neuen Landkreises
wie ihn selber, dem nichts heilig ist, weder Hühnerställe von kleinen Leuten
noch Landschaftsduselei...
7.11.13 Generalschlüssl zu kommunalen Kassen
Online-Kommentar zum BBZ-Bericht "Rathaus soll Kunstwerk werden"
"Neue Sicherheitsbestimmungen beim Brandschutz" sind zum Generalschlüssel für die kommunalen Kassen geworden,
in denen man wegen gähnender Leere nichts findet, was die Banken aber mit Krediten gerne ändern. So klettert die Verschuldung in den Himmel und ein paar
Gewerbe reiben sich die Hände. Und warum? Weil in Brüssel oder Berlin die
Lobbyisten das Sagen übernommen haben und die Politik sich die oftmals
übertriebenen Gesetze sogar noch schreiben lässt - und die Bürger müssen
zahlen. Würde gerne im Detail wissen, was an der jetzigen Rathaustreppe wen
gefährden soll... Wer einen "Bergbach im Frühling" als Treppenhaus
braucht, soll ihn sich bauen. Aber nicht mit unserem Geld..
31.10.13 Entsolidarisierung und Paragrafenreiterei
zum Leserbrief von Herbert
Schmitt vom 26.10.13 "Unterschiedliche Gesetzesauslegung"
Herr Schmitt legte mit seinem Kommentar
den Finger in eine tiefe Zwiesler Wunde: Entsolidarisierung und zum Himmel
schreiende Ungleichbehandlung und Paragrafenreiterei, obwohl man sich selber um
Paragrafen nur kümmert, wenn`s gerade paßt. Nun finde ich Letztgenanntes
persönlich nicht schlimm, wenn Augenmaß und Menschlichkeit dabei walten, was im
vorliegenden Fall aber nicht so ist. Ich will mich hier aber auf die
offensichtliche "Entsolidarisierung" beschränken. Dass man gegen Herrn
Lettenmeier mit seiner kleinen Geflügelhaltung die Kreisbehörde
aufbietet und ganz Zwiesel dazu schweigt, ist eine Schande für uns
alle. Wen können die Hühner stören, außer vielleicht ein paar Stadträte, die
sich vor allem über Gras zwischen Randsteinen erregen und die Bahn die Schienen
des Güterbahnhofs beseitigen lassen und als einzigen Wunsch mehr
Unkrautbekämpfung angeben. Dabei gibt es bei uns kaum noch Menschen, die noch
eine kleine Ahnung früheren Waldler-Daseins vermitteln, Herr Lettenmeier ist
einer von ihnen. Aber alles was an "Hinterwäldlerei" erinnert, muss weg. Dabei
beweist diese krampfhafte Saubermannpolitik gerade die spießige Provinzialität,
der man sich eigentlich entledigen will. Anderswo hätte man die Ziegelwiesen
schon lange für Schrebergärten und Kleintierhaltung freigegeben, zumal in
Zwiesel mehr Leute zur Miete wohnen als anderswo und sich nach einem Garten und
ein wenig Selbstversorgung sehnen. Anders in Zwiesel. Aber in manchen
Politikerköpfen sitzt immer noch jener Schock tief, als Carolin Reiber Zwiesel
den "Charme der fünfziger Jahre" bescheinigte, obwohl man alles so schon geteert
hatte...
Leserbrief im BBV zum Bericht vom
24.10. "Westumfahrung: Der Landrat
möchte diskutieren", abgedruckt am 26.10.13 unter der Überschrift "Eine Transitstrecke ist das Ziel"
Vor der Diskussion wäre aber ein
Geständnis angebracht, etwa mit folgendem Inhalt: "Liebe Bürger! Wir gestehen,
dass es uns nie um ein paar verkehrsgeplagte Anwohner ging, nicht in
Ruhmannsfelden und auch nicht im Schwarzachtal. Wir wollen auf Wunsch der
Wirtschaft eine dreispurige, sich vielleicht irgendwann zur Autobahn
entwickelnde Transitstrecke von der Donau nach Böhmen bauen. Dies ist auf der
jetzigen Straße in Ruhmannsfelden nicht möglich, sondern nur auf der Westtrasse.
Tatsächlich haben wir sogar drei Transitstrecken im Auge - die von Hengersberg
durch das Kirchberger und Rinchnacher Tal nach Zwiesel. Dann die Hauptstrecke
auf der B 11 über Regen nach Zwiesel oder wahlweise von Patersdorf über
Teisnach, Bodenmais, Langdorf nach Zwiesel. Das wäre zu weit, meinen Sie?
Falsch! Diese Strecke ist sogar ein wenig kürzer, als die über Regen. Deswegen
müssen wir das Schwarzachtal mit einer Schnellstraße beglücken, die zudem auch
als Zubringer von Kötzting her dienen soll. Die Teisnacher ahnen zwar noch gar
nicht, was auf sie zukommt, aber die Zwiesler werden glücklich sein, denn ihr
Stadtrat lechzt seit Jahren danach, dass einmal alle Straßen nach Zwiesel führen.
Wir werden sie zufriedenstellen, ja, wir werden uns alle zufriedenstellen, denn
der Transitverkehr wird einmal Tag und
Nacht durch unsere Täler rollen und niemand wird uns mehr als Hinterwäldler
verspotten!"
22.10.13 Ein Stück aus dem Tollhaus
Leserbrief in BBZ zum Bericht vom 19.10.2013 "Gemeinsam den
Straßenausbau vorantreiben"
(rot markierte Abschnitte nicht gedruckt)
Die Freien Wähler und die Zwieseler Ausbaubefürworter sollten endlich
einmal erklären, wie sie den Durchgangsverkehr von der Landgorfer Straße
zur B 11 leiten wollen, der nach einem Ausbau der Staatsstraße stark
zunehmen würde. Über die Brauereikreuzung oder über die Westtangente am
Bahnhof vorbei? Den Verkehr mag man sich gar nicht ausmalen. Recht haben
die Freien Wähler aber mit der Feststellung, dass die Staatsstraße nach
Langdorf einer Durchleitung des B 11 Verkehrs nicht gewachsen ist.
Oberhalb des Bahnübergangs Reisachmühle habe ich erlebt, wie ein Lastzug
und ein großer Bus rangieren mußten, um aneinander vorbei zu kommen und
nachfolgende Autos in den Bahnübergang zurückstoßen mußten. Was, wenn
die Schranken runtergegangen oder gar ein Zug gekommen wäre? Statt auf
der B11 einspurig zu teeren und mit einer Ampelanlage den Verkehr zu
steuern, machen es sich Ämter und Baufirmen schon sehr einfach.
Schließlich kann man nicht überall Parallelstraßen anlegen, damit eine
davon bequem erneuert werden kann. Die Teermaschinen müssen sich den
Gegebenheiten anpassen und nicht umgekehrt! Oder war es gezielte
Provokation, um die Anwohner in ihrem Widerstand gegen einen
Straßenneubau mürbe zu machen und den Straßenbefürwortern Munition zu
liefern? Oder wie soll man es werten, wenn die B 11 zur Landesgrenze monatelang
gesperrt ist und sich der gesamte Verkehr über die Passstraße am Brennes
quälen muss und man am Arbersee nicht einmal eine Beschilderung
anbringt, dass Deggendorf über Bodenmais und Teisnach um etwa 20
Kilometer schneller zu erreichen ist als über Zwiesel und Langdorf! Auch
die Sperrung zwischen Regen und Zwiesel war etwa die halbe Zeit
befahrbar, ist es zuviel verlangt, dies auch auf den Umleitungsschildern
kenntlich zu machen? Was diesen Sommer Einheimischen und Urlaubern bei
uns verkehrsmäßig zugemutet wurde - von Achslach bis Eisenstein - war
ein Stück aus dem Tollhaus.
Epilog
Wieviele Weisswurstdenkmäler müßte man wohl errichten um den Imageschaden durch die Verkehrsschikanen auszugleichen?
18.10.13 Gezielte Provokation oder
Gedankenlosigkeit?
Kommentar zum Bericht "Von selber wirds nicht breiter" im Bayerwald-Wochenblatt vom 16.10.13
Schwarzach und Aussenried leiden. Die Zustände sind nicht
mehr
zumutbar, sagt Bürgermeister Probst. Ich sehe das genauso und
gehe noch weiter:
Es ist unverantwortlich und absolut rücksichtslos den
gesamten Schwerlastverkehr der B11 über diese kurvige
Nebenstraße durch
die engen Dörfer zu leiten! Alleine beim Bahnübergang
Reisachmühle habe ich
selber erlebt, wie ein Lastzug und ein großer Bus rangieren
mußten um
aneinander vorbei zu kommen und die Warteschlange bis in den
Bahnübergang
stand, ein Irrwitz! Statt auf der B11 einspurig zu teeren und
mit einer
Ampelanlage den Verkehr zu steuern, machen es sich die
Verantwortlichen in den
Ämtern schon sehr einfach. Oder war es eine gezielte Provokation
um die
Anwohner in ihrem Widerstand gegen einen Straßenneubau mürbe zu
machen und den
Straßenbefürwortern Munition zu liefern? Wer den Zustand der B
11 kennt weiß,
dass es viel dringlichere Straßenabschnitte zur Deckenerneuerung
gibt. Oder der
Umstand, dass tagelang die Strecke zwischen Zwiesel und Stausee
befahrbar war,
aber niemand einen Hinweis bei den Umleitungsschildern
anbrachte, was ja
wirklich nicht zu viel sein dürfte. Oder die beiden Schlaglöcher
an der engsten
Stelle an der Brücke in Schwarzach! Wieviele Verantwortliche
haben diese
achsbrechende zusätzliche Verengung gesehen und nicht beseitigen
lassen? Egal
ob Absicht oder Schlamperei- ich hoffe, dass die Anwohner dieses
üble Spiel
durchschauen und sich deswegen ihr Tal nicht zusätzlich durch
eine zweite
Straße zerstören lassen.
17.10.13 Nicht auf Kosten Marchs!
Antwort auf Karl-Heinz
Tesars Leserbrief "Panikmache ist nicht
angebracht" vom 16.10. in Bayerwaldbote-Regen
---Abdruck wurde von BBR-Redaktion abgelehnt, man wolle kein Ping Pong....---
Nach Rektor Tesars
Wortmeldung habe ich den Eindruck, dass die Haushaltsproblematik
der Stadt Regen nur der Aufhänger ist und das Schließen der
Marcher Schule schon klammheimlich bei der Entscheidung zur
Generalsanierung der Zentralschule getroffen wurde, deren
Notwendigkeit und Umfang (bei einer so neuen Schule)
Aussenstehenden nie vermittelbar war. Aber selbes gilt auch für
eine Reihe ähnlich gelagerter öffentlicher Großbaumaßnahmen in
jüngerer Zeit im Landkreis. Aber beim Ausgeben von fremdem Geld
laufen auch ansonst im Privaten sehr sparsame Zeitgenossen zur
Hochform auf.
Über beide Ohren verschuldet kehrt man in Regen nun die Einsparer
heraus und versucht die auf Dauer zu große Schule mit den Marcher
Kinder zu füllen und so die überzogene Baumaßnahme zu
rechtfertigen, was aber das Problem rückläufiger Schülerzahlen auf
Dauer nicht lösen wird. Hier gäbs nur eine pädagogisch sinnvolle
Lösung, nämlich kleinere Klassen!
Als sich 1978 die
Stadt Regen durch die Gebietsreform aufblähte und dabei auch die
selbständige Gemeinde March schluckte, da versprach man, dass
zumindest an der Dorfschule nicht gerüttelt werde, deren
Auslastung zudem recht gut ist. Und heute müssen sich die Marcher
anhören, wie Rektor und Ex-SPD-Stadtrat Tesar „Verständnis“
heuchelt um ihnen dann im nächsten Satz "Unvernunft, Panikmache
und mangelndes Demokatieverständnis" zu unterstellen. Richtig
höhnisch ist aber sein Spruch, dass noch kein Dorf, dem man die
Schule genommen hat, „zugrunde“ gegangen sei.
7.10.13 Dorfschule erhalten! 1. Fassung
Regens Stadtrat will in March Schule und Kindergarten schließen
Auch im Wahlkampf war der Erhalt von
Dorfschulen ein Thema und ich erinnere mich nicht, dass auch
nur eine Partei einer weiteren Zentralisierung das Wort
geredet hätte, auch von der CSU und Ministerpräsident Seehofer
wurde Unterstützung signalisiert. Und nun will Regen dem während der Gebietsreform "okkupierten" March, diesem
ungewöhnlich prosperierenden Dorf, in dem sich viele junge
Familien angesiedelt haben, unter dem Vorwand einer vergleichsweise läppischen Einsparung,
Schule und dem Kindergarten wegnehmen. Dass der eingesparte
Betrag dann vermutlich für Schülertransport wieder draufgeht,
interessiert nicht, denn das kommt aus einem anderen
Steuertopf. Ein solches schildbürgerhaftes Ausgabedenken ist
leider noch immer verbreitet, ebenso die Praxis, dass die
Politik mit Vorliebe das ändert, was gut läuft, statt sich
an die vielen Mißstände heranzumachen. Der wahre Hintergrund ist vermutlich, dass die gerade für einen irrwitzigen Aufwand renovierte Zentralschule schon für den gegenwärtigen Bedarf überdimensioniert ist und auf diese Weise die Fehlplanungen beim Ausbau ein wenig korrigiert werden sollen. Bei den Kindergärten gilt das ananlog, zumindest mittelfristig wird Regen zuviel Plätze haben und man versucht daher die Einrichtungen in den eingemeindeten Dörfern in die Stadt zu holen. Für die überzogenen Planungen in der Zentralschule und der Geldausgabeorgie am Stadtplatz sollen nun die Dörfer bluten, wobei dies aber auch nur ein Tropfgen auf den heißen Stein sein kann.
Für das Dorf March käme
der Verlust von Schule und Kindergarten einem Todesstoss für
das Dorfleben gleich. Aber auch für die betroffenen Kinder
würde es einen niemals wieder gutzumachenden Identitätsverlust
bedeuten. Heimat und „Do samma dahoam“ – Sprüche nur etwas für
Sonntagsreden? Gerade Ilse Oswald, die gelernte Lehrerin auf
dem Bürgermeisterstuhl, sollte wissen, was Fahrschüler täglich
so mitmachen. Ich habe jahrelang aus nächster Nähe erlebt, was
sich vor der Regenerr Zentralschule so abspielte: Die ersten
Busse kamen bereits gegen 7 Uhr an, Einlass in das
Schulgebäude war aber erst um halb Acht. Bei jedem Wetter
mußten die Kinder auf öffentlichem Platz die Zeit totschlagen
und was sie an Dummheiten noch nicht kannten, haben ihnen die
älteren Kinder beigebracht, nicht nur Rauchen, Herumschmusen,
Cool-Sein“, auch Bierdosen fanden sich im zurüclbleibenden
Müll. Es gab oft Handgreiflichkeiten, einmal hat man sogar
unsere Hecke aus Übermut oder Langeweile angezündet. Als
Verantwortlicher für eine unmittelbar an der Schule lebende
Behinderten-Wohngruppe habe ich mich an die Schulleitung und
die Polizei gewandt, ohne wirklichen Erfolg. Ich habe selber
gesehen, wie Lehrer über auf der Straße lagernde Schüler
weggestiegen sind, auf meine Intervention hörte ich immer nur:
„Außerhalb des Schulgeländes haben wir kein Recht
einzugreifen!“ Ob sich die Zustände mittlerweile gebessert
haben, weiß ich nicht. In jedem Fall genügt es, wenn die
Kinder ab der 5. Klasse „zentralisiert“ werden. Für meine
Marcher Enkelkinder wünsche ich mir auf jeden Fall, dass ihnen
ein so frühes Fahrschülerdasein erspart bleibt. Und anderen Dörfern wünsche ich, dass sie ihre Grundschulen wieder zurückbekommen.
26-9.13 zur Landkreis GmbH
Was soll so schlimm sein, wenn eine GmbH zukünftig die Entwicklung des Landkreises vorantreibt?
Alle Macht soll vom Volk ausgehen, heißt es in unserer Verfassung. Es ist schlimm genug, wenn diese Macht heute Parteien und Politikern übertragen werden muss und der Volkeswille - wenn überhaupt - nur durch diese Interessengruppen wirksam werden kann. Wenn die Parteien aber ihre Aufgaben wiederum an Dritte delegieren, die bekanntermaßen nur egoistische oder Gruppeninteressen vertreten, dann entzieht sich die repräsentative Demokratie ihre letzte Existenzberechtigung und verlässt den schmalen Grad, auf dem sie auch normalerweise schon wandelt.
Alle Welt klagt darüber, dass die Parteien heute von der Wirtschaft gesteuert werden und viele Politiker wie Marionetten handeln. Und nun darf die Wirtschaft im Landkreis Regen direkt mitregieren und tut so, als wenn die Interessen der Bevölkerung und der Wirtschaft identisch seien. Dies ist einfach nur dreist und erinnert an absichtliche Volksverdummung und hat etwas von einem Putsch gegen die Demokratie. Warum soll etwa ein Konzernchef, der mit immer neuen Steuertricks seit Jahren alles tut seiner Heimatkommune die Gewerbesteuer vorzuenthalten, in der Landkreis GmbH mit einem Male die Interessen unserer Region und seiner Menschen vertreten? Nein, er wird nur sich und seinen Geldbeutel vertreten und alles tun um für sich weitere Vorteile herauszuholen. Und der bereits bestehende Wirtschaftsfilz wird sich weiter verdichten und man wird sich gegenseitig Kredite und Aufträge zuschieben, befördert von Fachleuten aus dem Landratsamt, die nun für die GmbH arbeiten und deren Aufgabe es auch ist alle nur möglichen Fördertöpfe europaweit anzuzapfen und zu verteilen, egal ob dies dem Landkreis, seinen Menschen und seiner Landschaft Nutzen bringt. Wer etwas anderes annimmt ist im besten Fall ein Träumer, im schlechtesten Fall ist er korrupt.
Wer unsere Region vertreten will, muß die Bürger einbinden, ihre Probleme sehen, ihre Vorschläge zur Abhilfe sammeln, diese diskutieren und dann Entscheidungen durch Abstimmungen oder Volksentscheide herbeiführen, bei denen aber möglichst nur jeweils diejenigen abstimmen dürfen, die eine Sache auch betrifft.
Durch Landrat Adam passiert heute das Gegenteil davon, er setzt auf mächtige Gruppeninteressen und wenn es Gegenstimmen zu Projekten gibt, werden sie mit unfairen Mitteln, die bis zur absichtlichen Beleidigung, zu Mobbing und Rufmord reichen, bekämpft. Er setzt heute das um, was sein Vorgänger Wölfl vermieden hat, trotz seiner Abhängigkeiten und Verschuldung.
Das Erschreckendste ist bei diesem schleichendem Demokratieabbau, dass es keine Opposition dagegen gibt, alle Kreisräte haben dafür gestimmt, sogar Grüne und ÖDP, die sich einen Beiratssitz teilen müssen und völlig zur Bedeutungslosigkeit verdammt sind. Die Argumentation der Grünen-Sprecherin: Man wolle Landrat Adam zeigen, dass sich Grüne nicht nur verweigern... Und dies, obwohl Adam keine Gelegenheit auslässt die Ökologiebewegung zu bekämpfen.
Auch dass auf meine Leserbriefe vom 8.3.13 "Keine demokratische Legitimation" und den jüngsten vom 25.9. "Kastrierte Demokratie" es bislang keine einzige Reaktion gab, zeigt die mittlerweile völlige Lethargie der Bevölkerung oder ihre Eingeschüchtertheit, nach dem permanenten Mobbing des Landrates und seiner Helfer gegen all die den Mund aufmachen.
25.9.13 Kastrierte Demokratie Leserbrief zum Bericht über die neue Arberland-Regio
GmbH
Heute wird ja vieles "outgesourcet": Babys und alte Menschen aus
den Familien, aus Firmen oft ganze Betriebsteile und auch die große Politik gibt
fast eine Milliarde Euro aus, um sich extern beraten und sogar die Gesetze
schreiben zu lassen. Nun hat auch unser Kreistag beschlossen Kompetenzen
auszulagern und ein stückweit zur Staffage zu werden. Die wichtigen
Entscheidungen werden zukünftig von handverlesenen Beiräten und der Wirtschaft
getroffen. Warum haben sich die Kreisräte dann überhaupt wählen lassen, wenn sie
ihre Aufgaben an andere übertragen wollen? Ist es wirklich zulässig, das sich
ein demokratisches Kremium derart selbst kastriert?
Mit dem Arber im Namen, macht man
zudem den geschundensten Berg unserer Heimat zum Symbol, auf den Wintersport
starrend wie die Schlange aufs Kaninchen. Doch:
"Die Betriebe überschätzen den Winter völlig. Der macht nur 20 Prozent der
Übernachtungen aus – und von denen sind gerade mal 15 Prozent Skifahrer. Der
Schwerpunkt der Zukunft liegt im Sommerangebot. Hier muss die Region attraktiver
werden."
(Zitat Andreas Lambeck, Ex-Tourismuschef von
Bodenmais).
30.8.13 "Stein gewordener Schweiß der
Glasmacher"
Leserbrief an BBZ zum Bericht "Was passiert mit dem kulturellen Erbe"
Im
Krimi stünde gewiss Baulöwe Toni Rambold hinter dem Entzug des Denkmalschutzes
, denn zu verlockend ist der Standort der Glasmacherhäuser. Hoffentlich
ergeht es ihnen nicht wie dem Arberseehaus, das auch nicht unter
Denkmalschutz steht und abgerissen werden soll, was angesichts seines
Bekanntheitsgrades unbegreiflich ist. Auch gegen den beschlossenen Abriss des
Wirtshauses an der unteren Reibn in Ludwigstal ließe sich vieles anführen. Zu
den Kruppelwalmdachhäusern in der Schleicherstraße habe ich aber eine besondere
Beziehung, sie sind mir ein Herzstück der Heimat, denn in einem haben meine
Großeltern gelebt. Dem Großvater, dem Josef Neumaier, genannt
"Schaurer Sepp", einem der weitgereistesten Glasmachermeister, der
die Berufserfahrung aus etwa 40 Glashütten in seinen letzten Berufsjahre
wieder in der heimatlichen Hütte in Ludwigstal einbrachte, habe ich als Kind
oft das Essen im "Henkelmann" in die Glashütte gebracht, diese
kam mir vor wie ein Teil der Wohnung. Auch der Weg vorm Haus gehörte dazu,
denn dort stand neben der mächtigen Kopfweide der Brunnen, wo man sich wusch
und trank, da saßen die Glasmacherfamilien zusammen, da klaubten wir Zwengalen
aus oder schnitten die Schwamma zum Trocknen auf. Schön, dass das Schloss
in Ludwigstal wieder so ein Schmuckstück geworden ist. Man sollte aber
bedenken, dass es der zu "Stein gewordene Schweiß der
Glasmacher" ist und ohne die Glasmacherhäuser nicht komplett wäre, ohne
sie gäbe es kein Schloß.
Noch
ein Wort zur Meldung, dass in Zwiesel die alten Geleise des Güterbahnhofes herausgerissen
werden sollen. Ich verstehe nicht, dass der Stadtrat da nichts dagegen hat,
denn damit wird quasi die dauerhafte Aufgabe des Güterverkehrs abgesegnet, eine
Entscheidung, die die ganze Region betrifft und mit Sicherheit ein Riesenfehler
ist. Aber mit diesen Zeilen behindere ich sicher wieder den
"Fortschritt" im Woid, wie Erich Krickl von der Lindberger CSU im
Bayernteil der PNP über mich schrieb. Zitat: "Herr
Geiss will den Fortschritt in der Region verhindern. (...) Solche Zeitgenossen
kann die Region nicht brauchen."
8.7.13 Unsauberes Ablenkungsmanöver
8.7.13 Zum Leserbrief von Albert Fritz zum "Disput zwischen Landrat und Kritikern des
geplanten Straßenausbaus geht weiter" vom 7. August im Viechtacher
Bayerwald- Boten
Spätestens seit Landrat Adams Onlinekommentaren von diesem Wochenende,
geht es nicht mehr nur um Straßenbau, sondern um ihn als Person und ob ein
solcher Märchenerzähler einem Landkreis vorstehen kann. Statt einzuräumen, dass
ihm bei seinen Beleidigungen gegen die Unterschriftensammler von Ruhmannsfelden
und Viechtach im Eifer des Gefechtes die Gäule durchgegangen sind, schob er
immer neue Räuberpistolen nach, die nicht wieder als sein typisches
Online-Gepritsche unter den Teppich gekehrt werden dürfen.
Albert Fritz, einer von Adams Propagandisten, hat nun mit den
Ausführungen zur Zwieseler Umgehungsstraße ein Ablenkungsmanöver gestartet, in
dem er nicht nur Birnen und Äpfel durcheinander wirft, sondern zum Teil Lügen
auftischt. Den Widerstand gegen die Zwiesler Umgehung gab es lange Jahre bevor
es Grüne gab, es waren die Geschäftsleute, die ihren wirtschaftlichen Niedergang
befürchteten. Mit Abstand betrachtet, haben sie dabei nicht unrecht gehabt, den
unsere Innenstadt ist verarmt und der Euro rollt in den Supermärkte am Ortsrand.
Völlig anders als heute war Anfang der Achtziger auch kein Transitverkehr zu
befürchten, denn eine Grenzöffnung schien damals undenkbar. Die einzigen
Schwerfahrzeuge, die im kalten Krieg an die Grenze mußten, waren
Militärfahrzeuge. Es war der reine Wahnsinn, wenn US-Panzer über den engen und
völlig unterhöhlten Stadtplatz donnerten. Von den Geschäftsleuten kamen die
Vorschläge zu innerstädtischen Umfahrungen, auch topografieangepasste Trassen am
Ortsrand waren im Gespräch. Den paar wackeren Grünen, allesamt sehr
bürgerlich, irgendeine Hetze zu unterstellen, ist geradezu perfide. Die
vereinzelten Leserbriefe, die es zum Thema gab, einer auch von miroriginal/1983-08-02.jpg, waren eher
Bettelbriefe und Appelle an die Politik.
Herr Albert Fritz aus der Degenbergerstraße sollte sich mehr um die
Chronik seines Weißwurstvereins kümmern und nicht die Geschichte unserer Stadt
verfälschen.
3.8.13 Es reicht, Herr Landrat!
Online-Kommentar auf BBV zu den Ausführungen von Landrat Adam zum Leserbrief von Hubert Ettl
Es wird Zeit Landrat Adam mal an seinen konkreten Aussagen
festzumachen. Seine Ausführungen etwa zu der Unterschriftenliste gegen die Umgehungsstraße in Ruhmannsfelden sind haarsträubend. Meine Frau und ich waren seinerzeit auch auf der Veranstaltung, um
uns über den geplanten Trassenverlauf zu informieren. Auch wir haben uns in die
ausliegende Liste eingetragen, um gegen den Neubau mit unserer Person zu stehen
und Solidarität mit den Anwohnern auszudrücken. Wir haben dabei weder eine
Broschüre erhalten, noch sind wir von irgendjemandem mit unserer Unterschrift
für Unterlagen geködert worden, für solche durchsichtigen Zwecke hätte wohl
auch niemand unterschrieben. Adam versucht wieder einmal auf hinterfotzigste Weise kritische Bürger zu diskreditieren, er, der sich selber als extrem wahrheitsliebend bezeichnet...
Da ich Adams Politik schon sehr früh öffentlich kritisiert
habe, habe ich mittlerweile auch schon einige Erfahrung mit seinem üblen Politikstil und auch selber schon einiges abbekommen. Ich bedauere es sehr, dass diese
Dinge von der Lokalpresse nie ausdiskutiert wurden und entsprechende Textpassagen aus meinen
Leserbriefen gestrichen wurden. Wir wir heute sehen, erspart man sich dabei
nichts, im Gegenteil hat ihn das in seiner Vorgehensweise bestärkt. Zu
Adams Ausführungen zu jener Passantin aus Viechtach über die dortige
Unterschriftensammlung: Auch wenn sich die Sache in dem einen Fall so
abgespielt haben sollte, dann heißt das nur, dass sich einfach Eifer und
Emotionen einschleichen, vor allem, wenn man selber betroffen ist, das ist
einfach nur menschlich. Ein Landrat sollte wissen, dass er Leuten, die ihm nach
dem Mund reden, mehr mißtrauen sollte als solchen, die nichts
von ihm wollen, außer einer vernünftigen Politik mit Augenmaß und einen anständigen Politikstil..
23.7.13 Wasserwirtschaft ändern
Gegenrede auf einen Kommentar in der Online-Ausgabe der Deggendorfer Zeitung
Die Menschen sollen halt wegziehen und ihr abgesoffenes Haus anderswo wieder aufbauen! Leider ist diese ignorante und hochmütige Einstellung kein Einzelfall. Wissen diese Einfaltspinsel
eigentlich was sie sagen, wenn sie die überschwemmungsgefährdeten Gebiete
entvölkern wollen? Die meisten Menschen der Erde leben an Flüssen und Küsten,
hier hat sich beinah alle Kultur und Entwicklung vollzogen, hier passiert 90
Prozent allen Wirtschaftens, alles Menschseins...
Sollen alle in die Berge ziehen? Dorthin also, wo ein
Gutteil der Hochwässer durch Versiegelung, Drainierung und Waldzerstörung
entsteht? Zynisch ist das und dumm, denn auch die Berge sind vor Starkregen
nicht gefeit, in den Bergtälern geschieht im Kleinen, was landesweit im Großen
passiert, die Täler saufen ab und nicht selten spült das Hangwasser auch die
vermeindlich sicheren Wohnhäuser weg oder füllt ihre Keller, von den
zunehmenden Erdrutschen und Schlammlawinen gar nicht zu reden. Nein, wir müssen
landesweit aufhören, die Niederschlagswasser möglichst schnell abzuleiten und
die natürlichen Versickerungs- und Rückhaltmöglichkeiten zu fördern, den
Flüssen ihre Überflutungsflächen zurückgeben und für die Siedlungen endlich
zeitgemäße Dämme bauen. Wenn einer in Natterberg sein Haus wieder aufbauen
will, dann ist das eine sehr respektable Sache, die aber – wie ausgeführt – mit
einer grundlegenden Änderung in unserer gesamten „Wasserwirtschaft“ einhergehen muss.
17.7.13 Realitätsverlust oder absichtliche Volksverdummung?
Leserbrief an Straubinger Tagblatt zum Bericht vom 13.7.13 "Hinsken: Ich habe nie im
Elfenbeinturm gelebt"
Mag sein, dass MdB Hinsken nie im "Elfenbeinturm"
gelebt hat, die reale Welt war es aber wohl auch nicht, sonst würde er im Juli
2013 keine Sprüche von sich geben, wie: "wäre die Donau ausgebaut
worden, hätte es keine Hochwasserkatastophe gegeben. Bis zur Staustufe
Straubing hatten wir keine Probleme." Da reibt man sich die Augen und
fragt sich, wo lebt der Mann? Sieht er nicht, dass die Donau oberhalb Straubing
ein Kanal geworden ist, eingezwängt zwischen mächtige Deiche, die
alles Wasser sicher durchleiten, damit die Unterlieger absaufen. Weiß er
nicht, dass man der Donau dort alle Überflutungsräume genommen hat? Ist
das Ignoranz? Populismus oder einfach nur Rücksichtslosigkeit?
Steckt da System dahinter, wie hinter seiner jahrzehntelangen
Lobbyarbeit für Teer und Blech oder gibt er nur Stammtischsprüche weiter, wie
1997, als er forderte, dass sich Arbeitslose täglich im Amt melden müssen.
12.7.13 Unbelehrbar
Leserbrief zum Bericht: "August ist Spatenstich am Marcher Berg"
Auch nach dem Katastrophenhochwasser, das
auch eine Folge von Bodenversiegelung, Kanalisierung und Raubbau an der Natur
war, wird weiter nach immer neuen Straßen verlangt! Dabei hat man gerade in
Regen im Kleinen vor Augen, was landesweit im Großen passierte, wenn der
Bärndorfer-, Stelzen- und Krampersbach die Regenmengen der großen Versiegelungs-
und Drainageflächen von Kaserne und Schönhöh in die Stadt leiten. Alleine die
geplante dritte Fahrbahn nach March wird einer weiteren Wassersammelfläche von
einem Hektar entsprechen. Wer neulich die Sendung mit Günter Jauch und
Verkehrsminister Ramsauer gesehen hat, weiß, wie gigantisch die Straßen- und
Brückenschäden landesweit sind und dass alleine der Unterhalt finanziell nicht
zu meistern ist. Und doch getrauen sich Provinzpolitiker und die einschlägigen
Behörden noch immer neue Straßen und Ortsumgehungen zu fordern! Dabei haben
selbst Kommunen wie Straßkirchen, durch die die B 8 führt und die unter den
täglich über 15000 Fahrzeugen beinah ersticken, keine Chance auf eine Umgehung,
obwohl sie seit Jahrzehnten gefordert wird. Das Verkehrsaufkommen in der
Gemeinde Langdorf ist dagegen geradezu lächerlich, was die Politik aber nicht
hindert, weiter die Zerstörung des Schwarzachtals zu fordern. Warum wird über
meine Anregung nicht einmal diskutiert, dass der Güterverkehr auf der Bahn
wieder aufgenommen werden soll, um der Wirtschaft eine Transport-Alternative zu
bieten? Ich darf auch nochmal daran erinnern, dass der Güterverkehr einmal
die Haupttriebfeder für den Bahnbau war und dass ziemlich alle Großbetriebe im
Landkreis einen Gleisanschluß haben, auch Viechtach und Teisnach.
24.6.13 Besser Asche aufs Haupt Leserbrief an Deggendorfer Zeitung zum Bericht "Wunden-lecken beim Hafenforum"
Wann hat das Hafenforum je widersprochen, wenn die niederbayerische CSU
mit dem Hochwasserschutz taktiert hat, um die Staustufenvariante
durchzuboxen? Im Gegenteil gehörten sie ja zu den Lobbyisten, die die
Politiker vor sich hertrieben. Nach der Hochwasserkatastrophe sollten
die Herrschaften besser schweigen und sich Asche aufs Haupt streuen und
froh sein, wenn man sie nicht zur Verantwortung zieht. Übrigens haben
wir seit einem dreiviertel Jahr optimale Wasserstände für die
Schifffahrt, doch kann jeder Anwohner bestätigen, dass die schon immer
geringen Schiffszahlen noch weiter gesunken sind. Nach der wochenlangen
Sperrung des Main-Donau-Kanals wegen der Schleusenreparaturen waren
eigentlich ganze Schiffskonvois zu erwarten, aber nichts davon war zu
sehen, ebensowenig nach der Hochwassersperre. Das einzige, was immer
wieder ins Auge fällt, sind weit aus dem Wasser ragende Schiffsrümpfe,
die von Leerfahrten zeugen. Konjunktur haben alleine Kreuzfahrtschiffe
und für die gibt es nichts nervenderes als die Schleusenstopps.
11.6.13 Problematik beginnt
schon im Gebirge
Leserbrief an STB zu den Berichten über das Hochwasser
"Erst war da die
große Erleichterung, bei diesem Hochwasser davongekommen zu
sein, - dann kam
das Gefühl der Dankbarkeit gegenüber den unermüdlichen Helfern,
die die alten
Dämme ober- und unterhalb unseres Dorfes gerettet haben, -
schließlich das
Mitgefühl gegenüber den Flutopfern flußabwärts und
nun schleicht sich immer mehr Zorn über diejenigen ein, die den
Hochwasserschutz jahrzehntelang als Druckmittel bei den
Anliegern benutzt
haben, um ihren Donauausbau durchzudrücken. Diese Herrschaften
sollten reuig
auf den Knien auf den Bogenberg rutschen und zukünftig möglichst
keinen Piep
mehr zum Thema sagen.
Mittlerweile sollte
der Letzte begriffen haben, dass man den Flüssen den Raum geben
muss, den sie
nun mal brauchen, weil sie ihn sich sonst unkontrolliert an
Stellen nehmen, die
uns sehr weh tun. Wer sich eine Karte der Flüsse des
Voralpenlandes vor
hundertfünfzig Jahren anschaut, der wird sich über das Ausmaß an
Auwäldern und
Altwassern nicht genug wundern können, die als Retentionsflächen
zum Fluß
gehörten wie das eigentliche Flußbett. Wir werden diesen Zustand
nicht mehr
erreichen können, aber wir sollten uns ihm annähern, wo immer es
noch möglich
ist. Doch nicht nur an der Donau brauchen wir kontrollierte
Überflutungsflächen,
sondern auch schon weit im Hinterland an den kleineren Flüssen
und Bächen, um
die Hochwasserspitzen abfangen zu können. Vordringlich
durchzusetzen ist aber ein
verantwortlicheres Managment der weit über hundert
Großstaustufen an der Donau und ihren Zubringern, denn diese
können den ersten
Hochwasserscheitel nur auffangen, wenn sie von Haus aus mehr
Aufnahmekapazität bereithalten und bei Starkregenprognosen ihren
Füllstand
rechtzeitig weiter senken.
Wir sollten auch
nicht nur in Flussauen starren, denn die Problematik beginnt
schon im Gebirge, wo immer mehr
Schutzwälder und Moore verdichteten Skipisten weichen mußten.
Jeder Wegebau
in Bergen schneidet die wasserführenden Schichten an und wirkt
wie die Blutrille an einem Schwert: die Hänge bluten gleichsam
aus. Aber es geht nicht nur um die Berge, denn unser ganzes Land
ist drainiert und versiegelt, immer ging es nur darum alles
Regenwasser schnell
abzuleiteten. Diese Auffassung muß sich von Grund auf ändern.
Auch die Landwirtschaft wird umdenken müssen, etwa beim
Maisanbau in Hanglagen. Ich kenne Beispiele, da ist mehr Humus
abgespült worden, als zu den Lebzeiten des Bauern wieder
entstehen kann."
14.5.13 Unzulässig pauschaliert
Leserbrief an BBR zum Bericht "Prosit auf einen Freund des Wortspiels" zum 50. Todestags des niederbayerischen Dichters Max Peinkofers
Es ist erfreulich, dass Max Peinkofer
posthum so viel Ehre zu Teil wird. Was mir - und nicht nur mir! - aber zutiefst
mißfällt, ist das öffentliche Getratsche über seine sexuelle Ausrichtung.
Tatsächlich beruht beinah alles über das Thema auf Spekulation oder übler
Nachrede, alleine ein Vorfall in seinen jungen Jahren scheint verbürgt zu sein.
Doch was damals in Klöstern, Internaten, Kasernen unter anderen naturwidrigen
Männergemeinschaften passierte, wollen wir lieber nicht so genau wissen. Wenn
ich dann so Sprüche lese wie: "wegen seiner Homosexualität war er zeitlebens
verfemt, sie war sein Kainsmal" oder "sich keiner die enge Freundschaft mit ihm
antun wollte", dann finde ich das unzulässig pauschaliert und es entspricht auch
nicht der Wahrheit. Menschen, die ihm eng verbunden waren, beschreiben Peinkofer
als angenehmen Zeitgenossen und Verwandten, dessen möglicherweise homosexuelle
Ausrichtung niemals ein Thema war und vielen auch gänzlich unbekannt.
Doch egal ob Peinkofer homo- hetero, bi oder
asexuell war - es geht niemanden etwas an. Er selber hat sich auf jeden Fall
niemals "geoutet" und heute kann er sich nicht mehr gegen das Spießergeschwätz
wehren. Wichtig ist für uns alleine, was Max Peinkofer uns an Werken
hinterlassen hat und wie er in schweren Zeiten in der Welt gewirkt hat.
Peinkofer hat da einiges vorzuweisen, was die Zeiten überdauern wird.
PS: Habe im Straubinger Tagblatt gerade einen zum gerade Gesagten passende Würdigung von Peinkofer gefunden, in dem es mit keiner Silbe um Sexualität geht, sondern etwa seine besondere Freundschaft zu einer Bauernfamilie in Straßkirchen beschreibt, die über dreißig Jahre ging. (Link dazu)
Ein im Artikel abgedrucktes kleines Peinkofergedicht hat mich zur Vertonung angeregt, Max Peinkofer möge es mir verzeihen... "Oissen kanne, oissen woaße" (MP3)
1.5.13 Haberfeldtreiben
Leserbrief zum Bericht "B 11-Ausbau: Die Bürger (in)formieren sich
MdB Hinsken teilte schon einmal vorsorglich mit, dass die
Gemeinde eh nichts zu melden hat, wenn die Interessen aus dem „Hinterland“
gewichtig genug sind. Auch Landrat Adam wollte nicht die Betroffenen über ihre
Heimat abstimmen lassen, unterstützte aber die Online-Bürgerbefragung im
Wochenblatt, wo irgendeine anonyme Fangemeinde fleißig mitklickte. Was in Sachen
Westumgehung von Ruhmannsfelden in den letzten Wochen inszeniert wurde, erinnert
an ein Haberfeldtreiben. Wenn die Wirtschaftsunion und die IHK keine Rücksicht
auf betroffene Anwohner nehmen, dann gehört das zu ihrem Image. Dass sich aber
der DGB und alle Bürgermeister im Sinne der Straßenbauer instrumentalisieren
ließen, ist einfach nur beschämend. Ihnen werden die Augen wohl erst aufgehen,
wenn die Haberfeldtreiber einmal zu ihnen
selber kommen.
Ein gewisser Henry Bayer hat in einem Onlinekommentar in
der BBV die eine Minute Zeitersparnis durch die Westumgehung auf vierzig
Arbeitsjahre hochgerechnet und ernsthaft aufgezählt, was er mit der täglichen
gewonnenen Minute alles machen könnte, etwa küssen und dem Landrat
applaudieren... Wenn das keine Argumente für die Zerstörung von Bauernland sind,
für dessen Schaffung sich viele Jahrhunderte lang Generationen von Menschen
geplagt haben! Aber auch für den Landrat sind die Äcker und Wiesen westlich von
Ruhmannsfelden nichts Besonderes, weil sie keine ökologisch „bedeutsame Fläche“
sind. Bei soviel Scheinheiligkeit und der Polemik mit den „Postkutschen“ und
seiner ewigen Rivalität mit Cham stellt es mir die letzten Haare auf.
Noch ein Wort zur gegenwärtigen Trasse. Als „Durchfahrer“
habe ich sie immer als Umgehung des Ortes begriffen, in dessen Nähe sich gezielt
Gewerbebetriebe angesiedelt haben, die nicht nur von Einheimischen leben. Wird
die Strasse nun anders geführt, wird sich für Ruhmannsfelden wirtschaftlich
einiges ändern.
16.4.13 Güter wieder auf die Bahn!
Zum Lb von Marianne Wille „Einsatz für
den ÖPNV ist
vorhanden“
Wenn Politiker etwas für den Nahverkehr tun, will ich das gerne
anerkennen und wo es Bahnschienen gibt, sollten sie auch genutzt werden.
Die breite Fläche kann die Bahn aber naturgemäß nicht bedienen. So ist
die Forderung nach Stundentakt auf eher schwach genutzten Nebenbahnen
für Menschen in Regionen, die überhaupt keinen ÖPNV haben, eine schwer
nachvollziehbare Luxusdebatte, erst recht, wenn es schon einen
Zweistundentakt gibt und zusätzliche Busverbindungen.
Wenn ich an die vielen aufgelassenen Bahnhöfe in Niederbayern denke und
höre, dass nun sogar der größte niederbayerische Bahnhof in Plattling
keinen Platz mehr für den Fahrkartenschalter hat und die Reisenden bei
jedem Wetter mit Kind und Kegel über die Straße in ein Bistro gehen
müssen, dann sollten wir unser nostalgisches Bild von der heutigen Bahn
wohl korrigieren. Auch die kostenlose Fahrradmitnahme wurde vor Jahren
eingestellt (was viele Pendler zwang wieder aufs Auto umzusteigen) und
wer weiß schon, dass die Waldbahn kein Gepäck mehr befördert und dieses
über die Straße gekarrt wird? Der folgenschwerste Fehler war aber die
völlige Einstellung des Güterverkehrs. Landrat und Bürgermeister der
Region, aber auch Herr Dr. Hartel vom Wirtschaftsforum, sollten sich
wenigstens für die Wiederaufnahme des Container-Güterverkehrs auf der
Waldbahn einsetzen und die geeigneten Gewerbe dafür zu gewinnen suchen. Das könnte
auch ein Hauptargument für die Streckenaktivierung nach Viechtach
sein. Viele Konflikte um neue Straßentrassierungen würden sich damit
erledigen.
15.4.13 zu
Landrat Adams überzogene Reaktion auf facebook zu meinen Leserbrief vom 11.4.13 in der Viechtacher Zeitung "Landrat hoch zu Ross- Bild mit Symbolkraft" (Volltext siehe unten)
Adam unterstreicht mit seiner Reaktion die von mir geäußerte Kritik. Er behauptet, ich würde den Bauernfunktionär „in den Schmutz ziehen“... So ein Schmarren! Meine Kritik zielt klar
auf ihn selber, weil er sich als Amtsleiter und oberster Beamter des Landkreises auf solche populistischen Spielchen und
Gefälligkeiten einlässt. Seine Unabhängigkeit fördert das ganz sicher nicht. Im Übrigen glaube ich eher, dass Zitronenfalter
Zitronen falten, als dass ein Bauernfunktionär für den ehemals bekämpften Landrat
aus der Konkurrenzpartei ohne Hintergedanken und politisches Kalkül eine
derartige PR-Aktion macht. Solange Adam als „roter“ Landrat CSU-Politik macht
und deren Mandatsträger immer wieder rühmt, solange greift man ihm hilfreich
unter die Arme.
Ich habe - auf einen Hinweis hin - verfolgt, was sich auf Adams
Facebook-Seite so nach meinem Leserbrief abspielte. Beim
Durchlesen erschloß sich mir erstmals Friedrich Schillers Spruch, dass man
Stimmen nicht zählen, sondern wiegen sollte..., denn so viel völlige Ahnungslosigkeit,
- so viel blind-einfältiges Unterstützungsposting
und - bei Einzelnen - so viel Bosheit, wird man selten finden, aber vielleicht fehlt es mir einfach nur an facebook-Erfahrung...! In dem der Landrat diesen Beleidigungen nicht widerspricht, zieht er sich solche Knaller geradezu heran, denn sein Schweigen wird als Zustimmung ausgelegt. Als Pädagoge rate ich ihm dringend, an seiner Vorbildfunktion zu arbeiten. Dazu gehört auch, dass er anderen nicht immer das Schlechteste oder gar Lügen unterstellen sollte. Etwa, wenn Adam zum wiederholten Mal postet (erstmals am 3.11.12) ich würde mir die Behauptung ausdenken, dass etwa 60 Prozent der ostbayerischen Straßen dringenden Sanierungsbedarf haben. Mit solchen Unterstellungen putscht er seine Unterstützer geradezu auf. Dazu ein letztes Mal: Die Zahl entnahm ich einem Beitrag von Donau-TV vom letzten Herbst. Ob darin auch Gemeindestraßen erfasst sind, weiß ich nicht. Dass Adam diese immer rausrechnet, verstehe ich nicht, denn warum soll die Kfz-und Mineralölsteuer nur in Fernstraßen fließen?
Dank übrigens an die beiden couragierten „Postler“, die mich ein wenig verteidigt haben!
Dass sich nun auch noch Herr Hartel, einer der Eigner der
Zwiesler Cristallwerke und Sprecher des Wirtschaftsforums, der Bürgermeister-Resolution
anschloß und den Ruhmannsfeldnern zu sagen müssen meint, was gut für sie sei,
sollte nicht unerwähnt bleiben. Sollte sich die Industrie nicht besser
dafür einsetzen, dass auf den Waldbahn-Strecken wieder Container-Güterverkehr
eingeführt wird? Das wäre nicht nur die Lösung des Transportproblems der
Glaswerke, sondern konnte auch der Teisnacher und Viechtacher Industrie helfen
und könnte ein Hauptargument für die Streckenaktivierung nach Viechtach sein.
Nach meinem Verständnis von Demokratie geht der Straßenverlauf
in einer Ortschaft nur die Betroffenen etwas an. Mich selber stört der
gegenwärtige Verlauf der B 11 in Ruhmannsfelden nicht, im Gegenteil finde ich
es manchmal ganz praktisch, wenn man so nah der Bundesstraße Besorgungen machen
kann. Im Übrigen handelt es sich ja schon um eine Umgehung des Ortes, auch wenn
Gewerbe sich an die Straße herangeschoben haben. Nun will man ihnen die Straße
wegnehmen und eine neue Umgehungsstraße anlegen, in deren Umfeld man andere
Gewerbe ansiedeln will. Will man in zwanzig Jahren dann neuerlich noch weiter
nach Westen ausweichen? „Nur eine Verlegung des Straßenverlaufes bietet Ansätze
für ein Zusammenwachsen des Ortes, mit Ausweisung von Wohnbau- und
Gewerbeflächen, was derzeit dort nicht möglich ist“, schreibt ein Herr B. Wühr in einem
Leserbrief und zeigt eine Interessenlage auf, die bislang in der überörtlichen
Diskussion keine Rolle spielte. Scheinheilig finde ich seinen Hinweis, dass mit
der Straßenverlegung „die Anwohner endlich von den fast unerträglichen
Immissionen der täglich über 10 000 Fahrzeuge entlastet würden“. Die
„unerträglichen Emmissionen“ werden doch nur verschoben, im Westen liegt doch
Huberweid, gibt es dort nicht eher mehr Wohnhäuser? Und die Abgase bleiben
sowieso im Tal, ja werden noch mehr, wenn die Straße einmal noch mehr
Transitverkehr anzieht.
Auf meine übrigen Argumente in meinem Leserbrief ist im
übrigen niemand eingegangen, etwa den völlig fehlenden öffentlichen Nahverkehr
in den Dörfern oder den Hinweis auf die Forderungen nach vierspurigen Ausbau
der B 20, wo man lehrbuchhaft demonstriert bekommt, wie es auch bei uns einmal
weitergehen wird.
31.3.13 Wie man es nicht machen soll
Leserbrief an Straubinger Tagblatt zum Bericht „Großprojekt
sorgt für Diskussionen"
Aus
der Entfernung betrachtet wirkt das Projekt wie ein Lehrbeispiel
dafür, wie
unsere touristische Zukunft gerade nicht aussehen sollte. Wenn
zwei Nachbargemeinden
– Neukirchen und Englmar - sich gegenseitig mit praktisch
demselben Angebot die
Besucher wegschnappen wollen, dann scheint das wenig vernünftig,
am Ende gehen womöglich
beide Betreiber pleite. Statt sanften Tourismus zu fördern und
den Größstädtern
das zu bieten, was ihnen zu Hause fehlt, setzt man auf
Remmidemmi-Tourismus. Ein Blick zum Arber sollte zeigen: alleine
Bodenmais kann etwas vom Skitourismus abschöpfen, Bayerisch
Eisenstein dagegen pfeift auf dem letzten Loch. Und doch ist
auch Bodenmais die mit Abstand verschuldetste Gemeinde der
ganzen Region.
Doch
kein Wort zu diesem unsinnigen Konkurrenzprojekt beim Besuch des
CSU-Kanditaten Rainer in Neukirchen. Sein Augenmerk liegt
offenbar auf
derselben heimatzerstörenden Beton- und Teerpolitik wie bei
seinem Vorgänger Hinsken. Unter „Entwicklung des ländlichen
Raumes“ versteht er vor
allem Verkehrswegebau. Seine Forderung nach vierspurigem Ausbau
der B 20 ist
sicher nichts, was unserem Raum nützen wird. Habe ich nicht
neulich gelesen,
dass in den Gemeinden an der Strecke der Tourismus rückläufig
ist? Könnte es nicht vielleicht
daran liegen, dass daneben immer mehr Transitverkehr rollt? Ein
Ausbau zur Autobahn würde der Gegend wohl den Rest geben.
12.3.13 Chancen vertan?
Leserbrief an DZ zur Diskussion um die Landesgartenschau
Die landschaftlich so überaus reizvolle Lage Deggendorfs zwischen
dem Donaurandbruch und der dahinter ansteigenden
Bilderbuch-Bergkulisse, - davor der große Strom und das Naturdenkmal
Natternberg, spielen bei der Landesgartenschau leider nur als
Kulisse eine Rolle. Die Hauptrolle hat man einem Parkhaus
zugewiesen, dessen hässliches Flachdach man vorübergehend mit
Beet-Landschaften kaschiert, die wohl an ein Gartencenter erinnern
werden. Gut, als Nicht-Deggendorfer, der die vorbereitenden
Diskussionen zum Thema verpasst hat, sollte ich vielleicht schweigen
und mich angenehm überraschen lassen. Doch werde ich das Gefühl
nicht los, dass da aus einer Landesgartenschau nicht ansatzweise das
gemacht wird, wozu die Deggendorfer Topografie geradezu einlädt.
Aber vielleicht lässt sich auch noch etwas anstoßen. Die Chance, die
Donau wenigstens ein Stück weit zu renaturieren, mit einem Strand
etwa und der stückweisen Beseitigung der Uferverbauungen oder einem
Landschaftsgartens auf der großen Donauinsel, wurde vertan. Warum?
Weil in den verantwortlichen Köpfen die Donau als reiner
Wirtschaftskanal herumspukte und man die Menschen nicht in der
Ahnung bestärken wollte, dass da ein ungehobener touristischer
Schatz vor der Tür liegt? Und warum wurde der Natternberg nicht als
„Leuchtturm“ mit einbezogen, diese uralte Siedlungsstätte, Burgruine
und früherer Weinberg? Oder die Steilwände
des Donauabbruchs, die an Heidelberg erinnernden Wege am Geiersberg,
der Ulrichsberg, der Naturschatz Isarmündung? Eine Gartenschau kann
auch über die Stadt und seine Umgebung verteilt werden, das gab es
auch anderswo. Eine Attraktion könnte vielleicht auch eine Seilbahn
über die Donau sein, oder Pendelverkehr in Holzzillen. Aber nein,
Zillen dienen höchstens als kitschige Pflanzgefässe... Unbegreiflich
auch, dass Behörden im weiten Umkreis den Baumbestand in den letzten
Wochen derart dezimiert haben, dass man weinen könnte. Hat da
niemand Auge und Gefühl dafür, gibt es keine Koordinierung? Bäume
sind anscheinend nur dann etwas wert, wenn sie für viel Geld neu
gepflanzt werden.
8.3.13 Keine demokratische Legitimation
Leserbrief an Bayerwaldbote Regen zum Bericht "Wirtschaftsforum sagt ja zur
Landkreis-GmbH"
Wenn die kommunale Wasserversorgung privatisiert werden soll, wie es
sich Lobbyisten in der EU wünschen, dann regt sich erfreulicherweise
breiter Widerstand. Wenn die weitere Entwicklung unserer Heimat in
private Hände überführt werden sollen, dann rührt sich gar nichts.
Schon heute hat die Bevölkerung nichts zu melden, wir übergeben mit
unseren Wahlkreuzchen unsere Geschicke in die Hände von Politikern,
aber auch die können kaum etwas wirklich bestimmen, denn 99 Prozent
aller Dinge werden durch Vorschriften und durch oft internationale
Kremien und Interessengruppen (wie etwa bei der Bankenrettung)
geregelt, die überhaupt keine demokratische Legitimation besitzen.
Und doch treibt die Politik (in welchem Auftrag?) ihre restliche
Selbstentmachtung und die der Bevölkerung immer weiter voran. Nun
soll, wie schon so vieles andere, auch die Zukunft des Kreises in
eine "Kreisentwicklungs-GmbH" übertragen werden. Dass die Wirtschaft
davon begeistert ist, versteht sich von selbst, denn sie schafft sich zu allen vorhandenen Einflußmöglichkeiten, ein weiteres Werkzeug, etwa um die Infrastruktur im gewünschten Sinn zu entwickeln und neue Aufträge auf Kosten der Steuerzahler aus dem Hut zu zaubern. Vielleicht sollten
wir ehrlicherweise gleich unsere ganze Demokratie in eine GmbH
überführen.
1.3.13 Kein Urwald und keine Urwaldsitten
Leserbrief an BBZ
leider wurden wieder Stellen gekürzt und meine Überschrift ersetzt, es hieß nun"Argumente zählen und nicht Blutgrätschen". Ich markiere die gestrichenen Stellen wieder rot.
Noch klingen mir die Ohren von Landrat Adams Spruch in der Viechtacher
Ausgabe von den „Hinterwäldlern“, zu denen man sich nicht zurückentwickeln
wolle, da unterstellt mir sein "Alterego Lehmert", ich wolle aus dem Landkreis
einen "Urwald" machen. Unlängst nannte er mich einen "Gestrigen, der morgen von
Vorgestern sein wird“ und einen „ultra-grünen Fundamentalkritiker“. Auch Adam
hat mich schon zweimal als „fundamentalistischen Straßenbaugegner“ bezeichnet
und geschrieben der "Straßenbaufundamentalopposition" geht es mehr um „Bäume und
Frösche“, ist das nicht Originalton Erwin Huber? Und diese ganzen Schmähungen
nur, weil ich meine Heimat vor neuen Verkehrsachsen und Transitverkehr bewahren
will? Da versucht man ganz offensichtlich gegen einen Kritiker in Facebookmanier
solange "anzusossen", bis er sich entnervt zurückzieht und man freie Bahn hat.
Am Ende werden aber Argumente zählen und nicht Blutgrätschen.
Da ich an die Lernfähigkeit von uns Menschen glaube, will ich auf Lehmerts ganz offensichtliche Uninformiertheit mit Argumenten antworten, er hat mir in seinem letzten Leserbrief ein paar Stichworte hingeschmissen, die seine Ahnungslosigkeit dokumentieren.
1. Zum Vorwurf, ich sei gegen „realisierbare Konzepte für
Fußgängerzonen“.
Es gab drei kritische Leserbriefe zu diesem Thema, einer
davon war von Alfred Günther, einem der hartnäckigsten Verfechter der
Stadtplatzsperrung von 1998. Doch selbst er weist nun darauf hin, dass dies nur
nach Bau einer südlichen Umfahrung möglich ist. Herr Lehmert, Landrat Adam, sein bezahlter Propagandist oder
wer immer diese Lehmert-Briefe schreibt, hat von der Zwiesler Situation auf
jeden Fall überhaupt keine Ahnung.
2. Mein Einsatz für alte Häuser. Lehmert
bezog sich auf das Sparkassen- und Kirchengebäude in Frauenau, das er als baufällig und marode wertete. Beides traf bei diesen Gebäuden ausdrücklich
nicht zu. Ich habe auch als Kunde der Sparkasse Regen etwas dagegen, wenn
Sparergelder für einen derartigen überflüssigen Zweck ausgegeben werden und stattliche
Gebäude abgerissen werden, während es etwa in der Gemeinde Lindberg nicht einmaleinen Geldautomaten gibt.
Nebenbei: Der Erhalt alter Bausubstanz ist nicht nur für Tourismusorte überlebenswichtig, denn die Urlauber suchen das für eine Gegend Typische, das Gewachsene. Resopalisierte uniforme Städte haben sie zu Hause sowieso.
Leider hat uns Niederbayern ein ganz besonders schlimmer Fall von Modernismus und Fortschrittshörigkeit befallen, nirgends sonst wurde soviel gutes Altes zerstört und durch schlechtes Neues ersetzt. Dabei werden viele dieser kaum 30 Jahre alten Gebäude schon wieder abgerissen, denn sie taugen einfach nichts, sind verschimmelt oder mit Giften verseucht. (Siehe Pfarrzentrum, Zwiesel, Zentralschule Regen, usw.)
Gegenwärtig wird alles mit "Vollwärmeschutz" und Plastikfenstern versehen und gigantische Steuermittel dafür verschwendet und die schönsten alten Fassaden zerstört. Doch wie schon seit Jahren von Fachleuten festgestellt wird, werden es auch die Häuser selber, Schimmel ohne Ende...
3. Ich sei „gegen Gewerbetreibende“. Diese Aussage ist so
boshaft wie unwissend. Ich habe den Satz gegen die Erweiterung des
Gewerbegebiets hinter der Lohmannmühle auf Bitte von Anwohnern aufgenommen, die
es leid sind, dass der betreffende Bauunternehmer seine Betriebsgebäude immer
mehr ausdehnt. Die Lohmannmühlstraße ist eine Wohnstraße und eine verfehlte
Stadtpolitik hat in den Siebziger Jahren in dem engen Tal unmittelbar am
Kleinen Regen einige Gewerbebetriebe angesiedelt, die mittlerweile das ganze
Tal zerstört haben und die Anwohnern durch immer mehr Verkehr belasten. Dabei
ging es auch nicht immer koscher zu, denn die Fläche, wo jetzt eine Riesenhalle
hingebaut werden soll, war einmal eine schützenswerte Feuchtwiese und wurde in
den Neunzigern durch eine undurchsichtige Genehmigung durch das Landratsamt
aufgeschüttet. Zudem konnte eine geplante Großbiogasanlage nur durch
Anwohnerproteste in letzter Minute gestoppt werden, kein Wunder also, wenn die
Anwohner die salamitaktischen Erweiterungen des Unternehmers mißtrauisch
verfolgen. Mit der geplanten Halle wird die Zufahrt zum Skilift, der
Eisstockhalle und den Sportanlagen einmal wie durch einen Tunnel erfolgen, denn
die Halle soll 17 Meter (?) hoch werden. Da die Anlage unmittelbar gegenüber
dem Naherholungsgebiet an den Regenwiesen gegenüber liegt, ein bis heute ungehobener Schatz, ist das Projekt auch aus touristischer
Sicht fatal. Nebenbei- es gibt auch eine persönliche Betroffenheit für
mich, denn die Riesenhalle soll genau vor meiner Nase gebaut werden, in etwa
100 Meter Entfernung. Wohnte Lehmert an der Lohmannmühle oder am Klotzer, dann
würde er nicht so leichtfertig daherreden.
Gewiss, der Unternehmer will wachsen, was ich auch begrüße,
aber dann bitte im Industriegebiet Fürhaupten. Als Zwiesler sollte er die
Problematik eigentlich auch kennen.
4. Gegen einen Stundentakt bei der Waldbahn nach Grafenau habe
ich nichts, wenn die Bewohner der Häuser in der Einsiedeleistraße damit
einverstanden sind. Wer sie aber ihrer angestammten Anbindung an die Stadt
beraubt, kann damit sicher nicht rechnen. Die Vorgehensweise der Stadt, die
Betroffenen über die Zeitung zu informieren, ist nicht nur schlechter Stil,
dahinter steht eine Weltanschauung, die sich über die Interessen von Einzelnen
hinwegsetzt. Das Schließen des Bahnübergang ist so etwas wie eine Enteignung,
denn es wird in grundlegende Rechte und in Besitzstand eingegriffen. Wenn die
Anbindung der Anwesen zukünftig einen ewig weiten Umweg erforderlich macht,
dann sinken auch die Häuser enorm in ihrem Wert. Also wäre diese Vorgehensweise
eine Art Raub. Ich bezweifle auch, dass dies der einzige Fall sein wird, bei
dem gewachsene Anbindungen abgeschnitten würden.
Ich selber hätte durch die Auflösung der Bahnübergänge
übrigens nur Vorteile, weil dann das nervtötende Gepfeife wegfallen würde. Doch
das möchte ich nicht auf Kosten anderer erreichen.
Noch ein Wort zum Stundentakt an sich. Er ließe sich auch erreichen, wenn leichte, busähnliche, weniger träge Schienenfahrzeuge eingesetzt würden, die - wie jeder andere Verkehrsteilnehmer auch - abbremsen und wieder anfahren können und so die wenigen überhaupt befahrenen Übergänge ohne weiteres meistern könnten und die Fahrzeit auf das erforderliche Maß verkürzen.. Zudem können die gegenwärtigen schweren Triebwägen nur durch immer neue Tricks überhaupt ein paar Fahrgastzahlen vorweisen, etwa, in dem man die Urlauber praktisch umsonst fahren lässt. ("Gutti")
Wenig bekannt ist auch der verrückte Umstand, dass Urlauber ihr Gebäck nicht im Zug, sondern durch Lastwagen auf der Straße von Plattling aus zum Zielort transportiert bekommen. Die kostenlose Mitnahme von Fahrrädern, was wirklich eine gute Sache war, wurde auch schon vor Jahren durch die privaten Bahnbetreiber eingestellt. Aber der Wahnsinn Bahn wäre ein eigenes Thema.
Neben diesen monatelang beinahe leerfahrenden Zügen werden übrigens parallel dazu auch noch Großbusse eingesetzt, die gut subventioniert ebenso beinah ausschließlich Luft befördern.
25.2.13 Wem soll blinder
Aktionismus etwas bringen?
Bei beinah hundert Prozent
Ziel- und Quellverkehr, was will man da umleiten? Um ein Viertel
könnte man den Stadtplatz aber entlasten, lese ich, wenn man den Autos die Durchfahrt vergällt. Blieben im Sommer immer noch 7500 Autos, die täglich
über den Stadtplatz müßten und dort mit einer Art
Baustellenampel schikaniert würden, der Rückstau würden dann
vermutlich bis zum Pfarrzentrum und bis zum Angerplatz reichen.
Wann wird der Stadtrat endlich begreifen, dass sich die
Problematik nur mit einer stadtnahen südlichen Umfahrung lösen
lässt und alles andere nur blinder Aktionismus ist, den Zwiesel
nicht mehr verkraftet.
Letzte Woche gab es noch so einen haarsträubenden Plan: Die
heute stadtnah, an der Einsiedeleistraße wohnenden Bürger sollen
ihren Bahnübergang verlieren und zukünftig über einen bald zwei
Kilometer langen Umweg über die Talstation am Glasberglift
erschlossen werden. Mit den Anwohnern hat darüber natürlich
keiner geredet. Ebensowenig hat man das mit den Anwohnern an der
Lohmannmühle, denen man immer mehr Verkehr zumutet und deren
Gewerbegebiet mit einer weiteren Riesenhalle erweitert werden
soll. Seit der Aufschüttung der Feuchtwiesen und der nur im
letzten Moment verhinderten Biogasanlage haben die Anwohner ein
mulmiges Gefühl bei den Planungen des Bauunternehmers.
19.2.13 Kredo von Glück durch Teer und Verkehr
Leserbrief an BBZ, die rot markierten Teile wurden nicht abgedruckt
In einer Reportage aus dem Salzkammergut sagte ein Hotelier, sein Tal
hatte großes Glück, dass man den Bauwahn der achtziger Jahre verschlafen
hat. So konnte sich seine Region mit Verstand zu einem Kleinod sanften
Tourismus entwickeln. Man sei sich selber treu geblieben, habe das gute
Alte bewahrt, das schlechte verbessert, sinnvolle Entwicklungen
unterstützt. Doch bei uns im Woid spukt in Politikerköpfen weiter das
Kredo von Glück durch Teer und Verkehr. Dem Straubinger Tagblatt entnahm
ich, dass auch Bürgermeister Steininger auf einer Linie mit den
Transitstraßenbauern liegt, da wird ja nun die große Harmonie im
Stadtrat einkehren! Vielleicht sollten wir konsequent sein und Stadt und
Landkreis in eine „Gesellschaft mit beschränkter Haftung“ umwandeln,
denn auch heute haben wir nichts zu sagen und haften tut auch niemand.
Unser Problem ist, dass wir uns zu lange raushalten, bis es zu spät ist,
siehe Frauenau. Bei meinem Leserbrief zum Thema von 2011 hätte man diese
bauliche Selbstverstümmelung noch verhindern können. Hoffentlich geht es
uns mit dem Transitstraßenbau nicht einmal genauso.
Noch ein Wort zu den Schmutzeleien des Propagandisten aus Adams
Wahlkampf, Albert Fritz. Er schämt sich nicht mir das Recht auf
Meinungsäußerung in meiner Heimat abzusprechen, weil ich zeitweise an
der Donau lebe. Das ist Mobbing, das man mit zwei harten "B" schreiben möchte... Sollten sich
brave Sozialdemokraten nicht darüber aufregen? Oder über Köppels
Tricksereien? Oder über Adams verdeckte Attacken auf Facebook,
Aufwiegeln von Gemeinderäten, Beschimpfen von Bürgern oder seine
Journalistenschelte? Verwechselt Solidarität nicht mit Korpsgeist, denn
das sollte eigentlich eine rechte Spezialität sein, meine ich als einer,
der mit mit den heimischen Sozis einmal große Hoffnung verbunden hatte.
was ich mir in diesem Zusammenhang als Leserbriefschreiber alles so anhören mußte... "Liebesbriefe"
14.2.13 Identisch mit Wortwahl Adams
Stellungsnahme zum Leserbrief von Thomas Lehmert "Kreisverkehre
wären Fehlplanung"
In über dreihundert Leserbriefen habe ich seit den siebziger Jahren
versucht die Fragen zu stellen, die keine Oppositionspartei stellte. Ich habe
erklärt, appelliert, manchmal nach Bardenart auch ein wenig "überpointiert"
oder Fettnäpfchen aufgestellt, um Bewegung in eine Sache zu bringen. Ich habe
mich an den frostigsten Politikern gerieben und man hat mir viele Male ans Bein gepinkelt, doch Niveaulosigkeit oder gar eine
Lüge hat mir noch niemand vorgeworfen. Bis zu Michael Adams heimlichen
Facebook-Kommentar an seine „Freunde“ und nun durch Thomas Lehmert. Die Aussage
des Landrats, dass „Kreisverkehre die Lust am Autofahren nehmen“ habe ich dem
Pressebericht von der Bürgerversammlung entnommen. Wäre Adam falsch zitiert
worden, dann hätte er sicher widersprochen, spätestens, als ich auf die Aussage
anspielte.
Da ich mich normalerweise nur mit Politikern anlege und Thomas Lehmert
zudem ein entfernter Nachbar ist, bin ich nie auf die Sticheleien in seinen
Leserbriefen eingegangen und habe immer, wie jeder nachlesen kann, mit einer
Engelsgeduld sachlich geantwortet. Warum er sich seit einiger Zeit aber wie der
Pressesprecher der Straßenbauer gebärdet und mich in Leserbriefen und
Online-Kommentaren persönlich beleidigt, ja geradezu verfolgt, kann nur er
selber beantworten. Auffallend viele Formulierungen sind aber völlig identisch
mit der Wortwahl von Landrat Adam, was sich belegen lässt. Neulich frotzelte ein
Anrufer augenzwinkernd, Herr Lehmert würde wohl einen „Ghostwriter“
beschäftigen. Egal, Herr Lehmert hat mir mittlerweile "das Kraut ausgeschüttet"
und ich werde mich auf dieser Ebene nicht mehr mit ihm
auseiandersetzen.
11.2.13 Was Kühe lieben
Leserbrief an Deggendorfer Zeitung zum heutigen Bericht über das Gerichtsurteil zur
Weidehaltung "Gericht: Im Sommer braucht die Kuh kein Dach"
Es ist schwer zu verstehen, wenn Ämter die Weidehaltung reglementieren und gleichzeitig zu den erbärmlichsten
Haltungsbedingungen in Mastbetrieben schweigen. Sollten die
Veterinäre nicht dort erst für erträgliche Verhältnisse sorgen? Was
nicht heißt, dass nicht auch die Weidehaltung noch mehr den
Bedürfnissen der Tiere angepasst werden könnte, zum ihrem Vorteil
und dem der Halter. Da ich selber viele Jahre Erfahrungen mit
artgerechter Weidehaltung gesammelt habe, möchte ich zur Diskussion
ein paar Erfahrungen beisteuern. In aller Regel werden Weidetiere
abends in den Stall gebracht und dürfen am Morgen wieder zurück auf
die Weide. Wenn die Tiere aber frei wählen können, machen sie es an
heißen Tagen genau umgekehrt: Sie weiden ab dem späten Nachmittag
die Nacht durch und gehen erst am Vormittag, wenn es zu heiß wird,
wieder in den Stall oder ziehen sich an schattige Plätzen unter
Bäumen zurück. Man braucht es nur selber ausprobieren, wenn man sich
im Schatten ruhig verhält, ist die Bremsen- und Fliegenplage viel
geringer. Kühe stehen an heißen Tagen auch gerne in feuchtem Lehm
oder bis zum Bauch im Wasser, auch hier am liebsten an schattigen
Stellen, denn offenbar senkt das die Körpertemperatur und schützt
vor Insekten. Im Winter ziehen Kühe und Pferde auch nachts oft den
Aufenthalt im Freien vor, trockene Kälte stört sie offenbar nicht,
wenn sie in der Gruppe zusammenstehen und sich bewegen können. Für
Kälbchen in Einzelboxen bei strengem Frost oder großer Hitze gilt
das aber gewiss nicht,
da sollte jeder Tierhalter eigentlich selber drauf kommen. Ich habe
meinen Tieren trotz schützenden Gehölzen auf der Weide immer Zugang
zu einem zugfreien, trockenen Schutzraum angeboten und zwanzig Jahre
lang nie Probleme mit Krankheiten oder bei Geburten gehabt. Bei
Tief- oder Matratzenstreu gibt es auch keine Gülleproblematik und
kaum Gerüche. Man entfernt die Streu zweimal im Jahr mit dem
Frontlader, der Arbeitsaufwand ist gering und nach Ablagerung wird
man zudem mit wunderbarem Humus belohnt.
9.2.13 Rote Karte!
Letzten Oktober ist
SPD-Kreistagschef Franz Köppl in einem Leserbrief über mich
hergefallen, weil ich dem Landrat unterstellt hätte, er wolle
den grenzüberschreitenden Fernstraßenbau. Nun hat Adam genau
dies in Spicak gefordert und Kritiker als
Weltuntergangsszenaristen verhöhnt. Da Franz Köppl die "Graue
Eminenz" der hiesigen SPD ist, ohne dessen Zustimmung und
Segen seit Jahrzehnten in der Partei nichts geht und niemand
etwas wird, ist ihm entweder der Landrat aus dem Ruder
gelaufen oder sein Leserbrief war eine Blendgranate, um die
Wähler zu verwirren. Sollte zweites zutreffen, wäre wohl eine
rote Karte fällig. Dies gilt auch für die Stadträte Marx und
Fischer, denn wer ernsthaft behauptet, eine neue Verkehrsachse
Prag/ München über Zwiesel brächte nur Ziel- und keinen
Transitverkehr, der sollte solche Märchen ohne politisches
Mandat erzählen. Sehr aufschlußreich ist auch, dass die
Kreisräte der SPD einen "Anti-Kreisel-Beschluß"
verabschiedeten. Am Ende um dem Landrat wegen seiner
flappsigen Bemerkung beizuspringen, dass "Kreisverkehre ihm
die Lust am Autofahren nehmen?" In der Landes- oder Bundes-SPD
wird man wohl ungläubig den Kopf schütteln, wenn
unfallverhütende, sanfte Kreisellösungen geringer gewertet
werden, als die Abbremsung des Durchgangsverkehrs. Offenbar buhlt die SPD um die
Stimmen der Pendler, doch die fahren ja gerade deswegen immer
noch nach Hause, weil hier noch nicht alles so betoniert ist
wie an ihrem Arbeitsort.
2.2.13 Warum
nicht die einfachste Lösung?
Leserbrief an BBV zum
Bericht "Ausbau der B85: Landrat erstaunt über plötzlichen
Anwohnerprotest"
Kreisverkehre sind eine geniale
Erfindung, alleine in Frankreich gibt es 20 000 davon. Auch
hierzulande sind es wieder mehr geworden, sogar auf bayerischen
Bundesstraßen. Auch für die Viechtacher Rehau-Kreuzung wird ein
Kreisel seit vielen Jahren als einfachste und landsparendste
Lösung gefordert, doch das Straßenbauamt will den Verkehr auf
der B 85 partout nicht gebremst sehen. Landrat Adam unterstützt
diese Ideologie, denn "Kreisverkehre verleiden ihm die Lust am
Autofahren", wurde er sinngemäß anlässlich der Viechtacher
Bürgerversammlung in der Presse zitiert, was auch ein Beleg
dafür ist, dass er die Forderung nach einer Kreisellösung
kannte.
Ich will aber anerkennen,
dass er dieses Mal seinen Unwillen öffentlich kundtut und nicht
heimlich bei den Gemeinderäten Stimmung gegen Straßenbaugegner
macht oder über sie auf facebook herzieht, wie in Langdorf
geschehen.
30.1.13 Überholte Rezepte
zum PNP-Bericht "Versäumnisse und Verzögerungen im Bayerwald"
Herr Marx erhofft sich das Glück der Region von neuen
Straßenachsen: München/ Prag über Zwiesel, Hangenleiten und Hengersberg.
Zusammen mit MdB Hinsken und Vertretern der IHK will er den internationalen
Transitverkehr durch den Wald leiten und von Kötzting und Grafenau nach Zwiesel
Zubringer bauen. Dafür würden ganze Täler zerstört, wie das Schwarzachtal, das
Kirchberger und Rinchnachtal und die betroffenen Regionen könnten ihre
touristische Zukunft vergessen. Dabei können wir froh sein, wenn die bestehenden
Straßen befahrbar bleiben. Die freien Wähler, bei der Verhinderung des
Donauausbaus noch auf der Seite von Heimat und Vernunft, sollten genau
überlegen, ob sie sich auf die Linie von Herrn Marx und die überholten Rezepte
nach immer mehr Asphalt einlassen. Das Vorantreiben der
Breitbandversorgung dagegen ist sicher eine gute Sache, wird aber durch die
Krämergier der Betreiber ad absurdum geführt, sie lassen sich gerne fördern
dabei, wollen dann aber über die schnelleren Verbindungen Fernsehempfang
verkaufen, statt sie für die normalen DSL-Kunden freizuschalten. Da wäre etwa in
Zwiesel die Geschwindigkeit von 16000 möglich, doch wir bekommen weiter nur 3000
und selbst die werden zeitweise unterschritten.
25.1.13 Gesamtkonzept erarbeiten
Lb zum Bericht "Der Landkreis wird
hochwassersicher"
Nicht in der Mühlhamer Schleife liegt der
Unfallschwerpunkt an der Donau, sondern ein Stück unterhalb. Die Staubefürworter
haben uns aber immer eingeredet, man müsse die Flußschleife abschneiden, weil
sie die größte Gefahr für den Schiffsverkehr sei, dabei hat die Schleife mit die
größte Wassertiefe auf der ganzen Strecke. Deshalb ist der jüngst aufgelaufene
Frachter an eben genau der bekannten Gefahrenstelle wie die Schlusspointe in dem
Kriminalstück "Kabale an der Donau". Dass Ministerpräsident Seehofer dafür nicht
seinen Namen hergeben und als "finaler Zerstörer der niederbayerischen Donau" in
die Geschichtsbücher eingehen wollte, ehrt ihn.
Für die Landräte von Deggendorf und
Straubing und die Anliegergemeinden ergibt sich nun die einmalige Chance für die
Donau ein Gesamtkonzept zu erarbeiten, in dem, ausgehend vom Hochwasserschutz,
die Attraktivität und Lebensqualität der Region erhöht wird. Ich meine damit
etwa den Donauweg auf den neu zu schaffenden Dämmen zu führen um den Radfahrern
und Wanderern den Blick auf den Fluß zu ermöglichen. Die 70 Kilometer lange
Strecke würden auch ein paar Anlegstellen für Ausflugschiffe an den größeren
Ortschaften vertragen, ebenso ein, zwei öffentliche Strandbäder mit
Grillplätzen, um den heutigen Wildwuchs mit den bekannten negativen Auswüchsen
einzudämmen. Überhaupt könnte mancher "Uferschutz" durch Granitsteinschüttungen
schadlos rückgebaut werden, für die Schiffahrt haben sie keine Bedeutung und es
gibt keinen besseren Uferschutz als sanft auslaufende Strände. Ich will mich
nicht zu sehr im Detail verlieren, aber eine Ideensammlung, etwa initiert durch
die Landesgartenschau, wie man sowohl den ökologischen als auch den
Naherholungswert verbessern kann, wäre eine gute Sache. Nur wer die Schönheit
und den Freizeitwert "unserer Doana" erkennt, kann sich "in sie verlieben" und
wird sich in der Folge für sie einsetzen.
23.1.13 Keine Staustufe!
21.1.13 Laßt es gut sein!
Kommentar an PNP-Online zum heutigen Leserbrief von Herrn E.
Der Leserbrief von Herrn E. zeigt, wie schwer es
ist Argumente für den Staustufenbau zu finden. Wenn man eine Flußschleife
stilllegt, dann kann in ihr nicht gefahren werden, ergo wird hier Treibstoff
eingespart. Es verwundert, dass Herr E. den eingesparten Treibstoff
nur auf zehn Jahre hochrechnet und nicht auf hundert... Der Rohstoff und
Energieverbrauch zum Bau und Unterhalt von Staustufen kommt in seiner Rechnung
nicht vor, ebensowenig die Auswirkungen die Zerstörung einer ganzen Flußlandschaft,
einer ganzen Region. Liebe Wirtschaftsvertreter: Lasst es endlich gut sein,
bevor es peinlich wird.
21.1.13 Absichtlich erschwert?
Kommentar an PNP-Online zum heutigen Bericht "Volksbegehren: Vor allem Ältere unterschreiben
21.1.13 Zum massiven Temlinausbau
Kommentar an PNP-Online zum heutigen Bericht über den Temelin Ausbau
Würde mich interessieren, wie weit dieser Wahnsinn auch von
deutscher Seite gefördert wird. Wie dieser Tage zu lesen, werden mit Steuergeld
die Hermesbürgschaften für den Bau von Atomanlagen (etwa in Brasilien) durch
deutsche Firmen wieder aktiviert. Der führende Kopf dabei: Phillip Rösler und
seine Wirtschaftspartei. Zur rücksichtslosen und kurzsichtigen Atompolitik der
Tschechen- so verhält sich niemand, dem an guter Nachbarschaft gelegen ist und
dem das eigene Land etwas bedeutet.
20.1.13 Taktieren
mit dem Hochwasserschutz
Leserbrief an Straubinger Tagblatt zum Donauausbau
Die
Anzeichen, dass auf die Staustufenvariante verzichtet wird, mehren sich und ich
bin darüber sehr erleichtert. Doch schon einmal habe ich mich zu früh gefreut,
als die Variante durch die rotgrüne Bundesregierung beerdigt wurde. Es scheint
daher schon wichtig zu sein, die Befürworter dauerhaft an ihren unredlichen
Argumenten festzunageln, damit sie nie sagen können "Was kümmern mich meine
dummen Sprüche von Gestern". Nehmen wir Herrn Sinners Kampfparole "Steinigung
der Donau" bei Ausbauvariante A. Dabei würde bei der Variante C 2.80
oberhalb des Staustrecke noch viel mehr durch Verbauungen eingegriffen, es würde
noch viel mehr "gesteinigt". Oder das Märchen von den vielen Lastwagen, die man
durch ein paar Schiffe ersetzen könne: Unter 1 Prozent, so sagt es die neue
Studie, könnte die Straße entlastet werden, im besten Fall! Das übelste aller
Argumente habe ich aber in diesen Tagen
von Erwin Huber gelesen. Eine Bekannte schrieb ihm, anlässlich seines Auftritts
im BR bei der "Münchner Runde", man möge die Donau doch so lassen wie sie ist.
In seinem Antwortschreiben vermengte Huber den Donauausbau wieder mit dem
Hochwasserschutz. Ohne Ausbau müßte "der Rückbau donaunaher Siedlungen geprüft
werden". Herr Huber vermischt also bewußt Dinge, die nichts miteinander zu tun
haben und setzt weiter auf Angstmache und Erpressungstaktik. Man kann nur
hoffen, dass die Donau noch viele Jahre nicht aus ihrem Bett steigt, denn sonst
wird die niederbayerische CSU dafür einmal zur Verantwortung gezogen, weil sie
mit dem Hochwasserschutz so lange taktiert hat um ihn als Druckmittel für ihre
Lobbyinteressen einzusetzen.
16.1.13 Nicht steinigen und nicht ersäufen!
Leserbrief zum Bericht vom 12.1.13 "Erpressung beim
Donauausbau?" und "Steinigung der Donau" vom 16.1.13
Die
Propaganda der Lobbyisten, die auch das letzte Stück Donau stauen wollen, wird
immer lauter, je näher die Entscheidung der Staatsregierung rückt.
Flußanwohner, Heimatschützer, Naturfreunde, Fischer, Wassersportler und
Vertreter beider Kirchen können noch so eindringliche und gewichtige
Argumente vortragen, sie werden von der Wirtschaft und ihren politischen
Sprachrohren einfach nicht zur Kenntnis genommen. Weiter behaupten diese
stereotyp, es ginge ihnen um die Verhinderung von Havarien. Doch werden die
nicht von modernen Last- und Kreuzfahrtschiffen verursacht, sondern von
überladenen, veralteten oder schlecht geführten Kähnen, nicht selten spielen
auch Übermüdung, Sprachprobleme und Alkohol eine Rolle. Auch die Behauptung,
die Zahl der schiffbaren Tage durch eine Staustufe würde erhöht, ist
Augenwischerei, denn nichts lässt den Verkehr so oft stillstehen, wie gerade die
Vereisung der Schleusen und ihres Stauwassers, während der frei fließende
Fluß befahren werden könnte. Das größte Märchen ist aber, dass tausende
Lastwägen durch ein paar Schiffe mehr eingespart werden könnten, so als ob diese
die Lieferfahren des Lastverkehrs übernehmen könnten! Logistiker lachen, wenn
sie darauf angesprochen werden. Zudem sinken die Frachtmengen auf dem Wasser und
es gibt kaum Containerverkehr wegen zu niedriger Brücken. Warum engagiert
sich dann die Bau- und Metallindustrie so sehr für Staustufen? Vermutlich, weil
sie Bauverhinderungen erst gar nicht einreißen lassen wollen und weil die
Stauwerke und Schleusen dauerhaften Gewinn versprechen. Schon nach zwanzig Jahre
müssen die Schleusentore in Straubing und dem Main-Donaukanal dringend saniert
werden, auch für das Passauer Kachletwerk sind alleine 115 Millionen Euro
veranschlagt. Bei den Reparaturen wird der Schiffsverkehr einmal für lange Zeit
enorm behindert sein oder gänzlich stilliegen. Dreist wird das Ganze, wenn
Lobbyisten dann auch noch von Demokratie sprechen, denn die Bevölkerung am Fluß
wurde noch nie gefragt. Im Gegenteil wurde sie durch ein behauptetes Junktim von
Staustufe und Hochwasserschutz über Jahre belogen und erpresst. Übrigens wird
die Donau in beiden Varianten "gesteinigt". Darum taugen beide Varianten nichts,
lasst die Donau wie sie ist!
1.1.13 Bringe dich ein!
Leserbrief
zum Bericht in der BBV „Bilder über die Unzerstörbarkeit des Geistes“
"In Ruhe sitzen bleiben, wenn die Welt tobt."
Dieser Bildtitel vom geschätzten Alfons Y. Bauernfeind fordert zumindest sanften
Widerspruch heraus. Ist der verrückte Zustand der Welt nicht auch darauf zurückzuführen,
dass gerade die Besonnenen sich aus allem heraushalten und sich nicht in die
Niederungen der Politik begeben und die „Tobenden“ toben lassen? Wird man durch
Passivität nicht für das „Toben“ mitverantwortlich? Weil man es nicht zu
verhindern sucht, ihm wenigstens widerspricht oder Alternativen aufzeigt? Ich
glaube, hochmütig kann es auch sein, wenn man sich nicht einmischt und vornehm beiseite
hält. Gewiss wird man schlechten Geruch annehmen, wenn man in Jauchegruben
herumstochert, aber es muß - zumindest im Wechsel mit Phasen der Besinnung - manchmal
einfach sein. Kluge Sprüche zum Thema: "Nütze deine Tage!", „Leben ist: Gürtel
festschnallen und ausschauen nach Schwierigkeiten“ (Alexis Sorbas) oder Friedrich
Nietzsches Hinweis, dass man allen Gedanken mißtrauen soll, die im Sitzen
entstehen...
31.12.12 Nicht erst schimpfen, wenns zu spät ist!
Leserbrief an BBZ zum Bericht vom 29.12.12 "Forderung
nach grenzüberschreitender Verkehrsachse München-Prag
Der Ausbau der Bahnverbindung München-Prag über Zwiesel wäre ein in
die Zukunft weisendes Verkehrsprojekt. Auch das „Optimieren“
bestehender Fernstraßen, wie etwa die dritte Fahrbahn auf den
Marcher Berg, wird jeder als sinnvoll ansehen, der dort im Winter
schon einmal hinter Lastwagen festgehangen hat. Wer aber neue
Verkehrsachsen durch den Wald treiben will, der zerstört unsere
Heimat! Unser Wohlstand hat sich gerade durch unsere geschützte
Randlage entwickelt. Unsere Zukunft im Böhmer- und Bayerwald liegt
im sanften Tourismus, noch mehr Transitverkehr wäre dafür tödlich.
Den Grenzkamm des „Nordwaldes“ mit einer autobahnähnlichen
Verkehrsachse ausgerechnet dort queren zu wollen, wo er am höchsten
und ursprünglichsten ist, das wäre kein Knieschuß mehr, sondern käme
Selbstmord gleich! Alle scheinbar desinteressierten Zeitgenossen
sollten sich klar sein, dass Schweigen als Zustimmung ausgelegt
wird, auch wenn es hundertmal nur Überdruss an den Politikern
ausdrückt. Man kann nur hoffen, dass MdB Hinsken oder die Stadträte
Marx und Fischer endlich zur Besinnung kommen und sich nicht weiter
für fremde Wirtschaftsinteressen hergeben. Das gilt auch für Landrat
Adam, der auf ein „einheitliches Auftreten“ der
Straßenbaubefürworter drängt und Anstalten macht, die schwarzen
Heimatzerstörer links zu überholen. Straßenbaugegner aus dem
Schwarzachtal haben schon traurige Kostproben seines politischen
Stils bekommen, aber das wäre ein eigenes Thema...
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Gedanken über die wünschenswerte Entwicklung unser Heimat
Zu den Berichten über die Schaffung einer
Landkreis- GmbH zur Tourismusförderung
Mit der Installierung von weiteren "beschränkt haftenden" Firmen
zur Vermarktung unserer Heimat, würde der Zug in eine Richtung
geschickt, die am Ende für uns gar nicht sinnvoll ist, nicht nur wegen der beschränkten Haftung, sondern weil diese leicht eine Eigendynamik entwickeln, die nicht im Interesse der Bürger sein kann. Weil dies
etwa
im besonderen Fall von Bodenmais die Übernachtungszahlen
gesteigert hat, muß es noch lange nicht auch auf Landkreisebene
klappen und man muß auch klären, ob man eine Vermarktung wie in
Bodenmais überhaupt leisten kann oder will, und ob nicht ein
Ort,
der sich auf diese Weise verkauft, genug ist oder ob man mit zu
vielen populistischen Aktionen nicht dem Ansehen der Region
schadet. In Bodenmais sind zu dem viele günstige Faktoren
zusammengekommen, etwa eine lange touristische Tradition, eine
wunderschöne Lage, die Nähe zu schneesicheren Gebieten, das
Silberbergwerk usw.
Auch die Etikettierung als „Arber-Landkreis“ ist sehr zu hinterfragen, auch wenn der Berg wegen
seinem Bekanntheitsgrad ins Auge springt. Wenn ich aber
den geschundensten Berg unserer Heimat als Logo wähle, erhebe
ich ihn quasi zum Programm, das aber, wie die Zentrierung auf
alpines
Skifahren überhaupt nicht die Region spiegelt und auch alles
andere als zukunftweisend ist, nicht nur wegen der zunehmend
schneeärmeren Winter. Das ist eher ein Abklatsch verfehlter
Tourismuspolitik aus Oberbayern.
Auch eine nur auf einen Landkreis bezogene Vermarktung wäre ein fataler Fehler, denn wir müssen Anreize für die Entwicklung der
ganzen Region setzen und diese reicht von der Wasserscheide am Grenzkamm bis zur Donau,
von Regensburg bis zum Mühlviertel, aus geologischn, historischen, sprachlich und kulturellen Gründen. Die Etikettierung der Region als
"Ostbayern" war aber wirklich unglücklich gewählt.
"Donau und Wald“ dagegen gäben der
Phantasie Raum und laden dazu ein, dass vor dem geistigen Auge der Großstädter Bilder vom „bayerische Amazonas“ mit
seinen Stränden auftauchen, dahinter die (noch zu entwickelnde)
"Bayerische Riviera", der klimatisch so begünstigten Sonnenseite
des Vorwald mit seinen
„Obstschüsseln und Weinbergen", (auch hier ist noch sehr vieles
zu entwickeln...) Dahinter die laubwaldreichen Höhen der Donauberge
und dahinter hügeliges Bauernland, mit
saftigen Weiden, die so leicht wieder zu Blütenmeeren
zurückentwickelt werden könnten, mit blühenden Hecken und einer
vielfältigen Landwirtschaft, nicht so wie heute, wo es über
weite Strecken als Dauergülleland Einheimischen und Urlaubern
das Leben schwer macht. Weidehaltung, flächengebundenes
Wirtschaften, Selbstvermarktung von regionalen und sajsonalen
Produkten und Ausbau von Urlaub auf den Höfen und
Dorfverschönerungen könnte hier Mittel und Zweck sein. Schließlich dann
der Höhepunkt: der Grenzkamm des „Nordwaldes“ mit seinen
Urwäldern und hohen Bergen, vom Osser bis zum Plöckenstein.
Wandertouren auf den Spuren der uralten Saumpfade
von der Donau nach Böhmen, entlang des
Grenzkammes und der Vorberge von der Käsplattn bis zum
Brotjacklriegl – könnten zum Inbegriff dessen werden, nach dem
sich Städter sehnen, mit
Wirtshäusern und Biergärten, deren Gastfreundlichkeit und
Speisen man nie mehr
vergisst... (Was Gastronomiepersonal verlangt, das seine Gäste
liebt, diese armen
von der Großstadt geschundenen Wesen..., und nicht nur kassieren
will und den
Gast am Liebsten abreisen sieht...)
Manche meinen heute, wir könnten ungestraft alles
sein: Ballermann,
Wander-und Erholungsland, Industriegebiet und Gülledeponie für
importiertes
Kraftfutter, Skizirkus, Supermarkt, Manövergebiet und
Nationalpark usf. Gewiss, unsere Städtchen werden vielleicht
immer von allem ein wenig sein müssen undkönnen es auch, denn
Gewerbe werden sich bei uns niemals wegen schneller Straßen ansiedeln,
sondern weil es zuverlässige und gut qualifizierte Menschen gibt, die
als Pendler große Kompetenzen erworben haben. Und doch sollten
wir erkennen, wo
unser Hauptbroterwerb auf die Dauer nur liegen kann und wir
müssen zusehen,
dass die anderen Bereiche sich bescheiden und ihre Lobbyisten
keine mit dem Haupterwerb unvereinbare
Dinge fordern, etwa zerstörerischen Straßenbau und
Transitverkehr.
Heute lebt die Mehrzahl der Menschen in den großen
Städten, unter unwirtlichsten, ja oft menschenwidrigsten
Bedingungen: naturfern, inmitten
grauer Häuserschluchten, in menschlicher Isolierung, ja, in
Menschenmassenhaltung – unfrei und abhängig
in jeder Beziehung. Da träumt man von einem Urlaub in anderer
Umgebung:
naturnah, urig, nach menschlichem Maß organisiert, herzlich. Das
ist unsere
Chance! Aber nur, wenn wir uns nicht selber den
Lebensbedingungen
in den Städten immer mehr annähern, sondern umgekehrt die
Gestaltung unseres Landes den
Träumen der Städter. Der Kompass dafür können wir selbst sein,
denn wenn wir uns
wohlfühlen, werden es erst recht die armen Städter tun.
Was wir dabei ganz gewiß nicht brauchen ist
Durchgangsverkehr, ist zuviel Teer und Beton, ist
Gesichtslosigkeit, die alle
auch zu Hause haben. Sollten wir uns nicht darauf einigen
können?
Vorbetrachtung zum Thema
Ein
Hotelier aus dem Salzkammergut sagte in einem Filmbericht, sein Tal
hatte das Glück, dass man den Bauwahn der achtziger Jahre
verschlafen hat. Nur so konnte sich die Region mit Verstand zu dem
entwickeln,
was heute die Urlauber so schätzen: ein sanfter, naturnaher
Tourismus ohne
billigem Remmidemmi und verkitschter Volkstümelei. Man sei
sich so selber treu
geblieben, habe das gute Alte bewahrt, das schlechte verbessert,
sinnvolle Entwicklungen unterstützt und weiterentwickelt.
Das
könnte auch unser Rezept sein. Doch durch eine Ideologie
von falsch verstandener Modernität und
Fortschrittsgläubigkeit,
Bauernschlauheit, Provinzialität und nackter Geldgier wurde
bei uns schon soviel zerstört und
es soll noch immer weitergehen. Dabei nehmen Urlauber gerne eine etwas
anstrengendere Anreise
in Kauf, wenn sie dann Ferien in einer naturnahen, kleinstrukturierten,
originären Gegend verleben dürfen, so wie sie sie
sich immer erträumen, zu Hause in
ihren grauen, gesichtslosen Asphalt- und Betonwüsten.
Nehmen
wir meine Heimatstadt
Zwiesel. An ihrer wunderschönen
Lage im Tal der beiden Regen, eingesäumt von malerischen
Bergen,
hat sich zum
Glück nichts verändert. Auch in der Stadt gibt es
noch viele
reizvolle Ecken, andere sind für immer verschwunden. Es wurde
begradigt, abgerissen, geteert und beinahe alle, das Stadtbild einmal
so zierenden Großbäume gefällt. Auch die
typischen
kleinen Gewerbe und Läden in der Innenstadt haben fast alle
das
Handtuch geworfen, weil man vor den Toren der Stadt einen Supermarkt
nach dem
anderen angesiedelt hat, mit denen man nicht konkurieren konnte.
Hässliche Gewerbegebiete wurden über die Stadt
verstreut und
damit die wunderbaren Talauen zerstört- und es geht noch immer
so
weiter, siehe
die neu gebilligten Baupläne an der Lohmannmühle,
noch eine
Riesenhalle, unmittelbar am Kleinen Regen. Statt eine
innerstädtische
Umgehung zu bauen, hat man sich Anfang der Achtziger Jahre einen sieben
Kilometer langen Highway aufschwatzen
lassen, hat Hochtrassen auf- und Täler
zugeschüttet und will noch immer weitermachen und durch neue
Straßentrassen
noch mehr Transitverkehr durchleiten. Und das Enttäuschendste
- es
gibt
praktisch keine Opposition dazu. Ob CSU, SPD oder freie
Wähler:
sie alle wollen
Straßen, zum Teil aus dem hirnrissigen Grund, weil sonst
andere
die Zuschüsse
kassieren würden. Ein paar Grüne sind auch dagegen,
aber
bislang fast
nicht zu hören. Dann gibt es noch ein paar direkt durch neue
Trassen
betroffene Anwohner, etwas im Schwarzach- oder Rinchnachtal, die Angst
um ihre Heimat und ihre Existenz als Bauer haben,
doch immer finden sich auch Anwohner, die sich durch einen
Straßenbau Vorteile
versprechen und ihren Namen als Speerspitze für die
„Koalition der Straßenbauwilligen“
hergeben, zu der leider auch Landrat Adam gehört. Und dann
gibt es
noch mich, den lästigen Barden, der seit über
dreißig
Jahren mit Liedern und Leserbriefen
vor weiterer Heimatzerstörung warnt und
sich in letzter Zeit regelmäßig als
"ultra-grüner
Fundamentalist“ und „ewig meckernder,
oberlehrerhafter Besserwisser“ beschimpfen lassen
muß.
Vielleicht sind
diese wenig schmeichelhaften "Prädikate" auch berechtigt und
ich
weiß selber, dass ich manchmal nerve, aber wenn sonst niemand
den
Mund aufmacht! Aber ich nehme mich gerne zurück und
halte die
Klappe! Machen Sie es einfach besser, bringen Sie bessere Argumente!
Darum rufe ich hiermit auf diesem Wege alle heimatverbundenen
Zeitgenossen auf, sich auch zu
positionieren, bevor es zu spät ist. Für einen
Leserbrief ist
dieses Schreiben zu lang, ich stelle es deshalb auf meine Webseite und
versende es nach und nach an Zeitgenossen, die ich schätze.
Schreiben Sie an die Medien, schreiben Sie Leserbriefe,
appellieren Sie an die Politiker, an die Wirtschaftsvertreter, an die
Kirchen, an die Vereine! Machen Sie sich Gedanken über unsere
Zukunft, informieren Sie sich, debattieren Sie,
überprüfen
Sie ihre bisherigen Wahlentscheidungen!
Geiss Haejm, Februar 2013
email: hgeiss(AT)hgeiss.de
Um was es derzeit
aktuell geht
Zwiesel liegt ziemlich genau
in der Mitte der
Strecke München-Prag, wenn man ein Lineal anlegt, dann liegen
wir
fast auf einer Geraden. Es liegt also für
Straßenplaner nahe
die Autobahn von Deggendorf oder Hengersberg durch den Wald
weiterzuführen. Es gab zwar schon Forderungen nach einer
Autobahn
durch den Zwiesler Winkel, etwa aus der Zwiesler SPD, doch aus
taktischen Gründen geht man heute scheibchenweise vor - da
eine
Ortsumgehung für leidende Dörfler, da eine
Begradigung und
Verbreiterung usw. Und bis letzten Sommer haben Politiker auch immer
tunlichst vermieden den grenzüberschreitenden Charakter dieser
Verkehrsverbindung anzusprechen. Meines Wissens hat es als erster der
Deggendorfer Landrat bei der Einweihung des ersten Teilstücks
dieses Straßenprojektes getan, seinen Spruch "Fernziel ist
Prag"
habe ich auch im Landkreis Regen bekannt gemacht und die Kenntnis
dieser Intention auch Landrat Adam unterstellt. Ein empörter
Leserbrief von SPD-Chef Köppl verunsicherte mich, denn wenn
die
SPD die Nähe zu diesem Vorhaben wie eine Beleidigung wertet,
dann
war vielleicht doch alles ein Irrtum. Bis vor einigen Tagen hat die SPD
auch immer nur einen Autobahnzubringer von Hengersberg nach Zwiesel
gefordert, doch im tschechischen Spicak hat auch Landrat Adam,
neben dem Oberstraßenbauer Hinsken von der CSU, den
weiteren
Ausbau nach Tschechien gefordert und Kritiker als
Weltuntergangsphropheten beschimpft, damit hat er wohl wieder einmal
mich gemeint, denn ich hatte ihm schon ein paar Mal öffentlich
widersprochen. Neben dieser Fernverbindungsstrecke Hengersberg nach
Tschechien, sind aber auch noch Zubringer von Kötzting und
Grafenau her nach Zwiesel geplant, teilweise auch schon streckenweise
gebaut. Diese Trasse wird auch als grenznahe
Entlastungsstraße
für die B 85 geplant. Es ist aber wahrscheinlich, dass sie in
ausgebautem Zustand einmal zu einer Spange für den Lastverkehr
vom
Grenzübergang Furth im Wald nach Zwiesel und wieder zur Grenze
werden wird.
Bei meinem Dissens mit Adam,
der übrigens
auch schon vor seiner Wahl zum Landrat keinen Hehl aus seinen
straßenbauerischen Ambitionen machte und sich
deshalb von
seinen Wählern heute auch niemand darüber beklagen
kann, ging
es um das Schwarzachtal, das ich mehr als Heimat empfinde als sonst
irgendeinen Ort auf der Welt. Die ausgebaute Straße von
Bodenmais
her soll auch durch dieses Tal weitergeführt werden, wobei
dies
nicht nur dessen touristische Zukunft und die Existenz einiger Bauern
zerstören würde, sondern einem
Schildbürgerstreich
gleichkäme. Einmal, weil es bereits eine ausgebaute Strecke
nach
Regen zur B 11 gibt, zweitens, weil der dann zunehmende Fern- und
Schwerlastverkehr in Zwiesel beim Krankenhaus ankäme und durch
den
Luftkurort und seine auch heute schon meist belasteten Ecken zu B 11
geleitet werden müßte und drittens, weil das
Schwarzachtal
einfach keine zweite Straße braucht und auch nicht
verträgt.
Wer die bestehende Straße dann einmal unterhalten soll, ist
ebensowenig geklärt und am schlechten Zustand anderer
Nebenstraßen sehen wir ja, dass es hinten und vorne an Geld
dafür fehlt. Viertens müßten die
Überschwemmungsflächen an der Schwarzach durch eine
mehrere
hundert Meter lange Brücke oder ähnliches
überquert
werden, was ölologisch und ökonomisch einfach nur
Wahnsinn
wäre.
Auch der Ausbau der weiteren
Strecke von
Hengersberg nach Zwiesel wäre aus den gleichen
Gründen
irrwitzig: erst die Überquerung des Bergkammes bei
Hangenleiten,
dann die Querung des Kirchberger Tales und des Rinchnachtals.
Wäre
dies einmal gebaut, würde man sich auch kaum mit der
Verbreiterung
der kurvenreichen Strecke nach Dreieck und der scharfen Kurve beim
Tausenbachl zufrieden geben, sondern würde gewiss von
Rinchnach
aus über Asberg nach Bärnzell bauen, darüber
redet man
aber wohlweislich noch gar nicht um keine schlafenden Hunde zu wecken.
In jedem Fall würde
sich durch die neuen
Verkehrstrassen der Durchgangs und Transitverkehr erhöhen,
erst
recht wenn das Projekt dann auf tschechischer Seite
weitergeführt
würde. Wir würden mit Absicht das
herbeiführen, worunter
etwa die Tiroler heute so leiden. Neue Durchgangstrassen das Letzte,
was unserer Heimat nützen würde.
Heute sind wir in der
fatalen Lage immer
nur reagieren zu müssen, da laufend neue
Säue durchs
Dorf getrieben werden. Auch mit großem Kraftaufwand lassen
sich
nur die ärgsten Schäden vermeiden. Und doch-
ehrliches
Engagement mit besseren Argumenten ist dennoch nie umsonst, wenn ich an
Wackersdorf denke, die Atomkraft allgemein oder zuletzt den
Donau-Ausbau. Doch immer ist es nicht mit Reagieren und
Kritisieren getan, wir müssen Vorschläge machen, von
anderen
Regionen im Guten und Schlechten lernen, in jedem Fall aber auch
unsere nächsten Dinge so zu ordnen versuchen, dass
die Welt
vielleicht dadurch ein wenig lebenswerter wird und nachahmenswerte
Beispiele geschaffen werden.
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Impressionen aus dem Schwarzachtal das durch eine völlig überflüssige Fernstraße zerstört werden soll
Vom Widerstand gegen den Donauausbau
Noch mehr schöne Fotos von der Donau 1 2 3 4
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Die herrlichen Kies- und Sandstrände an der niederbayerischen Donau brauchen den Wechsel des Wasserstandes. Stauwerke und Schleusenanlagen sorgen für beständige Wasserstände. Die Folge: die Strände verschwinden und mit ihnen Tiere und Pflanzen, die das Trockenfallen und die Überflutung zum Überleben brauchen. Bei Niedrigwasser erstaunt es immer wieder, wie klar und sauber das Wasser in den Uferzonen ist. Die Ursache: Das nachfließende Grundwasser aus dem umgebendem
Land. Bei immer gleichem Wasserstand wird dieser Reinigungseffekt unterbunden, die Uferbereiche verschlammen und die Brennesseln wachsen bis ans Wasser.
Neu! Wer die falschen Behauptungen der Staustufenlobby widerlegen möchte, findet hier fundierte Argumente!
Neu!!!! Doana-Gstanzl (mp3) Doana-Gstanzl /Videoclip Text dazu
Seehofer in Niederalteich, Bericht vom 11.12.12 in Deggendorfer Zeitung
Foto: Georg Hetges
Foto Idowa
meine Leserbriefe zum Donauausbau
Impressionen von der noch freifließenden Donau
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