Endlich: Die Fähre schwimmt

Stephansposching/Remagen. Auf den Besuch des heiligen Nikolaus und Knecht Ruprecht haben gestern einige gewartet. Auf die Meldung, dass die neue Donaufähre endlich schwimmt, nur Eingeweihte des Landratsamtes Straubing-Bogen. Im Beisein von Tiefbauamtsleiter Markus Fischer berührte das Schiff gegen 10 Uhr Wasser bei Remagen. Der Idealfall: Bis Dienstag, 15. Januar, – dem Ende der Winterpause – soll die "Posching", so heißt die Fähre, dann auf der Donau schippern und wieder Menschen von einem zum anderen Landkreis befördern können.
Die Trockenperiode und der deswegen niedrige Wasserstand des Rheins in Oberwinter in Rheinland-Pfalz verhinderte den Stapellauf zuletzt. Rund drei Monate war das motorbetriebene Schiff dort an Land zu sehen. Dank anhaltender Niederschläge schwimmt die "Posching" nun. Dies teilte der federführende Landkreis Straubing-Bogen mit.
"Sie schwimmt, alle Nähte halten und sind dicht" Die Fähre lief bei einem Pegelstand von knapp zwei Metern vom Stapel. "Ich bin sehr glücklich, dass es nun endlich so weit war und auch ein etwas geringerer Wasserstand als 2,40 Meter für den Stapellauf gereicht hat", sagte Markus Fischer. "Sie schwimmt, alle Nähte halten und sind dicht", resümierte er erleichtert nach den Fahreindrücken.
"Für uns alle war es sehr ärgerlich und frustrierend in den letzten Wochen und Monaten, täglich den sinkenden Pegel am Rhein zu verfolgen. Ich freue mich jetzt riesig auf das Eintreffen der Fähre an der Fährstelle und auf die Jungfernfahrt zwischen Mariaposching und Stephansposching. Für uns ist die Nachricht vom Stapellauf ein echtes vorgezogenes Weihnachtsgeschenk", betonte Straubing-Bogens Landrat Josef Laumer nach den guten Nachrichten aus Rheinland-Pfalz begeistert. Auch Deggendorfs Landrat Christian Bernreiter zeigte sich froh, dass die Auslieferung der Fähre nunmehr erfolgen und somit in Zukunft ein geregelter Fährbetrieb sichergestellt werden könne.
Ab kommender Woche bis Weihnachten findet am Rhein die Testphase im Beisein aller am Gewerk beteiligten Firmen statt. Nach der technischen Überprüfung zur Betriebssicherheit soll die Fähre zu Beginn des neuen Jahres – nach den Weihnachtsfeiertagen – an die Fährstelle überführt werden. Der Pressemitteilung zufolge kann im Idealfall nach der ohnehin geplanten Fähr-Winterpause Mitte Januar der Betrieb wieder aufgenommen werden. "Aber erst nach der technischen Überprüfung kann man dazu genaueres sagen", so Fischer.
Hochwasser, Grippewelle, LieferverzögerungenIm April 2016 war die alte Gierseilfähre bei einer Havarie gesunken. Die neue diesel-elektrische Motorwagenfähre "Posching" sollte eigentlich im Frühjahr 2018 fertiggestellt werden. Ein Hochwasser im vergangenen Winter, was zu einer Einstellung des Werftbetriebes führte, Lieferverzögerungen einzelner Bauteile und der Ausfall von spezialisierten Fachkräften wegen einer Grippewelle sorgten für eine Verzögerung bis zum Sommer. Dann verhinderte das anhaltende Niedrigwasser am Rhein den Stapellauf des Schiffes. − chh/pz