Opus 539/ 2002
Feinfühlende Menschen wünschen sich manchmal einen Lautstärkeregler an
den Ohren, eine rosarote Brille, pfundweise Lethargie oder einfach nur die
Idylle, weil die Wirklichkeit zu sehr schmerzt. Doch ob sie wirklich tauschen
würden, mit einem abgestumpften Zeitgenossen, das bezweifle ich dann doch sehr.
Dei Ruah mechte hom...
Di bringt nix draus,
da kanns pfeia und schewan,
da deafand alle Leit
durchananda blewan.
Da kanns dudln und schnäan,
di duat des alles ned schtean.
Dei Ruah mechte hom...
Wenn am Nachbarn sei Dackl kläfft,
finf Schtund ununtabrocha,
wenn s rundherum Rasn maahn,
siebn Tog in da Wocha.
Du dapackst saejbst an Werbefunk,
und den Dreeg aus de Lautsprecha.
Di schtöad koa gscheada Minista
und ned des Treim vo Philista.
Dei Ruah mechte hom...
Wenn irgendwo Bombn foin,
fia Freiheit und Handl.
Wenn s irgendwo Menschn eischpian,
nix schtöad dein Wandl.
Wenn Birokratn Oame dableggand,
wenn haffanweis Menschn voreckand.
Die Ruah mecht hom.
Naa naa, dei Ruah mechte ned hom...