Unten sind so viele und schwach

Opus 521/ 2000

 

Nie drohte mir von einem Starken Gefahr, immer waren es die Schwachen, diejenigen, in die ich Hoffnung setzte, die intrigierten und mei­ne Schwächen zu ihrem Vorteil aus­nutzten.

 

Unten sind so viele und schwach,

ich dachte lang, sie wärn besser, ach!

Doch sie sind nur schwach, nichts sonst.

 

Doch wenn sie sich zusammentun,

werden aus Schafen wilde Bären.

Oft wird zum Geier ein braves Huhn,

aus Buben werden Herren.

 

Gehts um ihren Vorteil,

zeigen sie ihrn wahren Geist.

Sie trumpfen auf und spielen

sich arg auf zumeist.

 

Sie spotten und sie prahlen

und heben ihre Brust,

rollen mit den Augen

und sagen: Das haben wir schon immer gewußt!

 

Sie spreizen ihren Stachel,

verborgen war er mir,

und aus braven Augen

blitzt die blanke Gier.

 

Doch warum, ausgerechnet,

sollen sie grad Engel sein?

Immer zu kurz gekommen,

und nie scherte sich um sie ein Schwein.