s is grod Papia

Opus 489/ 1998

 

Unsere Zivilisation steht auf papierenen Füßen: sie druckt kleine Papierzettel mit Zahlen darauf und wir alle tauschen unsere Lebenszeit dafür, gründen unsere Existenz auf die Hoffnung, dass alle an den Wert die­ser Papierzettel glauben.

 

s is grod Papia

und an Weat hods grod,

wenn alle dro glaum,

oh s Gaejd!

 

Saejbst fia Rubl oda Mark

kriagst koa Brout und aa koan Quark.

Und da Euro is nix weat,

wenn se neamad um eahm schead.

Und fian Dollar kriagst koa Bia,

denn ea is grod greans Papia.

Ja, saejbst fia Schweiza Frankn

daadse neamads meah bedankn.

 

Ob geprägt oda druckt,

neamndn mochad s Gaejd vorruckt.

Und so manche voia Wonne,

weafads in die blaue Tonne.

Und neamad eansthaft dro denkt,

daßa ebban Zinsn schenkt.

Ob Kredit und Hypothek,

s is ned mehr weat wia a Dreeg.

 

Doch heit draht se ois ums Gaejd,

s is vorruckt de ganze Waejd.

Oissen draht se grod ums Kaffa,

übaroid doans ums Gaejd raffa.

Jeda Mensch, hoißts, hod sein Preis,

vom Kindlein bis zum Greis.

Ja, seajbst i vokaaf mei Zeit

fia Gaejd, saejbst wenns me oft reiht...