Opus 467/ 1996
Die Natur ist
sparsam, was nicht nötig ist, wird unerbittlich eingespart. So ist es mit
unseren Muskeln und Knochen und nicht anders bei unserem Denkvermögen, was
nicht gebraucht wird, verkümmert, wird abgebaut, rostet ein. Aber auch beim
Blühen und Singen meine ich zu erkennen, dass die Natur es nicht aus Übermut
macht: Blühen und Singen tut nur wer es nötig hat.
Im Houhsumma sand d Vegl schdaad,
se hom koan Grund zum Singa meah.
Wia hom s im Frühjahr tirilliat,
mit eahram Gsang die Waejd voziad,
doch d Oa sand glegt,
die Junga weg,
es gibt koan Grund zum Singa meah.
Im Houhsumma sand d Vegl schdaad,
se hom koan Grund zum Singa meah.
Se hom an Schnowe voia
Fuada,
aejtz fressns saejba, Voda,
Muada,
brauchand d Würma nimma
toin
und s oite Nest fangt o zum foin.
Doch wenn da nexte Auswärts kimmt,
und unsa Hormonschpiagl wieda schtimmt,
dann singma, pfeifma, krahn und schnean,
und sand dann ned zum Übahean.
Dann gehts wieda o, des oite Gschpaej,
doch da Lenz vogeht so schnaej...