Opus 452/ 1995
Unsere Augen sehen nun mal nur nach außen und nicht umgekehrt. So ist es
also nur logisch, dass wir die fremden Fehler leicht erkennen und schwer die
eigenen.
I sitzt so in mia saejba drinn
und schau aus meine Augn.
Die ganz Waejd kanne oschau,
nur saejba sehge me kaum.
Vo dia sehge fei oissen,
koa Wimmal kimmt ma aus,
mei, wenne dia so zuaschau
- s is fei a rechta Graus!
I nimmdas ned o,
wennst manchmoi so fein duast!
Hoid da liaba deine Händ via,
wennst unta Leitn huast!
Heb ned so houh dei Nosn,
sunst rengts da no in d Lecha!
Und wennst oamoi zruckschteggadst,
dann daadst da nix obrecha!
Und beidln duats me sehge,
wenns d Brust so aussabatzt!
Moanst woih, so muaß mas mocha,
dass de vai ned voschatzt!
Und Phrasn, Phrasn, Phrasn!
Theata! Loafa! Lug!
Dein Voateil hast im Sinn,
dei Sanftdoa is Betrug!
Du sagst, i daad vo mia reen,
i daad me guat beschreim,
aaf mi treffad a jeda zua,
vo meine nettn Reim.
Grod saejba mog se jeda,
grod du alloa mogst di,
da Gscheida und da Bleda,
i und ees und sie!