Opus 445/ 1995
Als einer, der
regelmäßig etwas schwarz auf weiß von sich gibt, habe ich vor Geschriebenen
wenig Respekt. So bin ich auch ein Zeitungsleser, wie ihn sich Redakteure
eigentlich wünschen sollten, aber meist nicht wünschen, denn ich lese genau und
finde schlampige Recherchen zuhauf und lasse es auch manchmal nicht gut sein.
Aber ließe man den Zeitungen Falschmeldungen durchgehen, welchen Wert hätten
sie dann?
Wos schteht ned ois schwoaz aaf weiß in da Zeitung,
wos schteht ned ois schwoaz aaf weiß aaf Papier!
Schwoaz aaf weiß, Papier is geduidig
und aa die schwoaz Tintn kann nix dafür.
Schwoaz aaf weiß, schwoaz aaf weiß, des hoißt goa nix,
schwoaz aaf weiß, des kann woahr sa oda glong.
Schwoaz aaf weiß kannstda manches zwar hoamtrong,
doch i rat da, dua schtets nachefrong!
Es waar schee, wenn ebbs imma daad gaejtn.
Es waar schee, kannst aaf Buachschtabn bau.
Du lest "Hitz" und di beidls voa Kaejtn,
waa wer s gschriem hod woaß aa nix genau.
Jedn Tog muaßt da d Woahrheit nei suacha,
sie is meist zwischn Buachschtabn voschteggt.
Sie is kloa, so kloa, dass da koa Braejn haejft,
sie is kloa, so kloa, dass das kaum sehgst.
Frog dein Bauch, wennst ebbs lest, frog dein Bauch.
Frog dein Kopf aa, dein Kopf, dein Voschtand!
Schwoaz aaf weiß mochsta damit schnaej farbig,
und oft gschpiast vo da Tintn an Rand!