Gschlonga Schaum imponiad

Opus 429/ 1994

 

Angefangen bei den gigantischen Staatsschulden bis zu denen der Wirtschaft und der übrigen Gesellschaft - vieles Imponierende ist wie Schaum. Hinter einer at­traktiven geblähten Oberfläche verbirgt sich nur war­me Luft. Dieses Prinzip gilt oft auch im Warenhandel. Nicht nach dem Nützlichen und Gediegenen greifen die Kunden, sondern auf das oberflächlich Aufgemotzte, das einem die Werbung als vorteilhaft suggeriert. Es ist so in der Politik und nicht anders im Alltag der Menschen. Aufgeblasene Blender haben Hochkon­junktur. Doch wird das beim Augenwesen Mensch wohl schon immer so gewesen sein. Wenn gelegent­lich irgend ein Schaum in sich zusammenfällt, regt sich zwar oft Einsicht, doch neuer Schaum an anderer Stelle lenkt schnell ab.

 

Gschlonga Schaum imponiad

- bis a d Luft voliad

- bisa zammfoit.

Schaum wiad ned oit!

 

So mancha gocklt

und loßt sein Kamm schwaejn,

ea schtaejt wos dar,

ja, aaf den kann ma zaejhn!

 

Ea kraaht wia a Gickl

und haut mit de Fedan,

ea blost se aaf

und wiad grouß wia a Hedan!

 

Und aus seim Moi

druckt prachtvoia Schaum,

dea mocht wos her,

ja, dea faejt an Raum!