Opus 426/ 1994
Mag
sein, dass es in manchen Fällen gut ist, wenn man über einen Dritten miteinander
verkehrt, wenn dieser ein Menschenfreund ist, der scharfen Worten ihre
verletzende Spitze nimmt. Meist ist dieser Dritte aber ein Filter und ein
Lautsprecher mit eigenen Interessen, der Aussagen aussiebt und jene verstärkt
weitergibt, die ihm nutzen. Ich habe selber erlebt, wie freundlich gemeinte
Anweisungen schon aus dem zweiten Mund wie Kriegserklärungen klangen. Darum
sollte man besser das persönliche Gespräch suchen, auch wenn es manchmal weh
tut. Doch nach meinen Erfahrungen spart man sich nicht nur keinen Schmerz, wenn
man eine Auseinandersetzung über einen Dritten führt, manches Feuer würde gar
keinen Schaden anrichten, hätte man es nicht erst im Stillen genährt und
ausgebreitet.
Mia vokeahn in letzta Zeit nur iwa Dritte,
i hob de scho
solang nimma gsehng!
Darum häde, du verschtehst,
aejtz eine Bitte:
Jena Dritte, loßn bitte!
Sag ma oisen ins Gesicht,
hintnrum mog ich es nicht,
waa da kanname ned weahn dageng.
Übahaupts, des is ned fein,
hau mir von voan oane rein,
waa dann kannada aa oane gem!
Da Dritte sagt ma, du hädst gsogt,
und du hädst iwa mi glocht
und mei Meinung waar dia schnuazegal!
Deine Pfeile sand so schpitz
und dei Bosheit is a Witz,
faß da Muat und geh
von voan an meine Waal!