Opus 419/ 1993
Wenn eine Partei lange die Macht im Lande hat
und über Jahrzehnte die Regierung stellt, versammeln sich in ihren Reihen
selten die edlen und selbstlosen Charaktere. Wer die Politik auch nur ein wenig
verfolgte, konnte niemals daran zweifeln, dass sich an der Spitze der CSU
überwiegend an materiellen Vorteilen interessierte Politiker versammelten.
Alleine die Dreistigkeit, das "C" im Parteinamen von "christlich"
abzuleiten, statt von "Capital" musste jedem, der auch nur die
geringste Ahnung von christlichem Geist hat, die Augen öffnen. Alleine der alte
Strauß war ein Schlitzohr, er ließ sich sogar einmal einen entsprechenden Orden
anhängen! Und jeder konnte es ihm von seinem Gesicht ablesen und aus seinen üblen
Reden spüren. Doch kann ein Volk wirklich so einfältig sein, dass es sich von
so einem, solange betrügen lässt? Nein, er gefiel ihnen, weil er so war wie
sie, oder wie sie gerne sein wollten.
Heute werden täglich neue Kapitel von Korruptionsaffären
aufgedeckt, doch auch sie vermögen die schwarzen Wähler nicht sichtbar zu erregen.
Es kann nicht anders sein: sie sind nicht überrascht.
Wea zoiht schofft o,
des is hoid a so.
Ba ba ba Bananenrepublik.
s is scho wieda oana kaafft,
heit schtehts in da Zeitung.
Die hoibade Regiarung
hod a schtoake Neigung,
zum Gaejd und zu Geschenke
vo da Industrie,
doch schamma duat se koana,
drum schamme i fia se!
"A gschenkta BMW, Gratisreisn
und vaej mehr..."
"Hör aaf, i mogs ned
hean,
s is grod die Schpitz von dem Malleer.
Se sitznd ja im Vorschtand,
in Aufsichtsrätn, haffanweis,
und des ned umasunst,
wos is dageng a Urlaubsreis!"
Es faiht einfach vom Boa weg,
se votreten s Gaejd und niamaois uns!
Vo uns woins grod a Kreizal
und doa doans des wos Hinz und Kunz
Gewinn bringt, mia samma bled
und loß ma uns des foigsam gfoin
und glaubn an Demokratie,
doch die is irgendwo voschoin..!