Schtreck dein Kopf nachm Liacht

Opus 417/ 1993

 

Alles war mit Wald bedeckt und die Bäume hatten alle Sonnenplätze erobert. Da fällte ein Blitz einen Baum und der Mensch am Waldboden sah zum ersten Mal ein Stück Himmel und die Sonne, doch nur wenige Minuten am Tag. Er träumte davon den herrlichen Himmel zu vergrößern und erfand schließlich die Axt und später die Säge. Leider übertrieb der Mensch seine Kunst den Himmel zu vergrößern und so fällte er den ganzen Wald. Die Sonne brannte vom Himmel, der so weit war wie der Horizont und der Mensch sehnte sich nach Schatten. Seither träumt er wieder von seinem alten Wald. 

 

Schtreck dein Kopf nachm Liacht,

grod ois weradst nei geboan.

Schtreck dein Kopf nachm Liacht,

sunst bist voloan!

 

Jeds Kraut, jeds Gros,

jeda Baam und jede Schtauan,

s ganze Johr, Tog und Nacht

aaf a wengal Licht grod lauan.

 

Aaf da Wies und im Woid,

waej jeda heha wia sei Nachbar,

waa ohne Liacht gaang jeda ei,

nur übalebn gaejt ois achtbar.

 

Doch mia, mia hamma Fiaß,

kinn ma am Schoottn leicht ausweicha,

fia jedn gibts gnua Sunn

fia die Oama und die Reicha.