Opus 408/ 1993
Auch wenn ich am
liebsten jene Bücher lesen würde, die nie geschrieben oder gedruckt worden
sind, von jenen Menschen, die ihre Gedanken nicht als Ware auf dem Markt
verkaufen wollten oder deren Gedanken auf dem Markt keinem Verleger Gewinn
versprachen, so sind mir doch auch viele der vorhandenen Bücher unendlich lieb.
Die Welt zwischen den Buchdeckeln schätze ich beinahe so wie die wirkliche
Welt.
Biachl brauche, ohne Biachl
waars Lem grod hoib so schee,
mi packt a Zauba jedesmoi,
wenne voa neie Biachl schdeh.
In jedm Biachl schdeckt a Mensch,
und schpiaglt sich sei Waejd,
und wenn richte aafglegt bin,
dann lese, wosa mia vozaejht.
I loß me füahn in oite Zeitn,
i les vo heit und les vo moang,
i reis durchs Land der Phantasie
und loß ma Neies zoang.
Und so leicht - wenns ma ned gfoit,
schtaejes z ruck ins Regal,
und such, owe ebbs andasts
find,
dene Biachl is egal!
Doch scho so oft - a paar Johr schpäda,
kanns aaf amoi passian,
dass me grod des oane Biachl
duat brennend intressian.