Opus 406/ 1990
Niemals war es
die Lust an Händel, die mich antrieb mich einzumischen und Partei zu ergreifen.
Immer wollte ich lieber meine Ruhe haben, mich um meine Lieben kümmern, das
Leben genießen. Doch weil ich meine Lieben und das Leben bedroht sah, schärfte
ich meine Feder und begann mit Worten zu hauen und zu stechen. Und dann quälten
mich die angerichteten Wunden mehr, als diejenigen, denen ich sie zufügte.
Alleine die Erinnerung an die gezeigte Courage ist heuteangenehm.
Mechto eh gean brav sa,
mecht so gean mein Friedn hom,
mechto so gean locha,
und in Ruah nach meine Eapfe grom.
Mog so gean a Muse
und Vodiaschtn waeje ned,
und am liaban was ma,
wenn d Wocha lauta Sunnta häd.
Mog aa so gean tanzn,
mog aa so gean schau ins Land,
mog gean Broutzeitmocha
und s Wossa tringa glei vom Grand.
Mog so gean a Hoibe
Bia oda a Glasal Wein,
mog me so gean ranzn
im Bett oda aa im Hei.
Mog aa gean wem schee doa
und mogs, wenn ma mia schee duat,
doch lese dann die Zeitung,
packt me wieda grouße Wuat.
Lese wos die Heaschaftn
scho wieda in Bonn om treibn,
muaßei, waa sunst zreißts me,
glei wieda a Liadl schreim.
Woit vaej liaba brav sei,
woit so gean an Friedn hom,
woit aa grod no locha
und in Ruah nach meine Eapfe grom...