I kann koa Waagl waagln

Opus 385/ 1991

(frei nach "Its all over now" )

 

"Der Mensch ist ein Wesen das Krach macht und sei­nen Hund bellen lässt. " An diesen Satz von Tucholsky kann ich nur anmerken: und wenn’s der in­nere Schweinehund ist! Nietzsche hat recht mit sei­nen wenig schmeichlerischen Aphorismen über die Menschen, Schopenhauer ebenfalls. Und mein Wort sollte was gelten in dieser Hinsicht, denn ich hatte be­ruflich mit allen Sorten von Menschen zu tun. Sie sind einfach nichts, auf das man bauen könnte. Doch wenn man das einmal kapiert hat und sie nimmt wie sie sind, dann muss man sie einfach mögen, wenn auch nicht immer und nicht immer alle...

 

Gehts Leit, i hobs probiad,

i hob mei eineghängt,

i hob bei Tog und Nacht

grod no an d Oawat denkt.

I hob nia aaf d Uah gschaut

und ned gfrogt nachm Lohn,

doch aejtzan is sachgnua,

weile nimma konn!

 

Gehts Leit, i hobs probiad,

i hob enk blind votraut.

I hob enk weagln loßn,

hob oft aaf d Seitn gschaut.

I hob enk ois voziehn,

und an Kopf fia enk highoitn,

heit woaße gwiß des Waagl

kann ma niamois loitn!

 

Gehts Leit, i hob ma s Moi

mit enk fransad gred.

Ees hobts ois andre do,

grod zuaghead hobts ned.

I war scheins sauba z guat,

i häd woih dreihaun soin,

doch dafür bin ama z schod,

da meaßts enk an andan hoin.

 

A Zeitlang howe gmoant,

es gaang ned ohne mi.

Gaange weg dann werad

ois ohne mi hi.

Doch fia jedn Menschn

find se boid Easatz,

i geh, solange no geh kann,

bevore ghea da Katz!

 

I kann koa Waagl waagln

wo jeds Raal foht wias mog.

Do woaßama ebbs bessas

aaf meine oitn Tog!