Opus 347/ 1988
Wie muß eine Gesellschaft aussehen, die im
Einklang mit der Natur lebt und jedem ihrer Bürger ein Optimum an Freiheit und
Individualität gewährt und doch auch die nötige Gemeinschaft und Solidarität
gibt? Kann es dies überhaupt geben? Meine Schrift "Vom Leben der
Echraner" versucht sich an einem derartigen Entwurf, auf Elemente bauend,
die ich selber ausprobiert und für gut befunden habe.
I bin bei de Echrana gwen,
i bin bei de Echrana gwen,
mecht enk davo vozaejn,
doch reicht am End mei Schprach ned aus,
doch reicht am End mei Schprach ned aus,
waa
Echra muaß ma faejhn!
In Echra gibts koi Autos ned,
i daads ned glaum
wennes ned gsehng häd,
koi Fernseha gibts, koi Fliega!
Dafür
hom s duat a guade Luft,
a saubas Wossa und manchn Duft,
nach Gras und Hei, nach Harz und Flieda!
A jeda hod sei Haisl duat,
a jeda hod sei Haisl duat,
und drum herum an Grund,
hod Obstbaam und an Goatn,
hod Obstbaam und an Goatn,
drum sand Echrana oizamm so gsund!
In Echra gibts koa Militäa
und neamand fiaht se aaf ois Hea,
in Echra gibts koa Gaejd.
Es gibt koan Wucha und koi Bankn,
koi Existenzn, die wos schwankn
koa Schpekulantntum,
koa oam und reich.
In Echra gibts Demokratie,
ned nur ois Schau und Alibi,
a jeda bestimmt mit.
Man schpaejt ned grod a Kreizalgschpaej
und regiad danach grod wia ma waej,
des is zu uns da Untaschied!
In Echra wiad grod produziad,
wos d Natu votragt und tolariad.
Du sogst, dia waar des zweng?
Doch reichts aus fia a guades Lem,
d Leit lem in Echra angenehm,
wos brauchand, hom s,
wos waejst an mehr?
In Echra leanand d Leit aus Freid,
s Lerna is vom Zwang befreit,
und Bedirfnis, grod wia s Essn!
Man lernts ganz Lem mit Kopf und Händ,
Zensuan und Schuipflicht sand duat fremd,
und neamd duat sein Nachbarn messn!
Wo Echra liegt, megst wissn, Freind?
Es liegt in dia und mir, voeint
kanntmas
realisian!
Echra
is no a Puzzlegschpaej,
man braucht dazua Voschtand und Gfaejh,
mia
meass ma d Waejd echranisian!