Opus 340/ 1988
Wie räumt man in seinem Kopf auf? Nur, in dem man sein äußeres Tun
verändert und auf eine heilsame Wirkung nach innen hofft. Ich begann mich mit
großem Eifer mit der Imkerei zu befassen, sagte alle Auftritte ab, suchte und
fand endlich wieder den Weg zur schöngeistigen Literatur. Dann rasierte ich mir
den Vollbart ab, der mir ein Symbol meiner früheren inneren Haltung zu sein
schien und freute mich darüber, dass das Gesicht, das auftauchte, mir unbekannt
vorkam. So mahnte mich der morgendliche Blick in den Spiegel an mein Vorhaben,
die zweite Hälfte meines Lebens anders anzugehen. Und ich begann in allem
Bilanz zu machen.
I hob an Sog voi Zeit ghod,
damois in da Wiegn.
I hob ned recht draaf aafgmiakt,
und hobn lossn liegn.
Dann howe d Zeit zum Moakt trong,
fia Gaejd habes heagem.
Es war a schlechta Handl,
- nur Noan vokaffand s Lem.
I hob an Sog voi Zeit ghod,
heit isa nimma schwaar.
Wo is an grod mei Zeit bliem?
Mei Sog is hoiwad laar.
d Zeit is ma ausgrunna,
mei Sog hod scheins a Lo!
Es kann ned andast sei
- mei Zeit
is ma davo.
Oh
Jessa Mare, Jessas!
Wos duare ohne Zeit?
Wo kanne a Pfund kaffa?
Sogts mas liabe Leit!
I les, nach da Schtatistik,
is
mei Sog no hoibad voi!
Des
is a scheena Trost -
und i faejh me wieda woih!
I mecht wia d Bienen grod no
siaßn
Nektar tringa,
und vo oißen Sauam
lossn meine Finga!