Robinson-Blues

Opus 324/ 1987

 

Als Internatsleiter betreute ich im Zeitraum von 15 Jahren etwa 4000 Jugendliche, Mädchen und Jungs, und alle mehr oder weniger heftig pubertierend... Und dies rund um die Uhr, denn ich wohnte auch im Internat. Das heißt: Tag und Nacht keine Ruh,e und Verantwortung für alles was passiert! Zudem hatte ich die fixe Idee, die Jugendlichen zu friedlicheren, sozialeren, gesünderen und nachdenklicheren Menschen erziehen zu wollen... Wenn deine Phantasie ausreicht dir das alles vorzustellen, dann kannst du sicher auch verstehen, warum ich oft von einer einsamen Insel träumte...

 

Im Traum ware da Robinson,

mit Insl und aa sunst mit ois.

I war fidel und endle frei,

hob nix mehr ghod am Hois.

 

Koa Dienst bei fremde freche Kinda,

koa Ordnung und koa Uah,

d Sunn hod gscheint, grod schee is gwen,

und übaroid Natua.

 

I hob me bod im blaua Mea,

bin gschwumma manche Schdund.

Mei, war des schee, des woame Wossa,

und gsehng host bis am Grund.

 

Und hod me amoi ghungad,

hobama ebbs zum Essen zupft,

und jeds Johr zu Weihnachtn

a Bibihendal grupft.

 

Fernsekrampf und Politik

hamd me nimma gschtöad.

Schtatt Tieffliega und Autoläam

hob i grod Brandung ghead.

 

Mei, war des schee! Koa Werbefunk,

koa Telefon, koa Klingl!

Mei Insl - i deng so gean dro

und an mei Zeit ois Singl.

 

Doch dann is a Schiff kemma,

i hob me zwar voschteggt,

doch d Leit kemmand obaroid hi,

und so hom s me entdeckt.

 

Aaf meina schtaadn Insl

wualts heit vor Touristn,

drum bine wieda hoamgfohn,

wo s me scho a wenig vomißt hom.

 

Waa nachts in deina Hängemattn

hod de neamad gwaamt,

und nachmittags zur Kaffeezeit

hädst du vo mir traamd (sogst...)