Koa Mensch kann mehr ois essen

Opus 320/ 1987

 

Epikur (mein Lieblingsphilosoph, denn ich leider erst in meinem vierzigsten Jahr kennen lernte) unterscheidet dreierlei Bedürfnisse: die existen­ziellen, die leicht zu erfüllen sind, dann weitere natür­liche, die aber nicht lebensnotwendig sind, und schließlich alle künstlich geschaffenen, die zahllos sind und deren Erfüllung somit unmöglich ist. Diese letzteren sind es, wegen denen sich der Mensch ver­sklavt, selber als Ware verkauft und nebenher die Erde zerstört.

 

Koa Mensch kann mehr ois essn,

ois Schnaufa, Tringa, Reen,

kann mehr doa ois wen gean hom,

des is da Sinn vom Lem.

 

Koa Menschnweak is weat,

dass ma se zweng eahm vokafft,

koa Maschin vodeat,

dass ma se zweng iah oirafft.

 

Koa Haus wiad jemois baut,

des scheena is wia d Waejd.

A Lem in da Natua

is kostbara ois Gaejd.

 

Wos haejft dia a Dampfschiff,

des in die vokeahde Richtung foht?

Schwimm oda geh z Fuaß,

hoißt da oanzig richtge Rat!

 

Doch d Leit, die sand so blind

und voschengand eahrane Tog,

se fangand grod an Wind,

und schteggandn in Sag.

Doch dea hat sovaej Lecha

wia Hoor wochsnd am Kopf.

Drum loß des Gschpaej und pack dei

kloanes Lem beim Schopf!

Ois andre hat koan Zopf!