Beim Dichtn

Opus 311/ 1986

 

Ich habe niemals ge­trunken um einen Rausch zu bekommen. Tagsüber ha­be ich praktisch nie Alkohol angerührt, ja gar nicht an ihn gedacht. Und doch - es gab nicht viele Abende, an denen ich mir kein Bier eingeschenkt hätte, oder ein Glas trockenen Weißwein oder selbstgekelterten Ap­felmost.

 

Jeds Moi, wenne beim Dichtn

mei Mosthafal hoi,

ja, dann dicht se des Liadl

aaf amoi vo alloi!

 

Ja, dann nimme mei Gitarr

schlog an Griff o und sing,

und mei Kopf is aaf oamaoi

wia a Fedan so gring!

 

Und i deng an koa Notn

und i deng an koa Kunst,

und i deng ned an s Gaejd,

wasda do jeds Liadl vohunzt!

 

Und i deng an mei Weibal

und i deng an mein Buam,

und i deng an mei Deandl,

wiares am bessan fuam!

 

Doch dengei an d Regierung,

haejft koa Most und koa Gsang,

mog koa Zeitung mehr lesn,

d Politik mocht me krank!

 

Und i moch meine Aung zua

und beidlt an Kopf,

und suach in meim Hian

nachm Abschoitknopf!