Opus 304/ 1986
Ich erinnere mich noch genau an jenes Gefühl aus
Mitleid und Glück, das in mir Menschen auslösten, die ich vom Zugfenster aus
ihrem Tagwerk nachgehen sah. Sie mussten bleiben und ich durfte verreisen!
Später, als Pendler, beneidete ich die
Zurückbleibenden, die Ortsfesten, die scheinbar zufrieden in sich Ruhenden.
Heute, wo ich diese Letzteren durch wirkliche Zufriedenheit und Ruhe
weit übertreffe, errege ich gerade deswegen oft ihren Unmut, denn ihnen ist
heute das touristische Reisen oft alleiniger Lebenszweck, den sie durch meine
Ortbeständigkeit kritisiert sehen.
Mia
duads grod so woih,
i sitz in meim Goatn
und gfrei me üwa meine Ruam.
Mei Wei und mei Deandl
sand aa in da Naht
und irgendwo heare mein Buam.
Dann kimmst du und sogst ma
d Waejd is so grouß
und oamoi im Johr muaß ma weg!
Im Hotel sitzn und
braun wean am Schtrand,
ois andre häd einfach koan Zweck!
I bitt de, Herr Nachbar, fohr fuat
und
loß mia mei Ruah!
Dua des, wos d moanst, dass doa soist!
Woandas
is Gros zwar ned greana,
doch fohr ruhig fuat,
dass d ma ned üwa d Ruam dribafoist!
D Sunn scheint schee her,
da
Goatn is grea,
i frog de, wos waeje no meah?