Eine Henne ging spazieren

Opus 292/ 1986

 

Und die Moral von der Geschicht? Folge als Huhn keinem Känguru nicht...

 

Eine Henne ging spazieren,

scharrte unterwegs im Sand,

schimpfte übers Regenwetter

und kam so durchs ganze Land.

 

Kam ein Gockel, wollt sie haben,

wollt Vater ihrer Singerl sein,

begann zu krähen, zu stolzieren,

doch sie ließ sich ned aaf so ebbs ein.

 

Kam ein Fuchs und wollt sie fressen

und hat sie gleich am Schwanz gepackt.

Doch sie ließ ihm nur die Federn,

rannte fort, am Hintern nackt.

 

Würma fand sie alle Tage,

Schnecken fraß sie, grünes Kraut.

Ach, wie war die Welt doch schön!

Ihr lief vor Glück die Hennahaut.

 

Eines Tags in der Frühe,

stand vor ihr ein Känguruh.

Lud sie ein mit ihm zu kommen

- unsre Henne stimmte zu.

 

Sie setzten ihren Weg gemeinsam

fort, erst in Australien,

bekam sie aaf oamoi narresch Hoamweh,

unsre, oame, oame Henn.

 

Sie wollte wieder heim, im Eifer,

rannte sie gleich blindlings fort,

lief und lief immer nach Westen

und ein bißchen auch nach Nord.

 

Müde fiel sie abends nieda

kam der Fuchs und fraß sie auf.

Sie roch zwar ziemle nach Australien,

doch das nahm er gern in Kauf.

 

Und die Moral von der Geschichte:

Folge keinem Känguruh!

Oda wennst eahm foigst, dann bleib gfälligst

in Australien und mach kein Getu!