Opus 285/ 1985
Wenn Psychologen recht haben, braucht der Mensch, um ein
Grundvertrauen in die Welt entwickeln zu können, zumindest in den ersten
Lebensjahren eine feste Bezugsperson, also einen verlässlichen und ihn liebenden
Menschen. Muss ein Kind diesen Menschen entbehren, können Bindungsunfähigkeit
und lebenslange Ruhelosigkeit die Folge sein. Wer sich umschaut wird
feststellen, dass die erwünschten Bedingungen für Kinder heute schon fast die
Ausnahme sind. Viele Mütter geben ihre Kinder schon früh in fremde Hände, weil
sie dazu verdienen müssen, um sich den üblichen Lebensstandart leisten zu
können. Doch auch in wohlsituierten Kreisen machen sich die Mütter bei ihren
Kindern rar und verkaufen ihre Arbeitskraft lieber für Geld, aus Gründen der
Karriere oder um sich „selbst zu verwirklichen“, eine den Egoismus schönredende
Phrase. Bereits heute scheinen die bindungsunfähigen, rastlosen Menschen in der
Überzahl zu sein. Gibt es in einer Generation keine anderen Menschen mehr?
Da war amoi a Bua,
dea hod owei ebbs gsuacht.
Ea hod owa ned gwißt wos,
drum hoda dauand gfluacht:
Wo muaße hin?
Wo is da Sinn?
Da Sinn vo dera Waejd?
I hetz scho solang umanand,
woaß ned wos wirkle zaejht.
Ea is vo A nach B und zruck,
gschwumma, gfahrn und gflogn.
Pressiad hods eahm,
i sog enks fai,
drum hodas kriagt am Mong.
Ea hod Angst ghod, dassa ebbs vosaamt,
drum wara übaroi dabei.
Doch gfreid hadn ois grod solang,
solangs fia eahm war nei.
Ea is hinta de Deandla her,
doch trei war ea eah ned,
s war fia eahm wia a Leistungsschpoat,
ea woit grod mit eah ins Bett.
Ea woit am liaban oissen doa,
wenns ganga waar zur gleichn Schdund.
Essn, Schmusn, Nosnbohrn,
ea war a damescha Hund.
Ea hod se grod des Neiste kaafft,
gschuft hoda dabei gnua,
und bei de Bankn Zinsn blecht,
dafür wara a fescha Bua.
Sei Auto war a Rennmaschin
und es hod goidan gleicht.
Doch im Heaz hoda an Plattn gfohn
und seine Händ warn feicht.