Opus 237/ 1983
Wahlkampf
ist in aller Regel eine würdelose Sache. Die Kandidaten versuchen sich gegenseitig
kleiner und schlechter zu machen, um selber größer und vorteilhafter zu
wirken. Sind sie dann gewählt, dürfen sie auch nichts durchsetzen, was
unpopulär macht, sonst bekommen sie vom Wähler die Quittung. So ist die Politik
ein recht seltsames Geschäft.
I biag langsam o,
waa dauand is Woih,
bei uns is ja dennast
s ganz Johr Faschingsboi,
Politika odlnd
und schleidand mit Dreeg,
song se waan im Recht
und se zoingd uns an Weg.
An Woif head ma meckan,
da Geia frißt Kreim,
und Artillerie schuißt
mit Schtepsl aaf Scheim.
Und Haifisch dezent,
ois Taiwal maskiad,
hom se eahrane Reißzähn
mit Kreizal voziad.
Ja, und grea is die Hoffnung
und siaß is die Macht,
und braun is da Dreeg,
und schwoaz is die Nacht,
vosprecha doans oise,
ois wos d Leit gean hean,
drum kriangs owei wieda
die Hean die s vodean!
Vor lautana Woih
hom s zum Trixn grod Zeit,
se votraun scheins mit Recht
aaf de Dummheit dea Leit.
Und schdeam heit aa d Baam,
dafür wochsn d Raketn,
doch die vaejn Oabatslosn
hom gnua Zeit zum Betn...