Opus 209/ 1981
Wer zuschaut, wenn
Unrecht geschieht, wird damit zum Täter. So etwa las ich es als junger Mensch
bei Karl May, der diese Ethik einem edlen Apachen in den Mund legte. Und so ein
Apache wollte ich auch werden, auch wenn ich statt mit dem Tomahawk lieber mit
einer Gitarre hantierte.
Bin a Sandkorn im Getriebe
und mei Gwissn mocht me schdoag,
singad aa liaba grod vo Liebe,
und bin im Grund ziemle woach.
Daad liaba luste pfeifa
und beißn grod mein Wein,
und scheene Versal dichtn,
und allen ois vozeihn.
Daad kocha gean und essn,
und gean öfta zärtle sei,
ned dauand kritisch messn,
und bin aa so gean frei!
Doch dann moche meine Augn aaf,
sehg wos ois in Grom eilaft,
dann kanne nimma schdaad sei,
wenn um mi herum ois rafft!
Dann schpreize meine Schtachln,
wias vielleicht a Igl duat,
und hogg me mittn aaf d Schtraß hi,
und gschpüa im Bauch mei Wuat.
Fois schließle am End grod a Gaaz bleibt,
kann man doch ned übasehng,
und mancha fragt se dennast,
ob des is richte gwen.