Opus
158/ 1980
Arbeitende
bringen aus der Arbeit nicht nur Geld nach Hause, sondern oft genug auch Unmut,
Müdigkeit, Demütigung, Zorn, Ungeduld, Überreizung. Und ohne dass sie es wollen
- ich spreche aus eigener Erfahrung - geben sie die Last oft weiter an die
Familie.
Vater:
„Wos host denn aejtz scho wieda?
Wos pläast denn goa a so?
Wennst miad bist legst de nieda!
Du schrei me ned a so o!“
An ganzn Tog de Gaude,
i mecht aaf d Nacht mei Ruah!
I faejh me eh so haude
und dann gehts dahoam a so zua!
In da Fabrik des Gweaglad
glangd ma an ganzn Tog,
schonts a wengal enkan
Vatta,
weile aaf d Nacht mei Ruah hom mog!
I soit de a wengal woatn?
Bist dafür z grouß, hob aa koa Zeit.
Wos mechst, schpaejn mit de Koatn?
Geh, heit ned, weil s me
ned gfreid!
Kind:
„Mei Papa bist du heit wieda grante!
Des is ja kaum zum Aushoitn!
wennst hoamkimmst bist scho hantig
und mochst da scho sechane Foitn!“
Schau in Schpiagl, do füagst da eh,
a so a zwiedas Mannsbaejd!
Schdeh amoi aaf vo deim Kanapee
und dua dennast ned goa so waejd!
Mi brauchst woih eh grod zum Schimpfa.
Hod da in da Oawat wieda ebba ebbs do?
Kann ma de dagegn ned impfa?
I laaf da dennast no davo...!“
Vater:
„Hoid de schdaad und sitz de nieda!
Wetz ned owei umanand!
Jedn Tog des gleich Gfetz wieda
rede denn geng a Wand?
So is recht! Iß nur dei Suppn!
Hea owa mit dem Schlüafa aaf
und schpaej beim Essn ned mit Puppn,
schau hi da Pempal is so brav!“
Kind:
„Friahra host me oft no
kitzlt
und mit mia umanandagfetzt,
oda mia hamma aus Papia ebbs bietzlt
und uns gsuachte Schwamma gretzt!
Hamma mitananda Sachan baut
und aaf d Nacht Maikäfa gfangt,
mit dia han a ma ins Wossa schpringa traut,
hob ma grod di volangt!“
Vater:
„Schneitz da, hoid da d Händ via!
Gehma aus m Fernsehbaejtl!
Geh hoi ma dennast no a Hoibe Bia
und a paar vo dene gsoizna Zaejtl!
Sads schdaad! Waa aejtz kimmt Tagesschau!
Muatta, drah lauta, waa ma nix hört!
Hom de heit wieda an Programmvohau,
dass sich do neamats beschwerd..!“
Kind:
„I mecht da aaf d Nacht sovaej vozaejhn
wose ois neis kann,
und du gaabst ma am Liaban no a Schaejn
- moanst dasse des wirkle vodeat han?“