Opus 142/ 1979
„Der
Schoß ist fruchtbar noch, aus dem dies kroch..!“ hatte Brecht in den
Nachkriegsjahren festgestellt. Dass dieser braune Schoß aber solange fruchtbar
bleiben sollte, hat wohl auch er nicht
gedacht. Doch auch jetzt noch, nach „All your need is love“ und „Blowing in the
wind“, nach dem Völkermord in Vietnam und Kambodscha, kommt einem das große
Grausen, wenn man nur die Zeitung aufschlägt. Hört euch nur die bösen Reden von
diesem Strauß an! Und hört euch an, wie ihm die Menschen zujubeln...
Da Landgreez hod uns wieda befoin,
häd ma uns Fünfavierzge bessa woschn soin!
D Menschnrechte hoda zerscht zammgfressn,
aejtz duada wieda Bombn wetzn...
Wieda is amoi bei uns soweit,
vo jeda Wänd zahnt d Skrupllosigkeit.
Aus jeda Zeitung kruicht d Reaktion
und es gibt nimma meah Lohn!
D Grundsuppn wiad in d Kinda pleut,
und d Schuin sand scho oizamm dafoit.
Vodächtig is, wea ned gschead red,
und wea no ned is ganz bled.
Aus tausnd Löcha kruichand Ratzn
und baggan d Leit mit braune Bratzn.
Vobrennand Biachl, ztremmend Baejtl,
und deitnd geifand aaf braune Schaejtl.
Ja, schau grod hi, dea oite Beana,
zoigt aaf amoi seine braune Heana!
Des hoda oiso mit „Freiheit“ gmoint!
Und wiara se aejtz aaf seine Panza loihnt!
Da Kriag wiad aus de Fabrikn zaaht
und d Oabata sand scho wieda schdaad.
Koa Wei und koa Deandl voschdeggt ihran Buam
vorm bluatinga Faschistnwuam.
D Schleima, d Kruicha und d Pharisäa,
wochsnd üwa d Nacht wia d Schwamma heha,
schtreggand s Fahndl ausse in Wind,
dea wieda amoi vo rechts kimmt.
Manch aufrechta Mo, manch aufrechtes Wei,
wiad abghoit vo da geheimen Schtaatspolizei.
Und mia samma eah oizamm nachegrennt
- zagsndi, hädmas grod gestan darennt!