Drei Mädchen und ein Hund

Opus 058/ 1974

 

Eigentlich mag ich keine Reime, da sie beim Schrei­ben leicht eine gängelnde Eigendynamik entwickeln. Was habe ich Zeit damit verbracht, mir „ei­nen Reim auf etwas zu machen“, einen, der den ge­wünschten Gedanken trifft und nicht mich und die Zuhörer in die Irre führt. Doch gelegentlich habe ich die Reimerei auch Regie führen und mich von Zufäl­ligkeiten und Wortspielerein leiten lassen.

 

Drei Mädchen und ein Hund

warn fröhlich und gesund,

der Hund ließ sich brav führen,

so gingen sie spazieren.

 

Drei Mädchen und ein Hund

die machten manchen Fund,

erst fanden sie drei Schuhe,

und dann ne alte Truhe.

 

Drei Mädchen und ein Hund

die waren sehr gespunnt,

der Hund fing an zu sabbern

und die Truhe anzuknabbern.

 

Drei Mädchen und ein Hund

standen da mit offnem Mund,

die Truhe war nicht leer,

wer war nur drinnen, wer?

 

Dreí Mädchen und ein Hund

die standen fast ne Schdund,

bis dann der Hund, gottlob!

den Truhendeckel hob.

 

Drei Mädchen und ein Hund

sah´n ne Katze dick und rund,

und die war grad dabei

zu sitzen auf nem Hühnerei.

 

Drei Mädchen und ein Hund

standen da mit offnen Mund.

Es gackerte die Katze

und scharrte mit der Tatze.

 

Drei Mädchen und ein Hund

verließen ihren Fund.

Sie hatten keine Eile

und lachten noch ne Weile.