Hau mal auf den Tisch

Opus 048/ 1973

 

Ab und zu sollte man schon etwas riskieren. Es kommt keine gute Fee, die uns aus dem Trott befreit. Der Volksmund sagt, der Mensch sei ein Gewohnheit­stier. Doch ebenso stimmt, dass sich der Mensch - an­ders als ein Tier - über seine Gewohnheiten zu erhe­ben vermag.

 

Willst du Neues begreifen,

mußt du zuhören,

und schau genau,

so viel ist Schau.

 

Nach Gerechtigkeit fragt kaum

die Made im Speck,

und wem alles rund ist,

der vermißt kein Eck.

 

Wenn die Welt dir nur grau ist,

gehst du schnell über Leichen.

Du brauchst Menschen mit Farbe,

die dein Herz erweichen.

 

Wenn die Geschwindigkeit dich hat,

brauchst du Freunde, die dich bremsen

und dir Schönes langsam zeigen,

mit dir sprechen und schweigen.

 

Brauchst du Lärm den ganzen Tag

und Gedudel selbst in Pausen,

mußt du flüchten aus der Stadt,

und ne Zeit in Wäldern hausen.

 

Dich aus deinem Trott zu lösen,

kann kein andrer als du,

wenn du es wirklich möchtest,

frei bist du im Nu!

 

Wirf die Stechuhr aus dem Fenster,

schreib die Kündigung mit der Hand,

damit alle sie lesen,

in großen Lettern an die Wand!

 

Such dir sinnvolle Arbeit,

oder lern was dir gefällt,

wunderbares steht in Büchern,

oder wandre durch die Welt!

 

Hau mal auf den Tisch!

Dass er zittert, dann fühlst du dich frisch,

vielleicht kannst du dann wieder lachen,

vielleicht kannst du dann wieder lachen.