"Tiefe Kluft zwischen Bürgern und Politik"
Berlin - Die Kluft zwischen Politik und Bevölkerung war in Deutschland noch nie so groß wie am Ende dieses Jahres. Laut einer Umfrage glauben 82 Prozent der Bundesbürger, dass die Politiker "auf die Interessen des Volkes keine Rücksicht" nehmen. In Ostdeutschland beträgt dieser Anteil sogar 90 Prozent. Nur 18 Prozent seien der Meinung, dass "das Volk etwas zu sagen hat", heißt es in der am Mittwoch veröffentlichten Forsa-Umfrage im Auftrag des Magazins Stern. Mit dem politischen System, wie es im Grundgesetz festgelegt ist, sind der Umfrage zufolge 36 Prozent der Deutschen unzufrieden, mit dem tatsächlichen Funktionieren des Systems 61 Prozent. In Ostdeutschland ist sogar eine Mehrheit von 51 Prozent mit dem politischen System unzufrieden, 79 Prozent mit dessen Funktionieren. Eine überwältigende Mehrheit von 80 Prozent der Deutschen tritt daher für die Einführung von Volksbegehren und Volksentscheiden auch in der Bundespolitik ein. dpa
Quelle: Süddeutsche Zeitung Nr.298, Donnerstag, den 28. Dezember 2006 , Seite 5 |