Prolog

Bei der staatlich betriebenen Kollektivierung der Kleinstkinderbetreuung geht es um etwas so Grundsätzliches und so Folgenschweres, dass ich deswegen vieles andere hintenanstelle. Ich stosse damit Linke und Grüne vor den Kopf, hoffe aber, dass sie doch ein wenig nachdenklich werden dabei. Als einer der ersten männlichen Kindergärtner in diesem Land, als ehemaliger Jugenderzieher, Heim-, Wohnstätten und Internatsleiter, vor allem aber als Vater und Großvater habe ich sogar die Pflicht auf den Tisch zu hauen und zu fragen, ob alle durchgeknallt sind, die das wertvollste unseres Lebens in Einrichtungen abschieben, nämlich die Kleinstkinder, die ein Recht auf individuelle und liebevolle Betreuung durch ihre Famlie haben. Ich weiß es gibt Fälle, wo Kleinkinder in Krippen besser aufgehoben sind, als bei ihren gestörten oder menschlich unreifen Eltern, aber wegen dieser Notfälle dürfen wir unsere kleinen Kinder nicht gleichsam mit dem Bade ausschütten...

Ich habe zum Thema schon manches geschrieben und werde es in dieser Datei nach und nach zusammenstellen.

 

Gegen die Zerstörung der Familie
Von zwei Seiten wurde in den letzten hundert Jahren die Zerstörung der Familie betrieben: vom Raubtierkapitalismus, der die Menschen zu austauschbaren, heimatlosen Waren machte und sie presste und lockte dort zu arbeiten, wo er Kräfte benötigte – und verrückterweise auch von den Kräften, die sich den Schutz der Menschen auf ihre Fahnen geschrieben haben, also den sozialen und liberalen Kräften. Heute sind wir soweit, dass es als Freiheit und Menschenrecht gilt, dass sich Menschen als Arbeitskräfte für jeden Zweck und jede Tätigkeit prostituieren, Männer wie Frauen gleichermaßen. Sie vernachlässigen dafür ihre Kinder und Alten, ihre eigene Gesundheit und ihre Heimat, also den angestammten Lebensbereich, in dem sich Generationen vorher um Überleben und Charakter bemüht haben. Ja, sie reißen in ihrem Wahn fast begeistert noch jene wenigen Wurzeln aus, die ihnen das unerbittliche Wirtschaftssystem gelassen hat. In anderen Worten: Der moderne Mensch legt sich selber die übelsten Ketten an und faselt dabei wie ein Irrer von Freiheit und Selbstverwirklichung.

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ein lesenswerter Aufsatz zum Thema von Norbert Blüm "Familie am Ende"

27.6.13 Krippen überall

Leserbrief an BBZ zum Bericht "Ab September 55 neue Krippenplätze"

 

Nun ist der Wahnsinn der kollektiven Kleinstkinderbetreuung auch bei uns angelangt. Kein Wort des Widerspruchs, nicht mal aus den Kirchen, auch sie haben vor dem Zeitgeist die Waffen gestreckt und kirchliche Träger wittern lukrative Geschäfte. Die Wirtschaft freut sich, denn gegen die Milliardensubventionen für den Krippenbau waren die Abwrakprämien für Autos nur Peanuts. Dafür werden Kleinstkinder aus den Familien gerissen, psychosoziale Entwicklungsschäden sind kein Thema. Sozialdemokrat Franz Köppl scheint sogar stolz darauf zu sein, dass seine Arbeiterwohlfahrt schon sechs Monate alte Babys aufnimmt. Warum Aufnahme nicht gleich nach dem Kreißsaal? Anfang der Siebziger habe ich im Praktikum in Berlin erlebt, wie Mütter ihre Babys mit wenigen Wochen in die Tagesstätten gebracht haben, unmenschlicheres habe ich nie gesehen. Die meisten begründeten diese Barbarei mit wirtschaftlicher Not und heute? Statt die jungen Mütter ausreichend zu unterstützen, dass sie wenigstens die ersten drei Jahre für ihre Kinder da sein können, redet man ihnen etwas von "Persönlichkeitesentfaltung und Unabhängigkeit der modernen Frau" ein. Heute kann man sich auch nicht mehr nur auf den Raubtierkapitalismus rausreden, der die Menschen als Ware will, sondern die Zerstörung der Familien wird verrückterweise auch von jenen sozialen und liberalen Kräfte unterstützt, die sich eigentlich einmal den Schutz der Menschen auf ihre Fahnen geschrieben hatten. Etwa die Grünen, die ansonsten für jede Kreatur kämpfen. Doch wenns um die Rechte der Kinder auf Betreuung durch ihre Mütter geht, ist Grün schon lange nicht mehr die Farbe der Hoffnung. 

 

10.11.12 Gegen das "Outsourcen" kleiner Kinder

Zur Bundestagsdebatte über das Betreuungsgeldl, Leserbrief  abgedruckt im Straubinger Tagblatt

 

Wo ist vorn, wo ist hinten? Diese Frage beantworten SPD, Linke, FDP, Grüne und viele Schwarze im Bundestag in der Weise, dass es „rückwärts gewandt“ sei, wenn Mütter ihre kleinen Kinder selber betreuen und vorne, wenn sie dies zu einem Geschäft machen und in fremde Hände “outsourcen“. Sollte das den helleren Köpfen nicht zu denken geben, wenn man sich unvermittelt in einer Einheitsfront befindet, mit Leuten, die bekanntermaßen Marionetten der Wirtschaft sind? Spätestens jetzt bin ich davon überzeugt, dass die Herr-und Frauschaften im Bundestag wohl das Ergebnis einer negativen Auslese sein müssen, denn bei der ganzen Debatte um das Betreuungsgeld ging es niemals um das Wohl der kleinen Kinder und das ist eine Schande für die ganze grüne und linke Emanzerei. Sie droht zu einem Synonym zu werden für Egoismus, Gefühlskälte und dem Fehlen auch nur der geringsten entwicklungspsychologischen Grundkenntnisse.

Wie sollen die Kleinkinder in wechselnden fremden Händen das oft zitierte „Urvertrauen“ und in der Folge Bindungsfähigkeit entwickeln? Wir haben doch die Ergebnisse aus dem Massenexperiment in der DDR und dem der westlichen Großstädte: Scheidungsquoten von 50 Prozent und bald flächendeckender psychische Gestörtheit und geistige „Unbehaustheit“.

Ich weiß, das Thema ist komplex und die Zeitung einer Woche wurde für eine Debatte darüber nicht reichen. Für meinen Teil will ich aber nur hoffen, dass sich irgendwann die extremen Formen weiblichen Daseins zwischen Heimchen und Karrierevamp in einer menschlichen Mitte einpendeln. Neue Frauen also, die sich nicht mehr missbrauchen lassen für die Chimären Geld und Karriere und die die Versorgung ihrer Kinder als das empfinden was es immer war, das Selbstverständlichste auf der Welt und beider ureigenstes Recht.

 

21.5.12 Kleine Kinder haben nur Rechte

Leserbrief zu den Berichten über das umstrittene Betreuungsgeld und die Forderung Arbeitslose in den Erzieherberuf zu zwingen.

 

Dass die dauernde Rotation von Bezugspersonen kleinen Kindern in ihrer Entwicklung schadet, gehört bei Pädagogen und Psychologen seit Jahrzehnten zu den am meisten abgesicherten Erkenntnissen. Die Fähigkeit selber einmal eine verlässliche Partnerschaft eingehen zu können, erfordert die Entwicklung von „Urvertrauen“, und das kann nur entwickeln, wer es als Kleinkind selber erfahren hat. Erst wenn kleine Kinder von sich aus andere Kontakte suchen, ist der Zeitpunkt gekommen, wo man über die Weggabe in fremde Hände nachdenken darf. Und doch getraut sich kaum mehr jemand öffentlich zu widersprechen, wenn heute Politiker den Ausbau einer kollektiven Kleinkinderbetreuung fordern. Rote, Grüne, Gelbe und nun auch immer mehr Schwarze fordern etwas, was einfach gegen die Natur ist. Mütter, die sich um ihre kleinen Kinder kümmern, werden vielfach sogar verspottet, wenn sie dafür vom Staat eine kleine Unterstützungsleistung erhalten. „Herdprämie“ ist eine der zynischsten Wortschöpfungen die ich kenne. 
Gewiss gibt es gestörte und unreife Eltern, die ein Unglück für ihre Kinder sind und für die eine Kinderkrippe vergleichsweise ein fast ein paradiesischer Ort wäre. Aber hier sollten die Jugendämter eingreifen und Maßnahmen zur Hilfe finden.

Mittlerweile dämmert es auch grünen und roten Politikerinnen, dass ihr „Recht auf einen Krippenplatz“ allein personell nicht erfüllt werden kann, es gibt einfach nicht genug ausgebildete Kräfte. Und was fordern sie? Arbeitslose sollen zu Erzieher/innen vom Arbeitsamt in diesen Beruf gedrängt werden. Nun gibt es so schon genug Pädagogen, die diesen Titel nicht verdienen, obwohl sie sich den Beruf aus Neigung ausgesucht haben. Doch „Zwangspädagogen“ ("Kinderkrippe oder Harz 4") werden die Betreuungsqualität ganz sicher nicht erhöhen, ich finde eine solche Forderung unverantwortlich.

Gerade Frauen, die sonst immer ihre Emanzipation wie eine Fahne vor sich hertragen, zeigen damit, dass es ihnen um manches geht, gewiss aber nicht um das Wohl der kleinen Kinder, denn diese haben erst einmal nur Rechte, Recht auf eine verlässliche und warmherzige Betreuung. Erst wenn dies erfüllt ist, kommen die Rechte der Eltern. 

Zu frühe Gruppenerziehung macht zudem leicht Herdenmenschen, nicht umsonst haben das Diktaturen und Sekten aller Art immer bewußt zur Dressur eingesetzt, in extremer Form etwa in den frühen Kibbuzim, wo die Kinder gar nicht mehr bei den Eltern leben durften. Wer aber mehr Individuen heranziehen möchte, der kann nicht bei Trost sein, wenn er zu frühe kollektive Sozialisierung fordert. Es genügt vollkommen, wenn Kinder mit vier, fünf Jahren in den Kindergarten kommen.

Noch eine provokative Überspitzung zum Schluß: Wer sein Kind in fremde Hände gibt, sollte sich bewusst sein, dass es manchmal Hände sind, die diese Lohnarbeit der Betreuung ihrer eigenen Kinder vorziehen, die haben sie nicht selten selber in fremde Hände gegeben.

 

8.5.12 Grüne und Rote - Handlanger der Wirtschaft?

 Leserbrief an PNP zu den Berichten über das Betreuungsgeld

"Herdprämie", "Kinderkrippen- Verhinderungsprämie", "Rückfall ins Mittelalter" - was wird heute an Bosheit und Zynismus über Mütter ausgeschüttet werden, die das Selbstverständlichste der Welt machen, nämlich ihre Kleinkinder selber zu betreuen! Und das Erschütterndste: diese Sprüche kommen vor allem von jenen Kräften, die sich eigentlich Humanität auf die Fahnen geschrieben haben. Tatsächlich machen sie sich zu Handlangern der Wirtschaft, denen es nur um die Ausnützung der Arbeitskraft der Mütter geht und denen die seelische Gesundheit der kleinen Kinder egal ist.

Mittlerweile dämmert es auch grünen und roten Politikerinnen, dass ihr „Recht auf einen Krippenplatz“ allein personell nicht erfüllt werden kann, es gibt einfach nicht genug ausgebildete Kräfte. Und was fordern sie? Arbeitslose sollen vom Arbeitsamt in diesen Beruf gedrängt werden. Nun gibt es so schon genug Pädagogen, die diesen Titel nicht verdienen, obwohl sie sich den Beruf aus Neigung ausgesucht haben. Doch „Zwangspädagogen“ ("Kinderkrippe oder Harz 4") werden die Betreuungsqualität ganz sicher nicht erhöhen.

Zu frühe Gruppenerziehung führt zudem zu Herdenmenschen, nicht umsonst haben dies Diktaturen und Religionen immer zur Abrichtung der Kinder eingesetzt. Wer aber individuelle und vor allem bindungsfähige Menschen heranziehen möchte, der kann nicht bei Trost sein, wenn er zu frühe kollektive Sozialisierung fordert.

 

25.2.07 Unersetzbarkeit der Mütter

Leserbrief ab PNP

 

Nichts Schlimmeres gibt es für Menschen- und Tierkinder, wie die Trennung von der Mutter. Erst wenn die Kinder von sich aus die Distanz suchen und zeitweise andere Menschen, meist andere Kinder, der Mutter vorziehen, ist der früheste Zeitpunkt gekommen, wo die Mutter längere Zeit weg darf und auch andere Erwachsene ihre versorgende Rolle übernehmen können. Frauen, die gegen diese Regel verstoßen wollen, sollten sich besser keine Kinder zulegen.

Erst einmal haben nur die kleinen Kinder Rechte, das Naturrecht auf eine sie umsorgende Mutter. Dies ist nicht veräußerbar, auch wenn populistische Politiker den Eltern heute anderes einreden. In der Rückschau werden die Mütter die paar Jahre, die sie sich ihren Kindern gewidmet haben, als die schönste und wertvollste Zeit ihres Lebens betrachten.

Dass heute viele Frauen aber keine Wahl haben und aus wirtschaftlicher Not ihre Babys in fremde Hände abgeben müssen, ist eine Schande für unsere Zivilisation.

 

24.2.07 Babys haben ein Recht auf ihre Mütter (und diese ein Recht auf ihre Babys)

Familienministerin von der Layen will 500 000 Kinderbetreuungsplätze für Kleinkinder schaffen, um den jungen Müttern die Wahlfreiheit zu geben, ob sie ihr Kind selbst betreuen wollen oder es in eine Krippe zu geben. Weil dies als zeitgemäß und liberal gilt, klatschen auch alle Beifall: die jungen Mütter, weil sie sie verdienen wollen oder müssen, die Wirtschaft, weil sie die meist gut qualifizierten Frauen braucht, die Parteien, von Rot bis Schwarz, die Grünen und Liberalen sowieso, last but not least die evangelische Kirche, die auch gerne dem Zeitgeist hinterher rennt.

Nur aus einer unerwarteten Ecke kommt Gegenwind, von den Bischöfen der Katholischen Kirche. Der Augsburger Bischof Mixa fuhr als erster schweres Geschütz auf; er sieht die Familie gefährdet und setzte das böse Wort von der Reduzierung der jungen Frauen zu „Gebärmaschinen“ in die Welt, und die Aufregung darüber ist groß.

Dabei ist das ein Begriff, der Jahrzehnte lang (zurecht!) der Kirche um die Ohren gehauen wurde, weil sie jegliche Geburtenregelung bis heute behindert und in manchen Teilen der Welt die bis heute andauernde Geburtenexplosion fördert, damit die Verelendung von vielen Dritte-Welt-Völkern, mit allen ökologischen Folgeschäden und den aktuellen und weiter folgenden Verteilungskriegen.

Nun hat der Bischof die Wortkanone umgedreht und sie mit dem bösen Begriff "Gebärmaschine" selber geladen, doch im vorliegenden Fall scheint mir die Logik beim Bischof zu liegen und sein Anliegen ist berechtigt.

Nun bin ich jemand, der die Katholische Kirche schon oft öffentlich kritisiert hat, doch im aktuellen Fall freue ich mich darüber, dass überhaupt jemand die Partei der kleinen Kinder ergreift. Denn eines sollte jedem Menschen, dem nicht irgendwelche Ideologie den Verstand benebelt haben klar sein, im Interesse der kleinen Kinder ist es nicht, wenn sie in Krippen abgeschoben werden. (Ich habe mir mit dem Thema auch schon ein paar Mal mit Leserbriefen zum Thema viel Ärger eingehandelt. (siehe unten...)

Da ich als einer der ersten Männer den "Frauenberuf" des Kindergärtners, bzw. Erziehers gelernt habe, weiß ich also wovon ich rede. Anfang der Siebziger Jahre habe ich Berliner Kindertagesstätten auch die Arbeit in Krippen erlebt. Bis heute gehört es mit zum Brutalsten, was ich in meinem Leben erfahren habe, wenn Frauen ihre Neugeborenen Babys mit acht Wochen in die Krippe bringen mussten, weil der Staat ihnen damals keinen längeren Mutterschutz zubilligte. Damals war es die materielle Not, die Frauen zum Arbeiten zwang, heute ist es eine völlig irre Ideologie, die keine Rücksicht mehr auf die Kleinkinder nimmt und nur noch die "Rechte" der Frauen auf Karriere sieht. Wenn Kinder ab drei Jahren in den Kindergarten kommen, ist das früh genug. Wer aber jüngeren Kindern das Recht auf ihre Mütter stiehlt, auf individuelle Umsorgtheit und Entwicklung, der spielt mit dem Feuer. Und es ist ja nicht so, als wenn dies nicht in den sozialistischen Massenexperimenten gescheitert wäre, wo gibt es mehr bindungsunfähige Persönlichkeiten als im ehemaligen Ostblock oder in Israel, wo man in der Kibbuzerziehung die Kinder den Eltern wegnahm und zu Herdenwesen zu machen versuchte. Ich habe mich mit diesen Experimenten lange beschäftigt und ihnen in jungen Jahren auch Sympathie entgegengebracht. Heute, nach drei Jahrzehnten pädagogischer Arbeit, nach der Erfahrung eigener Kinder und Enkelkinder und nach jahrzehntelangen Verhaltensstudien mit Tieren weiß ich, dass diese Experimente einfach gegen die Natur sind. Kleine Kinder haben erst einmal nur Rechte und die Eltern nur Pflichten. Im Laufe einer gesunden und umsorgten Entwicklung ändert sich das von alleine.

Ich kenne keine Forschung, die die Bedeutung der kleinkindlichen Entwicklung leugnete. Feste Bezugspersonen sind ein ganzes Leben wichtig, doch in den ersten Lebensjahren sind sie von elementarer Bedeutung. Wenn heute Frauen diese wichtigste (und schönste) aller Aufgaben delegieren oder delegieren müssen, dann ist damit ein Grad von Dekadenz erreicht, der einen nur erschüttern kann.

Selbstverständlich ist alles nicht so einfach, unser unmenschliches Wirtschaftssystem hat die Menschen vereinzelt und die gewachsenen sozialen Strukturen zerstört, viele alleinerziehende Frauen haben oft gar keine Wahl. Sie müssen ihre Kinder weggeben, doch das dies so ist, ist eine Schande für unsere Zivilisation. Und oft treibt sie auch die vereinzelte unwirtliche Wohnsituation in den Städten wieder ins Berufsleben, weil sie es alleine mit dem Kind zu Hause nicht mehr aushalten. Hier muss angesetzt werden: Wir müssen die Vereinzelung bekämpfen und großfamiliäre Lebensstrukturen anstreben, das können Abwandlungen der traditionellen Großfamilie sein, wo sich die Generationen wieder in der Nachbarschaft ansiedeln und gegenseitig unterstützen, es können genauso aber auch neue großfamiliäre Strukturen sein, also eine Art Netzwerk mit Nachbarn und Freunden.

Einschränkung des Gesagten

Es gibt gewiss Fälle, heute mehr als je zuvor, in denen Mütter, auf Grund ihrer eigenen Unreife, fehlendem Verstand und fehlender Verantwortung unfähig sind für sich selber zu sorgen. Sie sind im Grunde selber noch Kinder, sind vielleicht dem Alkohol oder Drogen verfallen, leben unter misslichen Bedingungen und sollen einem kleinen Kind Zuwendung geben und Entwicklung ermöglichen. Ihre Kinder sind die bedauernswertesten Geschöpfe auf dieser Erde und das Jugendamt muss sehen Schaden von ihnen abzuwenden und sie in Pflegefamilien zu geben oder für Adoption zu sorgen. Wer glaubt diesen Kindern durch stundenweise Betreuung in Kinderkrippen helfen zu können, irrt gewaltig. Nur in weniger schweren Fällen kann die Versorgung und Förderung in guten Krippen Hilfe bringen. 

 

9.7.02 Arme Babys

Leserbrief an PNP zur Ankündigung der designierten Unions-Familienministerin Reiche, sie wolle gleich nach der Geburt – falls sie gewählt würde – den Posten als Familienministerin unter einem Kanzler Stoiber annehmen.

Eine Mutter, die nichts dabei findet sich bereits drei Wochen nach der Geburt ihres zweiten Kindes wieder der politischen Karriere zuzuwenden, empfinde ich als Rabenmutter und völlig ungeeignet als Familienministerin. Das hat nichts mit "moderner junger Frau" zu tun, es ist einfach inhuman und gegen die Natur. Ich denke mit Schaudern an die Berliner Kinderkrippen, wo Babys schon mit 6 Wochen abgegeben wurden, weil die Zeit der Lohnfortzahlung für die Mütter abgelaufen war. Diese Barbarei ist mittlerweile ja behoben, doch nun kommt eine unglaubliche Allianz aus allen Parteien und redet den jungen Müttern ein, es sei Ausdruck von Emanzipation, ihre kleinen Kinder in Krippen abzuschieben. Ausgerechnet Ministerin Künast beschwört, dass die Wirtschaft die jungen Mütter als Arbeitskraft brauche (bei 4 Millionen Arbeitslosen!!) und Merkl und Stoiber tun so, als hätten sie das "Sesam-öffne-dich" für die Probleme des Arbeitsmarktes gefunden. Aufregen tut sich alleine ein Kardinal, aber auch nur über den fehlenden Trauschein der Mutter. Man sollte eigentlich annehmen, dass die Bedeutung der frühen Kindheit für die gesamte spätere Entwicklung langsam Allgemeingut sein müsste, doch Entwicklungspsychologie und die Vorbereitung auf die spätere Elternrolle werden in der Schule höchstens gestreift.

Parlamentschef Thierse sagte diese Woche, Menschen seien nicht nur Arbeitskräfte und Verbraucher. Sein Wort in Gottes Ohr!