Den Leuten wird heute eingeredet, sie
müßten außer Konsumieren nichts können. Dazu wird Kopfarbeit über die
Handarbeit gestellt, wobei der Begriff Kopfarbeit heute auch zu
hinterfragen ist, denn eigenständiges Denken kommt in den meisten
Berufen nicht vor. Doch Menschsein bedeutet das Zusammenspiel von Kopf
und Hand, doch wir nehmen es hin, dass uns das eine oder das andere
amputiert wird. So leben wir heute in einem Land mit immer mehr
„Kindermenschen“, die in allem angewiesen sind. Noch nie in der
Menschengeschichte haben so viele in allem abhängige Menschen gelebt und
doch reden alle von Freiheit. Doch wie kann totale Abhängigkeit
Freiheit sein?
Aber es kommt noch immer ärger, wir übertragen immer
mehr Verrichtungen an Maschinen und Automaten und schlagen unser
Wertvollstes, unsere knappe Lebenszeit tot mit immer idiotischer
werdendem Zeitvertreib und lassen uns elektrisch zum Narren halten. Wir
schalten den Fernseher ein und leben Leben aus zweiter Hand, wiederkäuen
die Gedanken, die uns serviert werden, kleiden uns wie Püppchen oder
Schaufensterhampel, sind ständig vor uns selber auf der Flucht (am
liebsten wie die Götter über den Wolken) und halten diese Flucht für
Fortschritt, die Kraft unserer Motoren für unsere eigene Kraft,
projizieren die Geschicklichkeit und Ausdauer unserer Sportstars auf uns
selber, halten das Land in dem wir leben für unser Vaterland, obwohl
unser Vater nicht einmal die zwei Quadratmeter besitzt, wo er begraben
ist und selbst unsere Muttersprache würden viele am Liebsten ausspucken,
um mehr Platz für eine fremde Zunge zu schaffen.
Aber das ist doch
modern, werden viele jetzt einwenden, die ganze Welt sieht das als
Fortschritt und eifert uns nach und will unseren Lebensstil imitieren!
Darum liegt es auch an uns zu sagen: Halt, wir habens übertrieben! Wir
müssen wieder einmal prüfen, ob unser Weg noch stimmt oder ob wir nicht
vielleicht doch eine Abzweigung übersehen haben... Heh, wo ist das Navi,
damit es unsere Route neu berechnet...