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Jo Leinen und Andreas Bummel träumen von einer Weltregierung, zwei Beiträge dazu

27.05.17 Missbrauchte Träumer?

zu "Der Status quo ist der ideale Zustand für die 0,1 Prozent der Eliten"

Würde ein Weltparlament etwas verbessern, würde es von den mächtigen 0,1 Prozent niemals zugelassen, oder als neues Instrument zur Ausbeutung missbraucht, sie hätten alle Mittel dazu. Auch ich habe einmal an eine Weltpolizei geglaubt, die für Ordnung sorgt und Ausbeutung und Kriege verhindert, heute weiß ich, es war die reine Tagträumerei. Andreas Bummel und Jo Leinen sind Gläubige, ihre Religion steht im Gegensatz zu allem was möglich ist. Wir kriegen das nicht einmal auf europäischer Ebene hin, es hat uns nur zunehmende Entdemokratisierung gebracht und Ohnmacht der Regionen und ihrer Bewohner. Ich will den beiden Predigern ihre gute Absicht nicht absprechen, doch sie werden als nützliche Idioten der Globalisierer missbraucht, um die Menschen zu verwirren und ihnen Wolkenkuckucksheime vorzuspielen, die sich nicht von denen der Religionen unterscheiden. Nun bin ich nicht einmal Anhänger der Nationen, da diese auch schon völlig zu groß und zu weit von den Menschen entfernt sind. Globalisierung und Freihandel lösen keine Probleme, sie sind unser größtes Problem, das uns zu Grunde richten wird.
Doch auch die einzige Lösung, die radikale Regionalisierung und Dezentralisierung, werden die 0,1 Prozent der Eliten und ihrer Zulieferer nicht zulassen. Doch auch die Völker, die am heutigen Zustand der weltweiten Wirtschaftsanarchie ein wenig teilhaben dürfen, werden sich verweigern, gar nicht zu reden von dem etablierten Netzwerk und den wie die Maden im Speck lebenden Verwaltungen und ihren schier in Stein gemeisselten Regeln. Der gordische Knoten war ein Kinderspiel im Vergleich zu dem Knoten, der heute gelöst werden müßte. Dazu kommen die große Verwirrungen in den Köpfen, die ständig neu gekraust werden. Wie beim Turmbau von Babel wird man sich auf keinen Plan einigen können, denn zu unterschiedlich sind die Interessen und Begriffe.



29.05.17 Von verbranntem Guglhupf und Puderzuckermoral

zu "Der Status quo ist der ideale Zustand für die 0,1 Prozent der Eliten"

Verdrehte Ansichten vom Kopf auf die Beine zu stellen, haben große Geister immer wieder einmal versucht. Und immer haben die kleinen Geister dann danach gesagt, dass die Beine jetzt erst richtig nach oben stehen oder nur verschämt, weil sie das kluge Geschwafel nicht verstanden haben, in ihren vier Wänden die Köpfe geschüttelt.

Vielleicht sollten wir kleinen Geister unsere Köpfe einmal öffentlich schütteln und laut sagen: Tatsächlich steckt euer Kopf in der Erde und euere Füsse ragen über die Wolken und weil dort so schön die Sonne drauf scheint, verwechselt ihr euer Wohlbehagen mit der Wirklichkeit.

Die ganze Entwicklungsgeschichte lang galt die Moral, dass das Ich zuerst kommt, das ist das ureigenste, durch die Geburt verliehene Recht, das alle Lebewesen haben. Wer nicht ausreichend auf sich schaut, nützt als Glied in der Kette der Generationen niemandem. Beinah gleich auf der Werteskala kommen unsere Kinder und unser Partner. Nur ein wenig abgesetzt kommt dann der Rest der Familie, dann die Tiere, die uns ernähren, dann unsere Nachbarn. Wenn dann noch Kraft übrig sein sollte, wird sich jeder verantwortungsvoll Denkende auch um alle entfernteren Menschen und den Rest der Schöpfung kümmern. (Ich schließe da von mir auf andere, aber von wem aus sonst sollte ich schließen?)

So war es ewige Zeiten lang. Doch dann kam die Religion und stellte den Nächsten ins Zentrum ihrer Predigt, dann den Übernächsten und als Gipfel unserer Menschlichkeit gilt, dass wir den Feind lieben sollen. (Auch heute zögere ich als ehemaliger Katholik und später gefühlter Linker diesen großen Gedanken auch nur ansatzweise zu kritisieren, denn im Märchenland wäre das gewiss die Lösung...).

Mit diesen Verwirrungen als Kampfslogans zogen die Religionen mit ihrem weltlichen und waffenstarrenden Tross um die Welt und tat das Gegenteil von dem, was sie predigten. Dann kamen die Sozialisten und predigten als Lösung die Internationale Solidarität, die alleine unser Schlamassel lösen könnte. Doch das Schlamassel lässt sich nicht mit Träumerein lösen und diese wurden gleichsam zum Puderzucker, mit dem man die ausgeplünderte und verkohlten fremden Länder überstäubte. (Wie den verbrannten Guglhupf!)

Die Moral der 0,1 Prozemt Eliten dagegen lässt sich durch die von ihren PR-Abteilungen entworfenen Schönmoral nicht beeinflussen, ihnen würde ihnen nicht im Traum einfallen die Priorität bei dir oder anderen zu setzen. Und sie haben die natürliche Moral (wie ich sie skizziert habe) pervertiert, sie sind zum nimmersatten Krebsgeschwür geworden, das alles Gesunde frisst, über jedes vernünftige Maß hinaus.

Nun kommen aus der PR-Abteilung neue Sprüche: von der Weltregierung, die alleine unsere Probleme lösen kann. Und andere wedeln mit elaborierten Manifesten herum und viele werden sich nicht getrauen, an dieser Illusion zu kratzen, aus Angst als Banause oder gar als Unmensch dazustehen.