5.2.16 Für alte und neue Volksmusik
einige Gedanken zur gegenwärtigen Debatte die Volksmusik im BR in eine digitale Ecke zu verdrängen
1941 schrieb Hitler, er wolle in den besetzten "Ostgebieten" nur "glückliche" Analphabeten antreffen. Und Zitat: „Durch einen Rundfunk wird der Gemeinde vorgesetzt, was ihr zuträglich ist, Musik unbegrenzt.“ Er wolle aber keine Musik, die den Kopf berührt: „Geistige Arbeit sollen sie nicht lernen, wir dürfen ja nichts drucken lassen!“
Sollte uns Nachkriegskindern eigentlich bekannt vorkommen, denn wir wurden genau nach diesen Vorgaben geprägt. Ziel war es, uns die Identität zu nehmen und uns einzulullen. Es gibt heute auf beinah allen Kanälen nur „unbegrenztes“ angloamerikanisches Gedudel und primitivste Maschinenmusik. So etwas in der Art wollte Hitler mit den eroberten Ostvölkern auch machen. Doch es kam anders und so wurden wir jungen Deutschen auf diese Weise beglückt. Was haben wir über unsere Lehrer gelästert, wenn sie uns vor der totalen Amerikanisierung und dem "Denglish" (den Begriff gabs damals noch nicht) warnten und sie uns mit wenig Erfolg an unsere eigene Kultur heranführen wollten! Doch diese assozierten wir mit der als "muffig" etikettierten Spießerkultur unserer Väter. Und so bewunderten wir jeden englischen Furz mehr, auch wenn wir kaum ein Wort davon verstanden. Aber so sollte es sein, siehe oben.
Nun sollen der Gehirnwäsche durch Dauerbeschallung im Bayerischen Rundfunk mit der globalen Kommerzmusik in dem viel gehörten B1 auch die letzen bayerischen Sendungen ausgemerzt werden. Bislang hat der BR seinen Althörern, bei denen für die Allierten sowieso Hopfen und Malz verloren schien, noch ein paar bayerische Nischen gelassen mit „echter Volksmusik“. Nun werden auch diese aus dem BR-Mainstream beseitigt und in eine, für die Interessierten kaum erreichbare, digitale Ecke geschoben. Gewiss ist es nur ein Zufall, dass dies zeitlich mit den gegenwärtigen, von den Amerikanern gewünschten und ausgelösten Völkerwanderungen zusammentrifft, die Europa weiter ihren gewachsenen Charakter nehmen wird. Es ist aber in jedem Fall ein weiterer Baustein für Globaliserung und Gleichmacherei total, wirtschaftlich und mental. Dies mag ein wenig nach rechter Verschwörungstheorie klingen, doch ist sie längst Realität. In München sollen nur noch 2 Prozent der Kinder bayrisch sprechen und jeder zweite einen Migrationshintergrund haben. Diese Entwicklung ist gewollt, vermutlich das Ergebnis alliierter Siegerpolitik, denn es gibt genug Äußerungen von damaligen Staatsführern und Thinktanks, die dies genau so wollten, wir erfahren davon aber erst heute durch das Internet, denn alle großen Medien sind Medien von Amerikas Gnaden und es gibt einfach gewisse Tabuthemen. Nun bin ich alles andere als ein Nationalist und die alliierte "Polung", möchte ich in einigen Bereichen auch nicht missen, ich würde damit gewichtige Stücke von mir selber aufgeben. Ich bin nicht nur durch bayerische Volksmusik, sondern genauso durch Jazz, Blues, Soul und Rock geprägt und hatte das Glück in einer Zeit aufzuwachsen, in denen sich hier gewaltige Entwicklungen ereigneten, von denen das beklagte elektronische Einerlei, das uns heute überall umspült, nur ein elender Abklatsch ist. Aber ich bin Regionalist durch und durch (was mich nicht hindert mich auch als Weltbürger zu fühlen) und liebe unsere Sprache und vieles an unseren bayerischen Eigenheiten und bedeutende davon sind auch in unserer Volksmusik verankert. Als ihr größtes Manko empfand ich, dass sie von Lordsiegelbewahrern zu einem Fossil gemacht wurde, was auf Dauer ihr Tod sein mußte. So habe ich schon Ende der Sechziger Jahre versucht ihr durch zeitgenössische Kompositionen, die nicht nur vergangene Idylle besangen, sondern aus der Gegenwart schöpften, neues Leben einzuhauchen. Leider, zumindest kurzfristig (hundert Jahre sind da gar nichts) ohne Erfolg. Vielleicht hatte man Sorge, dass mit solchen Liedern auch die fremde Form und die Politik in dieses sorgsam gehütete Refugium vordringen würden, oder Kommerz und schrille Töne. Ich verstehe das und habe nie ein Wort dagegen gesagt, denn vermutlich waren wirklich viele meiner Lieder zu kopflastig und zu "anarchistisch" in der Form.
Vom BR wurden diese Bestrebungen beinah völlig ignoriert, wenn es sich nicht um reine Gaudilieder handelte, die ins Klischee der Alliierten aus Übersee und Preussen passten. Für Liederschreiber wie mich, die in bayrisch über zeitgenössische Themen und Gefühle schrieben, gab es beim BR nur Nischenberichte in B2, wo das Volk kaum einmal hineinhörte. Eine wirkliche Förderung oder Unterstützung zeitgenössischer Lieder gab es nie. Selbst beim kritischen und vom BR mitveranstalteten Nürnberger Bardentreffen, wurde dann im Funk nur das Unverfänglichste gesendet, das in etwa Hitlers Wünschen an die musikalische Hirnwäsche in den eroberten Ostländern entsprach. Heute ist sowieso ein multikultureller Event daraus geworden, in dem Sprache zum Musikinstrumententon degradiert wurde, was oft sehr die Ohren erfreut, das Hirn dazwischen aber unbeteiligt lässt.
Und deshalb geht es bei der gegenwärtigen Debatte über Platz für Volksmusik um viel. Der BR darf mit seiner Ankündigung nicht durchkommen. Schön wäre es, wenn es uns auch gelänge im Funkhaus auch einmal die Fenster zu öffnen, damit endlich einmal mehr bayerische Luft hineinkommt.
6.2.16 Zur gegenwärtigen BR-Volksmusikdebatte
In der Debatte zur Onlinepetition zum Thema Volksmusik (https://www.openpetition.de/pe...
hat ein Teilnehmer das schier unglaubliche Argument gebracht, "Deutschland
sollte auf Musik, die die Nazis liebten, verzichten." Da ich diese Sprüche schon öfter gehört habe, von ansonsten klugen Leuten, ein paar Zeilen dazu:
Wie kann man seine eigene Kultur nur so hassen! Es gibt bei uns Fanatiker, die
würden am liebsten ihre eigene Sprache ausspucken, weil sie auch einmal die
Nazis gesprochen haben. Für mich ist dieser Selbsthass Symptom einer schlimmen
Geisteskrankheit und das Ergebnis einer jahrzehntelangen Gehirnwäsche. Unsere Sprache,
Kultur und Musik ist in Jahrhunderten gewachsen, der zwölfjährige braune Spuk
hat damit nichts zu tun. Richtig ist zwar, dass auch die Volksmusik in der
ersten Zeit nach Machtübernahme von den Nazis missbraucht wurde, um der
Bevölkerung Volksnähe zu suggerieren, tatsächlich war Hitler alles Regionale
ein Greuel, denn regionales Denken war der größte Feind seines
Deutschlandwahns.
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