31.05.2019 Vegesack, EU und Coudenhove-Kalergie Dass der 1917 aus dem Baltikum geflohene Dichter Siegfried von Vegesack auf ein vereintes Europa hoffte, ist nach den Schrecklichkeiten des Weltkrieges und der russischen Revolution nur verständlich. Aber ob er heute seine Stimme bei der EU-Wahl abgegeben hätte, darf bezweifelt werden. Wie in der jüngsten ZDF-"Anstalt“ von den Kabarettisten Wagner und Utthoff sauber herausgearbeitet, ist die heutige EU eine demokratische Farce, es herrscht dort die Europäische Zentralbank (EZB), demokratisch nicht legitimiert, von internationalen Banken gesteuert, keiner demokratischen Kontrolle unterliegend, kurz: ein imperiales Konstrukt. Das gerade neu gewählte EU-Parlament hat praktisch nichts zu melden, viel weniger als die EU-Kommission, wo Merkel & Macron im Sinne der Oligarchen schalten und walten. So kann ich jeden verstehen, der nicht zur Wahl gegangen ist, um damit seine Unzufriedenheit mit dieser EU auszudrücken. Ich selber habe auch gezögert und dann doch eine bayerische Partei gewählt, als Wunsch nach einem föderalen Europa der Heimatländer und keiner Zentralmacht, die alle Kompetenzen aus den Regionen an sich saugt. Ich bevorzuge echte Demokratie mit Volksabstimmungen bei wichtigen Sachfragen und ein Europa der Kantone, wie es Leopold Kohr einmal vorschwebte, etwa organisiert nach dem Vorbild der Schweiz. Noch ein Wort zum hoch gelobten Grafen
Coudenhove-Kalergie, dem
geistigen Vater der EU. Seine Zukunftsvisionen schämt man sich
fast zu
zitieren, so rassistisch sind sie. Er will einen braunhäutigen
Europäer „dem
ägyptischen gleich“, will die Rassen vermischen und die Vielfalt
der Völker
auflösen, die dann von „Geistesaristokraten“, wörtlich: „dem
Judentum als
geistiger Führerrasse Europas“, gelenkt werden. Demokratie ist
dabei nie
vorgesehen. Wer meine Ausführungen anzweifelt, sollte Kalergies
Hauptwerk „Praktischer Idealismus“ lesen. Link dazu: https://archive.org/details/PraktischerIdealismus1925
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