11.7.16 Feigenblatt Betreuungsgeld
Leserbrief an Straubinger Tagblatt zum Bericht vom 4.7.16 „Hände hoch für Johanna Uekermann“
Mit dem Satz „Bescheuertes Betreuungsgeld!“ wird die SPD-Jusovorsitzende zitiert. Ob Uekermann wirklich weiß, wovon sie da spricht? Oder gibt sie eine Phrase wieder, wie man sie in pseudolinken Emanzenkreisen einander nachplappert, denes es um alles geht, aber nicht um das Wohl der kleinen Kinder? Nun bestreite ich gar nicht, dass es Problemfälle gibt, wo kleine Kinder fern ihrer Eltern besser aufgehoben sind, etwa wegen deren Unreife oder Suchtproblemen, nicht selten als Folge eigener frühkindlicher Liebesdefizite.
Alle Fachleute warnen seit Jahrzehnten vor den
psychosozialen Langzeitschäden früher Fremdbetreuung. Die
frühkindliche Mutter-Kind-Beziehung ist zur Entwicklung von
"Urvertrauen", das etwa die Grundlage für Bindungsfähigkeit ist,
von elementarer Bedeutung. Zudem fehlen in Deutschland 100000
pädagogische Fachkräfte, so dass die meisten Einrichtungen im
besten Fall Verwahranstalten sein können. Aber die Wirtschaft
verlangt nach den jungen Frauen als Arbeitskräften und
gutgestellten Konsumenten und die Medien vermitteln auf allen
Kanälen ein Frauenbild in diesem Sinne. Und die Politik flankiert
diese Barbarei mit humanistischen Phrasen. Doch wo soll da der
Fortschritt sein, wenn die kleinen Kindern von ihrer Mutter und
diese von ihren kleinen Kinder getrennt werden? Für kleine Kinder
gibt es kein größeres Trauma, als diese Trennung. Ich kann hier
die Thematik nur anreissen, doch glauben Sie mir, Frau Uekermann,
das Betreuungsgeld ist nicht bescheuert, im gegenwärtigen Umfang
aber leider nur ein Feigenblatt.
Viel zu schnell kommt von ganz alleine die Zeit, wo die Kinder die Nähe von Gleichaltrigen suchen und dem elterlichen Nest zeitweise den Rücken kehren. Alleine die Kinder kennen den richtigen Zeitpunkt für den Kindergartenbesuch! Deshalb sollten etwa die drei ersten Lebensjahre für eine humane Gesellschaft tabu sein und diese sollte die Familien auch finanziell in die Lage versetzen, dass sie die Betreuung auch leisten können bei den heutigen Lebenshaltungskosten. Frau Uekermann kann ich nur raten, sich einmal über die ideologischen Wurzeln der frühen Kollektiverziehung zu informieren, die etwa in israelischen Kibbutzim, wo die Kinder sofort nach der Geburt ins „Babykollektiv“ kommen oder kamen, den Gipfel der Inhumanität erreicht haben. Immer ging es um Gleichmacherei, Ausmerzung von Individualismus und Abrichtung der Menschen im Sinne des Staates. Und es ging um die Zerstörung der Familien, die letzte Bastion der Verwurzelung gegen linke und rechte Ideologen. In den großen Städten ist die Zerschlagung der Familie schon weit fortgeschritten, mit Auswirkungen in alle Lebensbereiche, ich habe dabei noch keine positiven entdeckt.