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Thema Russland und TTIP  

29.12.14 Handel und Wandel

Leserbrief im Straubinger Tagblatt zum Bericht „TTip und die heimische Wirtschaft“ von Walter Keilbart

„Leider müssen wir feststellen, dass sich bisher stabile Handelspartner wie Russland neu orientieren und strategische Allianzen mit anderen Wirtschaftsblöcken bilden“, schreibt der IHK-Geschäftsführer Walter Keilbart in seinem Gastbeitrag. Und warum orientiert sich Russland neu? Hat es eine Wahl? Wer hat sich wie ein Hefeteig bis an die russischen Grenzen aufgbläht? Wer würgt das Land mit immer neuen Boykotten? Wer hat  5 Milliarden US-Dollar in die Destabilisierung der Ukraine gesteckt? Wir alle wissen es, auch dass man mit den Menschen der Ukraine ein böses Spiel treibt, das sie nur verlieren können. Und wir wissen auch, wer das einmal bezahlen soll, Deutschland und die EU, die vielleicht daran zerbrechen werden. Europa wird heute gegen seine ureigensten Interessen von seinem Hauptkonkurrenten Amerika gegen seinen Nachbarn Russland getrieben. Wo ist die IHK, die aufsteht und sagt: „Halt! Nicht mit uns! Für wirtschaftlichen Suizid stehen wir nicht zur Verfügung! Wir brauchen Russland mehr, als das umgekehrt der Fall ist!" Ich höre schon das Gejammere, wenn die Neurientierung Richtung BRICS und vom Dollar weg einmal passiert ist. Und was machen die IHK und andere Verbände? Sie machen brav  Propaganda für die weitere Amerikanisierung Europas, so als wenn es nicht schon genug Einflussnahme, Freihandel und mentale Beeinflussung gäbe. Reicht das Ausmaß an Wirtschaftsanarchie noch nicht, in der die globalen Haie in allen Karpfenbecken plündern und keine Steuern zahlen, weil sie ihre Interessenvertreter an den wichtigsten Schaltstellen sitzen haben? Siehe etwa "Großsteuerbefreier" Juncker an der Spitze der EU. Und wer leitet die Zentralbank? Ein Banker von Goldmann-Sachs. Eine solche Rollenbesetzung würde sich kein Krimiautor auszudenken getrauen. 

600 000 Arbeitsplätze sollen durch TTIP in Europa verloren gehen, sagt eine neue amerikanische Universitätsstudie, klar, es geht schließlich im Synergieeffekte. Und gerade lese ich, dass wegen der Sanktionen der Russlandhandel der EU stark eingebrochen ist, die Amis im Handel mit Russland aber ein Plus verzeichnen können. Warum wundert mich das nicht?

 

Ein Dr. Wolfgang Steuhl antwortete darauf am 30.12.14 mit folgendem Leserbrief, ebenfalls abgedruckt im Bayernteil des Straubinger Tagblatts. mehr...

 

am 1.1.15 antwortete ich darauf mit folgendem Leserbrief:

 

1.1.15 Europäische Werte selbstbewußt entwickeln

Zum Leserbrief „Verklärung Putins“ von Dr. Wolfgang Steuhl vom 30.12.14

 

Keine Silbe fand sich in meinem Kommentar über Putin, mein Thema war alleine die Sorge um die gute Nachbarschaft zu Russland. Von daher lasse ich mich auch keinen „Putin-Troll“ nennen, denn der Begriff hat überhaupt nichts trolliges... Aber wer den Ball nicht trifft, haut auf die Beine, im Fussball wie im wirklichen Leben und Herrn Dr. Steuhl bewahrt auch sein akademischer Titel nicht vor Fouls und Unsachlichkeit. Und eins noch: Dem, der Europa nicht vollends "amerikanisieren“ möchte zu unterstellen, er möchte eine „Russifizierung“, ist – um beim Fussball zu bleiben – nur mit einem „Blutgrätscher“ zu vergleichen und einer Roten Karte würdig. Wir sollten uns vielmehr unserer europäischen Werte bewußt werden und diese selbstbewußt entwickeln. Ich denke da an die Werte der Aufklärung und den Lehren aus unserer blutigen Geschichte. Wer, wenn nicht wir, sollte die gegenwärtige Kriegstreiberei stoppen?