Vor 12 Jahren schrieb ich den Kommentar "Die Schweiz", veröffentlicht wurde er leider letztlich nur auf meiner Webseite www.freigeisst.de.
Die Schweiz (Aufsätze, 2006)
ist ein wunderschönes Land und seine Bewohner gelten allgemein als sehr tüchtig. Ihre Verfassung enthält mehr plebiszitäre Elemente als anderswo, was sie auch für ihr Land und dessen Politik mehr verantwortlich macht, als es die Bevölkerungen in den repräsentativen Zuschauerdemokratien je sein können, denn die Eidgenossene können in Volksabstimmungen zumindest immer wieder einmal über Sachthemen abstimmen. Erwähnenswert ist auch, dass die Männer nach dem Militärdienst ihre Gewehre mit nach Hause nehmen dürfen, ein Zeichen, dass der Staat seinen Bürgern mehr vertraut, als es anderswo der Fall ist. (Wie man hört werden die Waffen aber vor allem gerne zum Selbstmord verwendet, was für einen freien Menschen ja auch eine ehrenwerte Sache ist...)
Ganz und gar nicht ehrenwert ist es aber, wie sich dieses so angesehene Land einen nicht unbeträchtlichen Teil seines Wohlstandes erwirbt, in dem es sich zur finanziellen Fluchtburg für die Gauner und Verbrecher dieser Welt hergibt, was ein unverschämt einträgliches Geschäft ist. Die Schweiz ist ein Hehlerstaat, nicht der einzige, aber der bedeutsamste und mächtigste dieser Erde. In seinen Tresoren bunkern Diktatoren und Mordbrenner ihr geraubtes und ergaunertes Vermögen, gerade so wie der zweifelhafte Profit von Produzenten und Händlern aller Art dem heimischen Fiskus entzogen wird, schön anonym, verborgen hinter Stahl und Beton und gesichert mit Nummernkonten. Hier werden riesige Summen Diebesbeute gewaschen und die Schweiz ist alleine durch diese Möglichkeiten mit verantwortlich für alle Verbrechen, die mit den Reichtümern verbunden sind. Das Blut und das Elend des gebunkerten Geldes klebt auch an den Händen der Eidgenossen. Und sie sind auch dafür mit verantwortlich, dass diese Zustände, die dieses Gaunergeld hervorbringen, weiterbestehen. Solange sich die Schweiz als goldenes Rattenloch zur Verfügung stellt und keine Skrupel hat von schmutzigem Geld zu leben, stellt sie sich faktisch gegen die Betrogenen und macht sich gemein mit den Tätern. Denn gäbe es für diese die schweizer Rückzugs- und Verwahrmöglichkeiten nicht, würde den großen Gaunern dieser Erde ihr "Rettungsboot" genommen und sie würden sich vermutlich weniger hemmungslos bedienen. Gut möglich, dass dem Raubtierkapitalismus damit eine seiner wesentlichen Voraussetzungen entzogen würde.
Heute weiß ich auch ein wenig mehr über die Räuberhöhle London, deren selbständiger Räuberstaat "City of "London" große Anziehung auf alle verbrecherischen Weißkragen und gemeinen Räuber des ehemaligen Empires hat, auch wenn sie sich nicht im Allerheiligsten verstecken können. Denn um das zu betreten braucht sogar die Queen eine Erlaubnis.hgeiss