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Auch beim Thema Ernährung der Menschheit kommen wir wieder zu den gegenwärtigen Wanderungsbewegungen, die jeder vernünftigen Bewirtschaftung dieses Planeten zuwiderlaufen. Bei den Grenzenschleifer und Zerstörern der gewachsenen Kulturen, die ihr Tun gerne mit humanen Begriffen wie Multikulti, Freiheit und Selbstbestimmung usw. schmücken, ist alles so einfach: Alle ziehen in die Ballungsräume der Industriestaaten, denn da gibt es alles was man so braucht: Strom, Wasser, Discounter, Internet, Sozialsysteme, Flughäfen und Reisebüros, also kommt her alle ihr Mühseligen und Beladenen… Und Automaten bewirtschaften das Land und erzeugen alle Güter… Diese Schlaraffenländlerei ist tatsächlich aber nur ein Gradmesser für kindliche Einfalt: Die Welt als Ponyhof und Kindergeburtstag und jeder kuschelt mit Pippi Langstrumpf.

Aber wer will es den ewigen Kindermenschen verübeln, sie kennen es nicht anders und glauben, dass es immer so weitergeht.

Aber dieses „Über den Wolken muss die Freiheit grenzenlos sein“ auf die Erde zu verpflanzen, ist das Gegenteil, was eigentlich Not tut. Nicht der Massentourismus und das grenzenlose Geschäftemachen und Warenverschieben, das wie Kokain wirkt und alle irre macht, wäre sinnvoll, sondern das Gegenteil: Alleine die Sesshaftigkeit und im weitesten Sinn das „Bearbeiten der eigenen Scholle“, also das Gestalten der jeweiligen Umwelt, könnte viele Probleme lösen. ökologische und soziale. Der Run an die Fleisch- und Honigtöpfe der Megastädte scheint zwar wie ein Naturgesetz, da Menschen eben das bequemere Leben wollen, doch es kann nicht gut gehen, es kann nicht funktionieren. Irgendwer hat einmal überspitzt gesagt, dass sich für jeden Quadratmeter der Erde ein Mensch verantwortlich fühlen muss, es sein selbstverständlicher Ehrgeiz sein muss, diesen Quadratmeter fruchtbarer zu vererben, als man ihn übernommen hat.

Tausende von Jahren haben Menschen in mühevoller Handarbeit Berghänge trassiert und davon gelebt, was darauf wuchs. Maschinen sind hier keine Hilfe, Maschinen brauchen die Agrarsteppe und zu Steppen haben sie viele Anbauflächen auch schon gemacht.
Wer würde noch die Bergwälder bewirtschaften, die Gräben der früheren Moore offenhalten? Die alten Fruchtbäume umsorgen, die fast soviel Zuwendung brauchen wie Mensch und Tier? Wer würde das noch machen, wenn es in der Stadt alles ohne Schweiß gibt? Wer würde noch die kalten oder die heißen Regionen bewirtschaften? Jeder kennt die Antwort.
Wir können uns heute kein kindisches Nomadentum mehr leisten, dafür ist der Planet zu klein und die Zahl der Menschen zu groß. Erst recht können wir uns aber ein Raubnomadentum leisten, bei denen Haie und Wölfe sich grenzenlos vollfressen.

Und wer hat den Leuten dann diese Flausen in den Kopf gesetzt? Es begann vielleicht mit dem Nazarener, der die Lilien auf dem Felde mit den Menschen gleichsetzte, weil die nicht arbeiten, brauche sich auch der Mensch um nichts sorgen. Es gibt wenig dümmere und folgenschwerere Sätze. Für die Priesterkaste und die Wucherer mögen sie wohl stimmen, sie lassen sich leistungslos ernähren, für die Mehrzahl der Menschen ist das aber kein Modell. Vielleicht haben sich diese Kreise diese Sprüche nach einer durchzechten Nacht ausgedacht um das Volk zu verhöhnen?
Und dann kamen die Kommunisten, die ähnliche Flausen predigten: Grenzenlosigkeit, Internationalismus, am Ende das Paradies, was für ein Schenkelklopfer in der Chefetage! Doch immer haben nur dieselben profitiert, jetzt waren es neben den Bankern noch die Bonzen und Funktionäre. Nur ihnen haben beide „Religionen“ genützt, ich bin sicher, sie wurden im selben Thinktank ausgebrütet.

Nichts dagegen, wenn es uns gelänge in einer dezentralisierten Welt Gedankenfreiheit und humanitäre Mindeststandarts zu installieren. Aber dezentralisiert muss diese Welt sein, mit Unterteilungen, die nicht als Grenzen aufgefasst werden, sondern als Einfriedungen, wie Zellwände, die die Zelle schützen.