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17.04.16 An den Früchten den Baum erkennen

Anmerkung zu Papst Franziskus Wort von  "Die Menschheit als eine Familie"

„Wie schwer ist es einen Menschen zu lieben und wie leicht die ganze Menschheit“.
Der Satz ist zu klug, als dass er von mir stammen könnte, ich kann seinen Autor aber nicht nennen. Dem bayerischen Dichter Peinkofer wird der flappsige Spruch zugeschrieben: „Wichtiger als die Menschheit sind mia d Würst heit!“ Dieses nahrhafte Denken war mir lange suspekt und ich habe mich in jungen Jahren nach einem Papst wie den Franziskus gesehnt, der die Menschheit so sehr schätzt und die ganze Welt umarmt. Nur das Leben hat mich so großen Sprüchen gegenüber skeptisch gemacht, weil der, der allen helfen will, am Ende gar niemandem helfen kann. Die Kirche tut auch gleichzeitig nichts, eine der Schlüsselproblematiken, die Bevölkerungsexplosion, einzudämmen, im Gegenteil, Verbot von Verhütungsmittel und psychischer Druck auf Frauen sind noch immer verbreitet. Dass es bei anderen Religionen nicht anders ist, macht die Sache nicht besser. Noch immer geht es offenbar um die Steigerung der Mitgliederzahl im Wettrennen der Religionen um die Vorherrschaft. Nur Tage nach ihrer Geburt werden die Kinder in die Herde eingeordnet, sie werden getauft und von manchen sogar körperlich markiert, damit sie ja bei der Stange bleiben. Auch deshalb sind mir so schöne Wort über die Menschheit nicht ganz geheuer. Wer war oder ist es, der die Menschheit und ihre Heimatländer immer als Aufgabe zum Missionieren sah und sieht? Wer verwirrte die Köpfe der alten Völker und hatte Soldaten, Farmer und Kaufleute im Tross? Wer will alle Grenzen beseitigen und möchte, dass Riesen und Zwerge gleich hoch springen? Auch das wird mit schönen Worten verbrähmt und die Zähne der Haifische werden kunstvoll mit Blümchen bemalt. (Ich glaube, dieses Bild hat Brecht einmal verwandt). Wir wohnen in verschiedenen Zimmern auf diesem Planeten, ich halte nichts vom Leben in Großraumbüros, in dem Wölfe und Geier den Ton angeben.
An den Früchten soll man den Baum erkennen, heißt es im NT, nicht an schönen Worten.