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26.11.15 In Mali (und Syrien) wird nicht Deutschland verteidigt
Leserbrief zu dem heutigen Bericht „650 deutsche Soldaten nach Mali“
(Zusatz am 27.11.15 bei Telepolis:
Gestern titelten die Zeitungen noch „650 deutsche Soldaten nach Mali“, heute spricht davon schon keine mehr, denn jetzt zieht Merkel auch gen Syrien nach Bruderküsschen mit Hollande, heute überall zu sehen. Oder ist es ein Judaskuss?)
Nun soll Deutschland also für Frankreich in Mali in den Krieg ziehen und die Deutschen werden wieder einmal nicht gefragt. Wieder wird gegen die im Grundgesetz festgeschriebene Verteidigungsbindung der Bundeswehr verstossen. Später wird es wieder heißen: Mitgegangen, mitgehangen! Es sollte schon jedem klar sein, dass Frankreich seit Jahren immer wieder völkerrechtswidrige Kriege führt, etwa in Libyen oder Syrien und auch die Probleme in Mali unmittelbare Folge davon sind, weil in Libyen heute das reine Chaos herrscht und die Anhänger des alten Regimes nach Süden, also nach Mali abgedrängt wurden. Wenig bekannt ist auch, dass Frankreichs Kolonialismus nur pro Forma zu Ende gegangen ist und es 14 ehemalige Kolonien mit Knebelverträgen bis heute wirtschaftlich ausblutet, darunter auch Mali, in dem es Frankreich vor allem um Uran für seine Atommeiler geht. Seit 1961 befinden sich fast alle Vermögenswerte von Äquatorialguinea, Benin, Burkina Faso, Gabun, Guinea-Bissau, Elfenbeinküste, Kamerun, Kongo, Mali, Niger, Senegal, Togo, Tschad und die Zentralafrikanische Republik in den Händen französischer Konzerne. 85 Prozent ihrer Währungsreserven müssen sie in der französischen Zentralbank lagern, wo sie direkt vom Finanzministerium kontrolliert werden. Und „Freund“ Deutschland soll nun mit der Bundeswehr mithelfen, dass dies alles auch so bleibt. Ich glaube Herr Hollande verwechselt Freundschaft mit Komplizenschaft und Nibelungentreue, für die es keinen Grund gibt. Es ist auch zu befürchten, dass es werden wird wie in Afghanistan, wo alles nach dem 14jährigem Krieg noch schlimmer ist als zuvor.
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Jürgen Todenhöfer zum Bundeswehreinsatz in Syrien:
»Logisch ist das nicht zu begründen«
Hintergrundinfos über mögliche Beweggründe französischer Politik:
FrancoisHollande: Der Brandstifter als Biedermann (Infos zu Frankreich noch immer währendem Kolonialismus, von Ernst Wolf)