Dass Tageslicht schlau macht, habe ich bisher so nicht gedacht, dass es die Vorstufe, vielleicht eine der Voraussetzungen für Klugheit ist, dagegen schon. Menschen sind keine Kellerasseln und gehören jeden Tag für ein paar Stunden ins Freie, wenn es nicht gerade "Hackl schneibt", wie man in Bayern sagt. Ich kann nur empfehlen dazu den zu Unrecht vergessenen Arzt Waerland zu lesen, der es für unabdingbar hielt täglich ein paar Stunden spazieren zu gehen. Oder Pfarrer Kneipp, ein hochweiser Mann, gegen den ein ganzer Pharmaziekonzern und der Ärzte-Standesverein wie Fliegenschiss wirken. Oder den Nietzsche-Fritz, ebenfalls ein leidenschaftlicher Freiluftler, der davor warnte einem Gedanken zu trauen, der im Sitzen entstanden ist.
Gut, die meisten Zeitgenossen sind gezwungen mindestens einen Achtstundentag als "Stallmenschen" (Kneipp) zu leben, dazu kommt das nächtliche Stalldasein. Aber noch sind wir erst bei 16 Stunden, was ist mit den übrigen, die man freiwillig auf dem Sofa vor der Glotze zubringt? Zwei Stunden davon sollte man davon schon abknappsen können. Ich empfehle mit Kinder oder Enkel Stadt und Land zu erkunden oder einen Schrebergarten zu bewirtschaften, das strahlt nicht nur Licht in Herz und Kopf, sondern ist durch seine Sinnhaftigkeit jeder Sportart haushoch überlegen. Wie? Du fährst eh drei Wochen an den Teutonengrill? Gut, nichts dagegen, aber leg dich in den Schatten, denn in der Sonne braten nicht einmal die dümmsten Hunde. Prüf es nach, jedes Vieh sucht im Hochsommer den Schatten.