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22.10.19 Von Kriegsgräbersammlungen und beabsichtigten neuen Vasalleneinsätzen

zu AKKs Schnapsidee einer internationalen Sicherheitszone in Nordsyrien

In diesen Tagen schicken die deutschen Kasernen wieder ihre feschen Jungkrieger an die Haustüren, um für Spenden für Kriegsgräber zu bitten. Und wie jedes Jahr fehlen mir die Worte, meine Verweigerung in einem Satz zu begründen. Ich sehe die freundlichen Uniformierten in ihren Paradeuniformen und denke: „Ihr habt die Wahl! Niemand zwingt euch in dieser räuberischen Vasallenarmee im Auftrag der internationalen Konzerne mitzumachen, anders als unsere Väter, Großväter und Urgroßväter. Diese wurden von Diktaturen zum blutigen Kriegsdienst gezwungen und kamen nicht mehr zurück oder gebrochen und wund in Kopf und Seele. Und nun bittet ihr um Spenden bei den Kindern der Missbrauchten, um irgendwo leere Grabsteinkolonnen mit Namen zu erhalten, die suggerieren sollen, es würden irgendwen die einzelnen Soldaten interessieren, die irgendwo auf „Feldern der Ehre“ – eine der Mütter aller Lügen - von Krähen gefressen oder in Massengräbern verscharrt wurden. Sollten diese steinerne Propaganda nicht diejenigen unterhalten, die die Massenmorde veranlasst und an ihnen verdient haben? Und es sind dieselben Gauner, die auch heute hinter jedem Massenmorden stecken und daran verdienen. Und diese letzte Aussage spreche ich dann in ein wenig gewählteren Worten auch aus und die Soldaten bleiben freundlich und widersprechen nicht, habe ich zu gewählt gesprochen? Die Jungspunde in den hübschen Baretten grüßen und wir wünschen uns gegenseitig noch einen schönen Tag.

Als sie weg sind fallen mir so viele Dinge ein, die ich nicht erwähnt habe, die widerliche Rolle der deutschen Regierung am Massensterben in Syrien, die mit Wirtschaftsboykott begann und mit Waffenverkäufen, Völkerverschiebung und Späheinsätzen und wer weiß was noch allem bis heute andauern. Und ich hätte mit ihnen über die im Grundgesetz einmal festgeschriebene Aufgabe der Bundeswehr zur Landesverteidigung sprechen sollen und dass ich ihren beschämenden Einsatz zur Unterstützung von Angriffskriegen als permanenten Verfassungsbruch und Beschämung deren ansehe, für die die Kriegsgräber stehen.

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Antwort auf den Einwand zweier User, ich wäre verpeilt, weil Kriegsgräber zum Frieden mahnen.

22.10.19 Re: Voll verpeilt!??

Die Fussnoten von euch beiden sind gewiss bedenkenswert und unterstreichen vielleicht auch, warum ich mich so schwer damit tu die Sache in einem Satz abzutun. Trotzdem wäre es angebracht die Gelder für den Gräberunterhalt bei den verantwortlichen Kriegsgewinnlern einzutreiben und ihnen jedes Jahr aufs Neue junge Soldaten ins Haus zu schicken, mit großer Medienbegleitung. Aber diese Verantwortung wird unter den Teppich gekehrt und ist Teil unserer verlogenen Geschichtsschreibung, die der Bevölkerung die Verantwortung für die Kriege zuzuweist, auch wenn sie dafür nicht verantwortlich sein können, einfach weil sie nichts zu sagen hatten und nur mit dem Gewehrlauf im Rücken marschierten. Nicht anders bei Ausschwitz, das eine Fabrik der IG-Farben war, mit internationalen Besitzern, die für alles, was dort an Schrecklichkeiten passierte ist, haftbar zu machen wären, wenn es so etwas wie Gerechtigkeit geben würde.--------