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13.5.15 Ich sehe derzeit keine Wertegemeinschaft
Leserbrief an PNP zu den Berichten „Deutsch-israelischer Schulterschluss“ und dem Kommentar von Rasmus Buchsteiner „Gemeinsame Werte“
Der Kommentar wurde wieder einmal nicht gedruckt, so wie alles in letzter Zeit, was Israel und die Nato thematisierte. Wer die Kommentare in der PNP einiger leitenden Redakteure liest, weiß auch warum, Natohetzpresse vom Feinsten. Nach einigen hundert Leserbriefen, die ich an die Passauer Neue Presse geschickt habe, von denen die Allermeisten in den letzten Jahrzehnten auch veröffentlicht wurden, haben offenbar neue Zeiten Einzug gehalten. Es gibt heute offenbar Tabuthemen, wie bei der vom CIA gegründeten Blödzeitung, wo Redakteure sich vertraglich verpflichten müssen, keine Kritik an den USA und Israel zu üben. Ich ziehe die Konsequenzen und werde der Politikredaktion vorerst keinen Leserbrief mehr schicken.
Deutsche Verpflichtung als Lehre aus unserer Vergangenheit ist: Gewaltherrschaft und Rassismus zu benennen und uns dagegen zu positionieren, das sind wir unseren, von den Nazis geschundenen Eltern und Großeltern schuldig, und natürlich allen Völkern und Religionsgruppen, die zu Millionen Opfer dieser Barbarei wurden. Zu unserer Verpflichtung gehört aber nicht einen Staat wie Israel, der alle Merkmale eines aggressiven und untoleranten „Gottesstaates“ hat weiter mit modernstem Waffen zu befähigen seine Nachbarn zu bedrohen und zu töten, wann immer es ihm beliebt. Den Menschenrechten verbundene Zeitgenossen wie ich, die die Lektionen aus unserer Geschichte gelernt haben, fühlen sich weder in einer „Wertegemeinschaft“ mit den israelischen Nationalisten und Rassisten, noch mit den ukrainischen oder den amerikanischen. Weder Präsident Gauck noch Kanzlerin Merkel sprechen für ihre eigene Bevölkerung, wenn sie die ständige Aufrüstung Israels als „deutsche Staatsräson“ bezeichnen. Falls an dieser Aussage Zweifel bestehen, kann dies gerne mit einem Volksentscheid überprüft werden. Ich schäme mich auch, dass man sich gegenüber Russland, das 27 Millionen Menschenleben durch deutsche Schuld zu betrauern hatte, so gänzlich anders verhielt und noch immer verhält.
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Habe einige Zeit danach den Kommentar von Evelyn Hecht-Galinski über "Wissen, ohne Gewissen" gelesen, der sich auch des Themas annahm und habe dann meinen Kommentar als Leserbrief an die Redaktion von "Sicht vom Hochblauen" geschickt, wo er veröffentlicht wurde.