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23.04.19 "Frag mich was, Lokki!"  

zu Bayern: Alpen-Hongkong im SPD-Atom- und Polizeistaat des Helmut Schmidt?

Immer wieder kommt bei Gesprächen mit Angehörigen der Rentner-Generation – wenn die heutige SPD thematisiert wird und allgemeine Ablehnung geäußert wird – der Satz: „Die SPD bräuchten wieder einen Helmut Schmidt! Das war ein respektabler Kanzler, vor dem ich den Hut ziehe!“

Ich erinnere dann immer an den Nato-Doppelbeschluss und dass uns Schmidt die Pershings in Land geholt hatte und er als bekennender Transatlantiker von den Staaten aus gelenkt würde. Zukünftig werde ich sie an diesen Telepolis-Artikel verweisen, der mein Helmut-Schmidt-Bild völlig zum Kippen bringt. Diesen von ihm begonnenen Sozialabbau habe ich seinerzeit nicht recht mitbekommen und in Schmidts letzten Jahren sogar immer aufmerksam zugehört, wenn er uns die Welt erklärte.
Wie grenzenlos blauäugig auch viele Angehörige der 68er Bewegung waren, hatte ich schon 1971 begriffen, als unter Verteidigungsminister Schmidt der „Haarerlass“ kam, der in der Bundeswehr ein wenig längere Haare zuließ. Mit solchen Tricks ließen sich Mäuse fangen, da trennte sich die Spreu vom Weizen zwischen denen, die mit dem Militärdienst nur ihre Hippiekarriere beendet sahen und denen, die sich einfach nicht für Amerikas schmutzige Kriege hergeben wollten.

Ich gäbe einiges darum zu erfahren, ob die terroristischen Anschläge in den Siebzigern und die spätere Unterwanderung der Grünen transatlantische Strategie waren.

 

23.04.19 Schmidt riskierte die Vernichtung Mitteleuropas

Antwort an HassoSigb

Ich gebe dir recht, dass die Sowjets von der Friedensbewegung wegen der SS20 nicht genug kritisiert worden waren. Doch man muss immer erst vor der eigenen Tür kehren. So weit ich mich erinnere ging in aller Regel das dauernde Drehen an der Rüstungsspirale vom Westen aus. Und hat man nach dem Ende des Ostblocks nicht auch damit geprahlt, dass man die Sowjets totgerüstet habe? Auch danach ging es weiter, jeder kennt die Landkarte Europas und weiß wer bis an die Grenzen Russlands vorgerückt ist. Wir haben heute eine ähnlich gefährliche Lage.

Die irre Logik der kalten Krieger wurde aber seinerzeit sehr wohl diskutiert. Dieses kranke Spiel der Supermächte scherte sich nie um die Menschen, es ging alleine um Machtpolitik. Wir waren in atomarer Geiselhaft. Mit den Pershings sollten plötzlich Mittelstreckenraketen in Westdeutschland stationiert werden, die in wenigen Minuten Moskau erreichen konnten, die Vorwarnzeiten schrumpften dadurch auf eine Zeitspanne, die keine Abklärung der Situation mehr möglich machten, erst recht keine Gespräche zwischen den irren Führungen beider Seiten. Es wurde dadurch blitzschnelles Handeln nötig um die gegnerischen Raketen zu zerstören und ebenso die Abschussbasen, die allesamt in der BRD lagen. Wenn ich mich recht erinnere gab es auch einen Vorfall, bei dem nur durch einen glücklichen Umstand ein Atomkrieg verhindert werden konnte, da die USA einen bevorstehenden Angriff annahmen, der aber tatsächlich nur ein Manöver war.

Wenig bekannt in der Bevölkerung war auch der Umstand, dass die meisten US-Atomraketen auf westdeutschem Boden Kurzstreckenraketen waren, die allesamt im Osten der BRD oder in der DDR aufgeschlagen hätten und unser Land vernichtet hätten, weil sie nur etwa eine Reichweite von etwa hundert Kilometer hatten. Was man "Frieden durch Abschreckung" nannte, war tatsächlich ein Tanz auf Messers Schneide und etwa für die Sicherheit des Territoriums der USA völlig ohne Belang. Helmut Schmidt forderte die Mittelstreckenraketen und spielte damit mit dem Fortbestand unseres Landes und setzte Millionen von Menschen für sein menschenverachtendes Pokern aufs Spiel.