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02.05.17 Ausverkauf und Zerstörung der Heimat

Leserbrief an DZ zum Bericht vom 29.04.2017 "Widerstand gegen Gewerbegebiet"

Der Übergang des Bayrischen Waldes in die Donauebene ist eine der Kostbarkeiten der bayrischen Landschaft. Ich habe diese nach Südwesten ausgerichtete „Hangkante“, den Donaurandbruch und die sich anschließenden Erhebungen des Vorwaldes schon vor Jahren als „bayerische Riviera“ bezeichnet. Jahrhundertelang war diese Gegend Weinland und Obstgarten, an der sich Burgen, Schlösser und Klöster wie auf einer Perlenschnur aneinander reihten. Heute scheut man sich nicht mit gesichtslosen, hässlichen Hallen die wertvollsten Ansichten und die fruchtbarsten Flächen zu zerstören. Ich kann daraus nur auf Mangel an Respekt für unsere Heimat schließen. Aus keinem anderen Grund wird auch die Einstufung des Donautals als Weltkulturerbe hintertrieben, denn solange noch irgendeine autobahnnahe Wiese zu bebauen ist, wird man wohl keine Ruhe geben. Offenbar sind es auch dieses Mal wieder die „Toni-Rambolds“, die sich nun das wunderschöne Offenberg und Wolfstein vorgenommen haben. Ich habe zweimal lesen müssen: 17: 0 Stimmen im Gemeinderat für die Ausweisung dieser herrlichen Gegend als Gewerbegebiet! Was passiert da in den Köpfen? Wie kann man für die Zerstörung seiner unmittelbaren Heimat stimmen? Ich weiß durchaus, dass die für die Landschaftszerstörung Verantwortlichen höher angesiedelt sind, dort wo man über die Gemeindefinanzierung entscheidet. Und mit dem heutigen Gewerbesteuerprinzip kann man den Konkurrenzkampf der Kommunen untereinander anheizen und dafür sorgen, dass der Wirtschaft die schönste Landschaft auf einem Silbertablett serviert wird. Höchste Zeit, dass man in der Staatskanzlei erkennt, dass man einer der Totengräber Bayerns ist.

 

31.05.17 Zur beabsichtigten Ausweisung des Gewerbegebietes Offenberg/ Wolfstein und dem ganzseitigen Propaganda-Artikel in der Deggendorfer Zeitung

 

„Gut, Besser, Biermarke“, heißt es in der Bierwerbung. Und in Offenberg will uns Metzgermeister und Bürgermeister Fischer einreden, es müsse auch mit seiner Gemeinde so sein. Dabei darf er in der Zeitung ausbreiten, wie gut es heute seiner Gemeinde schon geht. Aber es solle ihr noch besser gehen, wenn ihre wunderbare Landschaft dem Geldverdienen geopfert wird. Nun glaube ich nicht einmal, dass man Gut wirklich steigern kann, denn besser als gut kann es niemandem gehen. Was die 17 Gemeinderäte aller Fraktionen aber ihrer Heimat antun wollen, ist ganz sicher nicht die Steigerung von Gut. Ihre Kinder und Enkel werden sie vielleicht einmal danach fragen, warum sie ihre Heimat dem nimmersatten Gott des Geldes geopfert haben, ich glaube nicht, dass sie das einmal werden beantworten können, ohne sich zu schämen. Und was in Offenberg und Wolfstein heute passiert, geschieht in allen Ecken Bayerns. Aus Grün wird Grau, aus Lebendig wird tot. Und alles im Namen eines Fortschrittsbegriffes, von dem jeder in hellen Augenblicken weiß, dass er die reine Volksverdummung ist. Solange es noch eine unbebaute Wiese gibt, solange werden Bagger und Betonmischer anrollen. Und wenn die Menschen schließlich einmal begreifen, dass man Geld nicht essen kann, wird es zu spät sein.