07.08.19 Muss es
vor Grafling wirklich eine Vollsperrung sein?
Leserbrief an BBV zum
heutigen Bericht "B11 wird für Sanierung gesperrt"
Habe gestern eine kleine Kostprobe davon bekommen, was sich in den nächsten
sechs Wochen auf der Ruselbergstrecke abspielen wird: Wagenkolonnen in beiden
Richtungen, Schritttempo, 1. Gang, schwerbeladene Kieslaster,
landwirtschaftliche Fahrzeuge und dazwischen ungeduldige PKW-Fahrer, die sogar
an kurvenreichen und völlig uneinsehbaren Steilstrecken Kolonnen überholen und
gerade noch so einscheren können, dazwischen zu allem Überfluss noch rasante
„Erl-Könige“, also tarnfarbige Testrennwagen aus der Landeshauptstadt.
Da die Straßensperrungen zur Haupturlaubszeit bei uns beinah schon die Regel
sind, kommt einem schon der Gedanke, dass man absichtlich die Urlaubsregion
kaputtmachen will. Das ist gewiss Unsinn, es handelt sich sicher nur um mangelndes
behördliches Einfühlungsvermögen und schlechte Koordinierung. Aber glaubt
wirklich jemand, dass Urlauber, die einmal unser sommerliches Verkehrschaos
mitgemacht haben, noch mal kommen? Zu allem Überfluss fällt auch gerade wieder
mal der Bahnverkehr aus, grad wie durch mangelnde Streckenpflege in der letzten
Skisaison. Auch auf der Ruselstrecke laufen zeitgleich Bauarbeiten und eine
Vollsperrung verhindert ein Ausweichen durch das Wandelbachtal. Muss es vor
Grafling wirklich eine Vollsperrung sein? Kann man nicht Fahrbahn um Fahrbahn
erneuern? Warum muss die Vollsanierung einer augenscheinlich intakten Straße
jetzt erfolgen, wenn man die Dörfer sowieso zu umgehen beabsichtigt? Warum werden
bei der weiteren einspurigen Sperrung die Talfahrer begünstigt und die
Bergfahrer über die Rusel gezwungen? Das ist doch auch aus ökologischer Sicht
Wahnsinn.
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