28.02.19 Ein wenig mehr Augenmaß!

zur Meldung, dass in Zwiesel flächendeckend Tempo 30 eingeführt werden soll

Vor etwa vierzig Jahren baten betroffene Eltern mit kleinen Kindern einmal Stadträte um Hilfe, in der Klotzersiedlung eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 kmh zu genehmigen, nach einem Unfall fand das auch die Polizei sinvoll. Bei unserer Straße handelt es sich um eine einspurige Sackgasse, ansteigend, mit uneinsehbaren Einmündungen alle paar Meter, bei denen die Vernunft alles, was Schrittgeschwindigkeit überschreitet, von alleine verbietet, denn hinter jeder Hecke oder hohen Mauer kann ein Kind hervorspringen. Die Anwohner verhalten sich auch entsprechend vorsichtig, bei auswärtigen Fahrzeugen ist das bis heute oft nicht der Fall. Bis heute darf man in diesem Gässchen 50 Stundenkilometer schnell fahren, was in der Praxis auch 80 bedeuten kann, wie im Fall des erwähnten Unfalls, was aber dann niemand nachweisen kann und die Schuld bleibt dann beim geschädigten Anwohner hängen.

Die damalige, unvergessliche Antwort eines Stadtrates auf unser Hilfsersuchen: „So einen Blödsinnsantrag unterstützen wir nicht!“

Vor zwanzig Jahren ging dann die Zwiesler Politik ins andere Extrem, was in der totalen Stadtplatzsperrung gipfelte. Nun soll Tempo 30 auch auf Straßen verhängt werden, wo dafür überhaupt keine Notwendigkeit besteht. Als Zwiesler würde man sich wünschen, dass wir nicht immer die Spinnertsten sein müssen und alle Übertreibungen als erste zelebrieren. Ein wenig Augenmaß und Bürgernähe würde uns schon genügen, vielleicht würde dann auch wieder einmal wer anderes als ich ein Briefchen an die Zeitung schreiben. Heute winkt jeder ab, den man darauf anspricht. Oft gehörtes Zitat: „Es ist völlig aussichtslos, die machen was sie wollen.“