28.10.18 Saubärn an der Donau
Info an Straubinger Tagblatt
Sehr geehrte Redaktion,
als Bild des Tages wählen Sie ja normalerweise etwas Erfreuliches und Schönes fürs Auge aus. Ich will es aber einmal mit etwas sehr Unerfreulichen probieren. Vielleicht lässt es sich auch als bebilderter Leserbrief oder anderweitig redaktionell verwenden.
Bei meinen täglichen Spaziergängen an der
Donau finde ich ja
oft traurige Belege für die Gedankenlosigkeit von Zeitgenossen:
Flaschen,
Grillreste, Scherben, Eisenteile, Plastik- und Alugeschirr,
Kronenkorken,
Coffe-to-go Becher und andere Verpackungen importierter
„Esskultur“ und
natürlich reichlich Ekelbilder auf Zigarettenpackungen. Ich
sammle und entsorge
den Dreck seit jeher kommentarlos, denn als leidenschaftlicher
Donauschwimmer
möchte ich nicht, dass sich beim Baden jemand verletzt. Über
das, was ich heute am
Poschinger Badestrand gefunden habe, sollte man aber nicht
schweigen: 500 Gramm
Nägel in der Asche einer Feuerstelle. Nicht auszumalen, wenn das
Wasser sie
über den ganzen Strand verteilt und Badende oder spielende
Kinder in sie
reintreten. Da haben gedankenlose Fischer campiert und ein Feuer
mit
mitgebrachten, vernagelten Abfallholz gemacht und natürlich
alles dann der
Donau zurückgelassen.
Ein anderer Fall: Genau unterhalb der neu angelegten Fährzufahrt wurde die Donau früher als wilde Bauschuttdeponie genutzt. Das Niedrigwasser brachte alles ans Tageslicht und gab Gelegenheit die Gesteinsbrocken zu entfernen, damit sich nicht etwa neue Fähre daran den Rumpf beschädigt. Ich sandte ein Foto ans Landratsamt, bekam auch Antwort, doch bis heute ist nichts geschehen. Offenbar sieht man keine Gefahr und hofft, dass steigendes Wasser den Schandfleck wieder zudeckt.
500 Gramm Nägel in Feuerstelle an beliebten Badestrand
Wilde Bauschuttablagerung unmittelbar in der neuen Fährzufahrt