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09.11.18 Für Polder und gegen Landschaftsversiegelung

Leserbrief an PNP zum heutigen Bericht „Kommunalpolitiker fordern Umsetzung des Polderkonzepts“

Es ist unsolidarisch, wenn sich die Oberpfälzer Nachbargemeinden an der Donau vor den geplanten Hochwasserpoldern drücken und die Unterlieger in Niederbayern den Überschwemmungsdruck alleine tragen sollen. Wenn dies der neue Wirtschaftsminister Aiwanger auch noch verteidigt, dann dürften die mit dem Mitregieren der Freien Wähler verbundenen Hoffnungen schon zu Beginn seiner Amtszeit schwinden. Aber auch die zu Recht empörten niederbayrischen Kommunalpolitiker sollten bedenken, dass Hochwasserpolder das Eine sind, wenn aber nicht gleichzeitig auch die Versiegelung der Landschaft aufhört, ist der Protest nicht glaubwürdig. Und wer sieht mit welcher Geschwindigkeit in Niederbayern kostbarster Ackerboden überbaut wird und mit welcher Blindheit die schönste Landschaft entlang der Donau zum Vorwald hin mit Industrie- und Gewerbegebieten zugepflastert wird, der kann die Widersprüche nicht übersehen. Und wenn dieselben Politiker den hundertjährlichen Hochwasserschutz vor allem deswegen zu fordern scheinen, dass endlich die Baubeschränkungen aufgehoben werden und man mit der finalen Betonierung Niederbayerns weitermachen kann, dann lässt das wenig Gutes ahnen.